KI und der Wert menschlicher Autorschaft: Der Kampf ums Urheberrecht
Mit Nina George vom European Writers' Council
53 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Monaten
In den Trainingsdaten für Systeme generativer KI finden sich
Abermillionen urheberrechtlich geschützter Werke. Die Inhaber:innen
der Rechte an diesem Material sind weder gefragt worden, ob sie
dieser Form der Verwertung zustimmen, noch wurden sie dafür
bezahlt. Dass Texte, Bilder und Musikstücke im Internet öffentlich
verfügbar sind, feiern viele als Errungenschaft für freie Bildung
und Teilhabe am kulturellen Reichtum der Menschheit. An
profitorientierte Firmen, die auf dieser Basis große Sprachmodelle
entwickeln, hat man dabei freilich nicht gedacht. Nun drohen
KI-Systeme, die ihre Ergebnisse auf Grundlage gratis abgesammelter
Inhalte produzieren, genau die Kreativen zu ersetzen, deren
Kreativprodukte sie nutzen. Verlage und Verwertungsgesellschaften
sind unter Druck. Sie versuchen, Regeln für den Umgang mit KI im
professionellen Arbeitsprozess zu entwickeln und die Rechte der von
ihnen vertretenen Kulturschaffenden zu schützen – vor allem
gegenüber außereuropäischen Konzernen, die die technische
Entwicklung dominieren. Welche Rechte können Autor:innen, deren
Werke bereits in den Trainingsdaten von GPT und Co. auftauchen, in
dieser komplexen Lage überhaupt noch einfordern? Wie hoch ist der
Preis für KI, wenn das Urheberrecht in diesem Bereich nicht zählt?
Wie lässt sich menschliche Kreativarbeit zukünftig vor der
Verwertung durch IT-Konzerne schützen? Nina George ist
Schriftstellerin, Übersetzerin und Moderatorin. Seit vielen Jahren
setzt sie sich in politischen Prozessen aktiv für die Rechte von
Künstler:innen und Kulturschaffenden ein, etwa als Präsidentin des
European Writers‘ Council. Im Digitalgespräch schildert die
Expertin Herausforderungen, mit denen sich Kreative und Schreibende
durch die Entwicklung generativer KI konfrontiert sehen und welche
Player dabei zentral sind. Sie beschreibt, welche Interessen
unterschiedliche Akteure in aktuellen Aushandlungsprozessen
verfolgen, macht Vorwürfe und Forderungen gegen Politik und
KI-Entwickler klar und zeigt mögliche Zukunftsszenarien auf. Mit
den Gastgeberinnen Marlene Görger und Petra Gehring diskutiert
George, ob ein vernünftiger Umgang mit generativer KI in der
Kreativwirtschaft denkbar ist, und welche Lebenswirklichkeiten der
Streit um den Wert menschlicher Urheberschaft und Kulturleistung
betrifft. Link zum Originalbeitrag:
https://zevedi.de/digitalgespraech-052-nina-george Zur Webseite des
European Writers‘ Council: https://europeanwriterscouncil.eu/ Zur
Webseite des Netzwerks Autorenrechte
http://www.netzwerk-autorenrechte.de/
Abermillionen urheberrechtlich geschützter Werke. Die Inhaber:innen
der Rechte an diesem Material sind weder gefragt worden, ob sie
dieser Form der Verwertung zustimmen, noch wurden sie dafür
bezahlt. Dass Texte, Bilder und Musikstücke im Internet öffentlich
verfügbar sind, feiern viele als Errungenschaft für freie Bildung
und Teilhabe am kulturellen Reichtum der Menschheit. An
profitorientierte Firmen, die auf dieser Basis große Sprachmodelle
entwickeln, hat man dabei freilich nicht gedacht. Nun drohen
KI-Systeme, die ihre Ergebnisse auf Grundlage gratis abgesammelter
Inhalte produzieren, genau die Kreativen zu ersetzen, deren
Kreativprodukte sie nutzen. Verlage und Verwertungsgesellschaften
sind unter Druck. Sie versuchen, Regeln für den Umgang mit KI im
professionellen Arbeitsprozess zu entwickeln und die Rechte der von
ihnen vertretenen Kulturschaffenden zu schützen – vor allem
gegenüber außereuropäischen Konzernen, die die technische
Entwicklung dominieren. Welche Rechte können Autor:innen, deren
Werke bereits in den Trainingsdaten von GPT und Co. auftauchen, in
dieser komplexen Lage überhaupt noch einfordern? Wie hoch ist der
Preis für KI, wenn das Urheberrecht in diesem Bereich nicht zählt?
Wie lässt sich menschliche Kreativarbeit zukünftig vor der
Verwertung durch IT-Konzerne schützen? Nina George ist
Schriftstellerin, Übersetzerin und Moderatorin. Seit vielen Jahren
setzt sie sich in politischen Prozessen aktiv für die Rechte von
Künstler:innen und Kulturschaffenden ein, etwa als Präsidentin des
European Writers‘ Council. Im Digitalgespräch schildert die
Expertin Herausforderungen, mit denen sich Kreative und Schreibende
durch die Entwicklung generativer KI konfrontiert sehen und welche
Player dabei zentral sind. Sie beschreibt, welche Interessen
unterschiedliche Akteure in aktuellen Aushandlungsprozessen
verfolgen, macht Vorwürfe und Forderungen gegen Politik und
KI-Entwickler klar und zeigt mögliche Zukunftsszenarien auf. Mit
den Gastgeberinnen Marlene Görger und Petra Gehring diskutiert
George, ob ein vernünftiger Umgang mit generativer KI in der
Kreativwirtschaft denkbar ist, und welche Lebenswirklichkeiten der
Streit um den Wert menschlicher Urheberschaft und Kulturleistung
betrifft. Link zum Originalbeitrag:
https://zevedi.de/digitalgespraech-052-nina-george Zur Webseite des
European Writers‘ Council: https://europeanwriterscouncil.eu/ Zur
Webseite des Netzwerks Autorenrechte
http://www.netzwerk-autorenrechte.de/
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