„1000 Knives“ von Ryûichi Sakamoto und dem Yellow Magic Orchestra

„1000 Knives“ von Ryûichi Sakamoto und dem Yellow Magic Orchestra

8 Minuten
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In welchem politischen Kontext ist ein Song entstanden? Warum hat der Gitarrist das Solo so und nicht anders gespielt? Was macht die Band heute? Prof. Udo Dahmen, künstlerischer Direktor a.D. der Popakademie Mannheim und Berater für Popländ Baden-Württ...

Beschreibung

vor 8 Monaten
Am 28. März 2024 jährt sich der Todestag des Japaners Ryûichi
Sakamoto zum ersten Mal. Er war ein bedeutender Multikünstler -
Musiker, studierter Musikethnologe, Filmkomponist und Schauspieler.
Sakamoto zählt zu den wichtigsten Komponisten und Producern der
elektronischen Szene. Die frühe Phase der deutschen Kultband
Kraftwerk bezeichnete er als sein Vorbild. Doch Ryûichi Sakamoto
selbst gilt im japanischen Umfeld als Pionier der elektronischen
Musik, zusammen mit seinem Yellow Magic Orchestra gelangen ihm
große internationale Erfolge. Der Elektropop-Titel „1000 Knives“
erschien 1978 auf seinem ersten Soloalbum, 1981 veröffentlichte er
auf dem 4. Studioalbum BGM des Yellow Magic Orchestra eine
überarbeitete Neuaufnahme. „1000 Knives“ umschreibt instrumental
das Gefühl nach der Einnahme von Meskalin, einer Substanz, die vor
allem Farbhalluzinationen auslöst und zu sogenannten Synästhesien
führen kann. Musikalisch setzte Ryûichi Sakamoto diese Wirkung um
zu einer Zeit, als sich die technischen Möglichkeiten
elektronischer Musik noch in einer Anfangsphase befanden.
Produziert wurde der Titel mit einem sehr frühen Digital Recorder,
erstmals kam hier die TR-808 Drummachine zum Einsatz. Die
Rhythmusspuren nahm Sakamoto jedoch bewusst analog auf, um einen
stärker durch Bandkompression erzeugten kompakten Sound zu
erzielen.

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