Immanuel Kants 300. Geburtstag – Teil 3 | Von Wolfgang Effenberger

Immanuel Kants 300. Geburtstag – Teil 3 | Von Wolfgang Effenberger

26 Minuten

Beschreibung

vor 5 Monaten

22. April 2024: Immanuel Kants 300. Geburtstag


Teil 3: Irritationen zum Abschied aus Kaliningrad


Ein Kommentar von Wolfgang Effenberger.


Vor der Abfahrt nach Danzig mit einem öffentlichen Bus – Tino
Eisbrenner flog weiter nach Moskau zu einem Konzert – übergab uns
Uli Hoppe von den Kaliningradern Friedensfreunden, die wir leider
nicht persönlich kennengelernt hatten, eine mit dem Kant-Emblem
und den Konferenzdaten bedruckte Einkaufstüte. Darin unter
kleinen Aufmerksamkeiten das fragwürdige Buch "Beute des Großen
Sieges Die Oblast Kaliningrad 1946-2021". Verfasst von Alexander
Zolov anlässlich der 50-jährigen Jubiläumsfeiern der Oblast
Kaliningrad.


Irritierendes Abschiedsgeschenk


Es schien damals sehr wichtig, so Zolov, „genau und eindeutig
festzustellen, warum, wie und von wem der Beschluss gefasst
worden war, dieses Territorium unserem Land zu übergeben und das
Recht darauf zu übertragen“(1). Und 2020, kurz vor dem 75.
Jahrestag der Gründung der Oblast Kaliningrad, wendete sich ein
Verlag mit dem Vorschlag an Zolov, das Buch neu aufzulegen, „um
ein für alle Mal die Zweifel an der Bestimmung der Grenzen
Russlands auszuschließen. Moderne Versuche der westlichen
Politiker, Revision der Ergebnisse des Zweiten Weltkrieges und
nämlich der Grenzen der Oblast Kaliningrad durchzuführen,
veranlassten diese neue Veröffentlichung,“(2) so Zolov.


War es nicht eher die sich auf Konfrontation zuspitzende
Weltlage? Darauf hatte der Vorstandsvorsitzende der Kaliningrader
Regionalabteilung der Russischen Friedensstiftung, W. Gobulew, in
seinem Einladungsschreiben zur 1. Internationalen öffentlichen
Konferenz „Zum Ewigen Frieden“ zum 300. Geburtstag von Kant
hingewiesen: „Seit 2022 hat sich die militärische und politische
Eskalation zwischen Russland und den Ländern Europas deutlich
verschärft.“ Deshalb sollten in Vorträgen und Diskussionen die
verschiedenen historischen Perioden der russisch-deutschen
Beziehungen der letzten 300 Jahre behandelt, „historische
Parallelen erörtert und Schlussfolgerungen für das friedliche
Zusammenleben unserer Völker in der Zukunft gezogen werden“.


Das war anscheinend von einflussreichen Kreisen nicht erwünscht.


Zurück ins alte Fahrwasser der Kriegspropaganda von 1914.


Für Zolov gehörte nach Gründung des deutschen Kaiserreichs 1871
der gutmütige Michel, „der mit einer Rauchpfeife im Mund und
einem Bierkrug in der Hand einen Fremden vor der Tür seines
Hauses freundlich begrüßte, der Vergangenheit“ an. Das neue
Symbol Deutschlands sein nun „die Pickelhaube eines ahnenstolzen
preußischen Offiziers, der bereit war, die Welt unter Anwendung
von Gewalt mit deutscher Herrschaft zu 'beglücken'.“


Doch von 1871 bis 1913 – in diesem Jahr wurde Kaiser Wilhelm II.
weltweit als Friedenskaiser gefeiert – führte Deutschland im
Gegensatz zu den Großmächten, keine imperialen Kriege:...


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Bildquelle: Irina Borsuchenko / Shutterstock.com


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