tl;dr #38: Leo Trotzki: «Die permanente Revolution» | mit Fabian Lehr

tl;dr #38: Leo Trotzki: «Die permanente Revolution» | mit Fabian Lehr

1 Stunde 2 Minuten

Beschreibung

vor 5 Monaten
Mit seinem Buch „Die permanente Revolution“ schrieb Leo Trotzki
1929 die theoretische Grundlage, auf der er selbst praktisch als
Revolutionär in den Jahren 1905 und 1917 mitgewirkt hatte.
Revolution versteht er als einen Prozess, der in der Permanenz
stattfinden muss. Zwar beginnt sie auf nationalem Boden, doch
findet sie im Gefüge des globalen, kapitalistischen Weltmarkts und
seiner Produktivkräfte statt, mit denen ein Nationalstaat kaum
mithalten kann. Der Entwicklungsstand der Produktivkräfte, der
Zustand der Klassen und die Beziehung und Entwicklung der
Wirtschaftszweige zueinander – all diese Besonderheiten, die einen
spezifischen Nationalstaat ausmachen, gilt es zu erkennen und zu
analysieren. Denn sie sind für die konkrete Entwicklung von
revolutionären Prozessen entscheidend. Anstatt den Zustand von
Nationalstaaten in Etappen oder in Stadien der Reife zu denken,
sieht Trotzki also eine ungleichmäßige Entwicklung, die in den
revolutionären Prozessen jeweils mitgedacht werden müssen. Trotzkis
„Permanente Revolution“ wendet sich somit gegen den Stalinismus und
die damit einhergehende Theorie des Sozialismus in einem Land. Es
ist auch eine Kritik an der Führungsgarde der bolschewistischen
Partei, die die demokratische Revolution nicht ernst nimmt und in
Russland den großen Anteil der Bauernschaft in der Bevölkerung
nicht ernst nahm, die, in ihrem Spannungsverhältnis zwischen
Bourgeoisie und Proletariat, hätte behandelt werden müssen. Die
demokratische Revolution kann nur durchgeführt werden, so Trotzki,
wenn sie dann in eine sozialistische Revolution hinüberwächst. Zu
Gast bei Alex Demirović ist in dieser Folge der ehemalige Trotzkist
und kommunistische YouTuber Fabian Lehr.

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