Von Nemo bis zur Unibesetzung: Plötzlich ist alles politisch
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vor 6 Monaten
Bambie Thug, die Irland am Eurovision Song Contest vertrat, malte
sich die Fingernägel in den Farben der palästinensischen Flagge
an. Der australische Sänger Fred Leone hatte sich eine
Wassermelone auf die Brust gemalt, das Zeichen für Palästina.
Joost Klein, der Sänger aus den Niederlanden, bedeckte seinen
Kopf mit seiner Flagge, als die Israelin Eden Golan an der
Pressekonferenz sprach. Das Belgische Fernsehen unterbrach
die Übertragung ihres Songs mit einer Anti-Israel-Botschaft. Die
Jury gab der Israelin nur wenige Punkte, aus England etwa gab es
keinen einzigen. Um Musik ging es dabei nicht, sondern um
Politik. Es ging nicht darum, wie Eden Golan sang, sondern wer da
sang. Nach dem turbulenten Wochenende in Malmö besetzte ein
Kollektiv «Unibas4Palestine» das Bernouillanum der Universität
Basel. Wie an amerikanischen Universitäten und an den Hochschulen
in Lausanne, Neuenburg und Zürich ging es auch in Basel nicht um
einen akademischen Diskurs, sondern um Forderungen an die
Universität. Jahrelang haben wir uns über eine eher unpolitische
Jugend mokiert – plötzlich ist jetzt wieder alles politisch. Auch
Nemo, die siegreiche Schweizer Vertretung am ESC, bringt sich mit
einem politischen Anliegen ein: der Forderung nach einem dritten
Geschlecht. In meinem Wochenkommentar sage ich Ihnen diese Woche,
was aus meiner Sicht an dieser emotionsgeladenen Politisierung
problematisch ist.
Matthias Zehnder ist Autor und Medienwissenschaftler in Basel. Er
ist bekannt für inspirierende Texte, Vorträge und Seminare über
Medien, die Digitalisierung und KI.
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