Amerika igelt sich ein | Von Rüdiger Rauls

Amerika igelt sich ein | Von Rüdiger Rauls

12 Minuten

Beschreibung

vor 4 Monaten

Mit seiner neuen Zollpolitik besonders gegenüber chinesischen
Elektroautos macht der politische Westen deutlich, wie sehr er
sich wirtschaftlich in der Defensive befindet. Aber solche
Abwehrmaßnahmen richten sich nicht nur gegen vermeintliche
Angreifer sondern auch gegen Querulanten im eigenen Lager.


Ein Kommentar von Rüdiger Rauls.


Nichts geht mehr


Der Inflation Reduction Act (IRA) sollte der große Wurf der
Biden-Regierung werden. Mit Hunderten von Milliarden Dollars
wollte sie die fortschrittlichsten Industrien in den USA sammeln.
Man lockte die Unternehmen der westlichen Freunde in den eigenen
Wirtschaftsbereich ohne Rücksicht darauf, welchen Schaden man
diesen sogenannten Freunden zufügte. Mit viel Geld versüßte man
die Entscheidungen der eigenen Unternehmen, im Land
Produktions-Kapazitäten aufzubauen statt in Übersee. Durch höhere
Zölle erschwerte man den Zugang zum eigenen Markt für solche
Unternehmen, denen die amerikanische Industrie nicht gewachsen
war.


Das betrifft hauptsächlich chinesische Unternehmen. Damit ist
aber gerade auch jener Wirtschaftsbereich betroffen, den der
politische Westen vor wenigen Jahren als industrielles
Aushängeschild der eigenen Werteorientierung ausgewiesen hatte:
die Umwelttechnologie. Deren Unternehmen sollten nicht nur die
Welt retten vor den Gefahren des Klimawandels. Besonders die
deutschen Musterschüler der Klimaideologie hatten in den
Umwelttechnologien auch die Möglichkeit für die eigene Industrie
gesehen, wieder eine führende Rolle in einem Zukunftsmarkt
einnehmen zu können.


Aber auch hier ebenso wie in der herkömmlichen Industrie
übernimmt China zunehmend eine Führungsposition, denn inzwischen
haben chinesische Solarmodule, Windkraftanlagen und Batterien den
Weltmarkt erobert und westliche Anbieter verdrängt. Eine ähnliche
Entwicklung zeichnet sich nun auch auf dem Automarkt ab. Sowohl
Europäer als auch Amerikaner versuchen, dieser Entwicklung mit
protektionistischen Maßnahmen Einhalt zu gebieten.


Geht es den Europäern in erster Linie darum, sich dem
wirtschaftlichen Druck vonseiten Chinas zu entziehen, so geht es
für die Amerikaner um den Erhalt ihrer strategischen und
politischen Vormachtstellung. Diese sehen sie nicht nur durch die
wirtschaftliche Entwicklung Chinas bedroht. Zur gleichen Zeit
wird sie im militärischen Bereich durch das Erstarken Russlands
in Frage gestellt.


Dass Russland zur Verteidigung seiner Interessen nicht vor einem
konventionellen Krieg in der Ukraine zurückschreckt, hatte in
Washington vermutlich niemand zu Beginn des Jahres 2022 erwartet.
Noch weniger hatte man in den NATO-Staaten wohl mit einer so
deutlichen Überlegenheit russischer Kriegsführung und
Waffentechnologie gerechnet. Nun entsteht zwischen Russland und
China auch noch eine Allianz, zu der sich beide durch die
Drohgebärden und unkluges politisches Handeln des Westens erst
gezwungen sahen...


...Hier weiterlesen:
https://apolut.net/amerika-igelt-sich-ein-von-ruediger-rauls


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Rüdiger Rauls ist Reprofotograf und Buchautor. Er betreibt den
Blog Politische Analyse.


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Bildquelle: Dilok Klaisataporn / shutterstock


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