#37 | Wie viel Raum braucht Lehre?

#37 | Wie viel Raum braucht Lehre?

Gedankensprünge über die Frage Wie viel Raum braucht Lehre?
1 Stunde 5 Minuten
Podcast
Podcaster
Ganz Ohr für Forschung, Kultur und Gesellschaft

Beschreibung

vor 7 Monaten
In dieser Folge gehen wir der Frage nach, wie viel (und vor allem
welchen) Raum die Lehre an Hochschulen braucht. Räume können Lehre
und Lernen ermöglichen, erschweren oder verhindern, z.B. wenn sie
fehlen: Chronische Raumnot ist ein Problem, das alle drei Lübecker
Hochschulen kennen. Gleichzeitig haben sich Lehre und Lernen an
Hochschulen in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich
weiterentwickelt - Stichwort Digitalisierung. Es werden
individuellere Ansätze verfolgt, die auch individuellere Räume
erfordern. Können die Hochschulen diesen Anforderungen bei
angespannter Haushaltslage überhaupt gerecht werden? Darüber
diskutieren drei Vizepräsidenten der Lübecker Hochschulen lebhaft
in der 37. Folge unseres Podcasts »Gedankensprünge«. Dr.-Ing.
Jochen Abke, Vizepräsident für Studium und Digitalisierung an der
Technischen Hochschule Lübeck (TH), sieht Lehrende heute in einer
Mehrfachrolle als Vermittler, Moderatoren und Coaches, die
gemeinsam mit ihren Studierenden lernen. Dafür muss sich eine
Beziehung zwischen Studierenden und Lehrenden entwickeln können,
für die nicht zuletzt auch Räume benötigt werden, in denen diese
Beziehungen auch entstehen können, in denen man sich wohlfühlen und
austauschen kann. Lehrende müssen in der Lage sein, nicht nur
fachliche Inhalte, sondern auch das Studieren an sich zu
vermitteln. Auch Martin Hundelt, Vizepräsident für die Lehre an der
Musikhochschule Lübeck (MHL), kann bestätigen, dass sich das
jahrhundertealte Meister-Schüler-Verhältnis in der Musik gewandelt
hat und sich Lehrende und Studierende heute gemeinsam
weiterentwickeln müssen. Musikunterricht ist meist
Einzelunterricht, der geeignete Räume braucht, und Lehrende haben
eine besondere Verpflichtung, den persönlichen Raum ihrer
Studierenden dabei nicht zu verletzen – was in der Vergangenheit
nicht immer gut funktioniert hat, wie die aktuelle Diskussion um
Machtmissbrauch an Musikhochschulen zeigt. Prof. Dr. Enno Hartmann,
Vizepräsident Lehre an der Universität zu Lübeck, sieht in den
heutigen Schulabgängerjahrgängen mit 50%
Hochschulzugangsberechtigung ein Problem, dem die Hochschulen auch
räumlich begegnen müssen. Geeignete und ausreichende Räume für die
Lehre sind natürlich auch ein finanzielles Problem. Ihm sind
deshalb vielfältige Räume wichtig, die mehrfach genutzt werden
können: Nicht nur für die Lehre, sondern auch zum Lernen. Ein
Campus, der Räume auch für die Zeit zwischen den
Lehrveranstaltungen bietet, ermöglicht es den Studierenden, sich
gerne dort aufzuhalten und wirkt ihrer Vereinzelung und
Nicht-Vernetzung entgegen. Unter der Moderation von Johanna
Helbing, Kommunikationsreferentin der Technischen Hochschule
Lübeck, beleuchtet der Podcast von Lübeck hoch 3 einmal monatlich
Themen der Forschung, Kultur und Gesellschaft. Geladen sind jeweils
Vertreter*innen der drei am Projekt beteiligten Hochschulen
(Musikhochschule Lübeck, Technische Hochschule Lübeck und
Universität zu Lübeck) und je nach Thema ein*e Expert*in als Gast.
Wissenstransfer, wechselseitiger Dialog und neue Ideen – dafür
steht Lübeck hoch 3. Den eigenen Podcast sehen die Initiatorinnen
und Vertreter der drei Hochschulen als wichtigen Baustein, um den
Diskurs mit der Gesellschaft über Wissenschaft und Kultur
anzuregen.

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