Folge 1282: Hirokazu Kore-eda MONSTER - Grenzen überwinden
Der erste Eindruck direkt nach dem Kino
13 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Monaten
Ganz langsam entfaltet sich die Geschichte um die Freundschaft
zweier Jungen: Minato, der Ältere, wird beschuldigt, Yori zu
mobben und beschuldigt seinen Lehrer, ihn geschlagen zu haben.
Was steckt dahinter? Was ist wirklich passiert? Wie einst in
RASHOMON wird auch hier die Geschichte nacheinander aus drei
Perspektiven erzählt. Zuerst mit den Augen der resoluten,
alleinerziehenden Mutter (großartig: Sakura Ando), die ihren Sohn
mit aller Kraft verteidigt, dann aus der Perspektive des Lehrers,
der mit seinen Stärken und Schwächen unter die Räder des Systems
gerät – und schließlich aus der Perspektive der Kinder.
Während die ersten beiden Akte einem lang vorkommen können (wenn
man noch nicht in Kore-edas Raumzeit angekommen ist), bildet der
dritte Akt den bewegenden und dramatischen Höhepunkt der
Geschichte. Die beiden Kinderdarsteller Soya Kurokawa und Yota
Hiiragi sind herausragend – ihre Figuren wehren sich gegen die
Erwachsenen, ihre Vorurteile und Regeln, die dem Glücklichsein im
Wege stehen. Kore-eda findet dafür genau die richtigen, oft
wunderschönen Bilder. Während die Erwachsenen in
unterschiedlicher Weise von Mauern begrenzt sind, laufen am Ende
Minato und Yori einfach weiter in ihre Zukunft hinein. Am
Mikrofon direkt nach dem Film vor dem Cinemayence: Johanna,
Kathrin und Thomas.
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