Doro Blancke - Wie ist ist Situation für geflüchtete Menschen in Griechenland?

Doro Blancke - Wie ist ist Situation für geflüchtete Menschen in Griechenland?

Unterstützung von Geflüchteten von Lesbos bis Österreich
56 Minuten

Beschreibung

vor 5 Monaten
(03:02) Es geht darum, dass man mit sich selbst im Reinen ist und
man Menschen hat, die man im Herzen trägt. (04:02) Auf Lesbos
fangen wir in der Früh an zu arbeiten und dann mach ich auch viel
Vernetzungsarbeit mit KollegInnen, es geht eigentlich den ganzen
Tag rund. (04:27) In Österreich ist auch der Platz für die
superpositiven Nachrichten zum Beispiel von Menschen, die wir
begleiten mit ihren Erfolgen. (05:03) Wenn man nur mit Katastrophen
verbandelt ist, das geht auf Dauer nicht. (05:44) Man weiß gar
nicht mehr, wo man hinschauen soll. (06:05) Seit dem Video von
Fayad Mullah, dass mit der New York Times veröffentlich wurde, gibt
es vom Land in Lesbos keine Pushbacks mehr. (06:34) Am Meer ist
wahnsinnig viel Schreckliches und Trauriges los. (07:05) Wir haben
im Camp auf Lesbos über 70 % Frauen und Kinder. (08:20) Die Leute
müssen vorwärtskommen, es bleibt ihnen nichts anderes übrig.
(09:11) Die Menschen werden im Camp auf Lesbos komplett
vernachlässigt. (09:17) Das ganze Camp ist von Krätze befallen.
(09:58) Wir sprechen mit den Menschen und sehen wie sie in ein paar
Monaten verfallen. (10:15) Wir geben Englisch- und Deutschkurse,
wir packen Lebensmittel für ca. 200 besonders vulnerable
Geflüchtete die wir auch selber wöchentlich verteilen, wir
finanzieren ein Rechtsberatungsprojekt, weil es auch wichtig ist,
dass Geflüchtete zu ihren Rechten kommen, wir zahlen auch
Arzttermine, wir verteilen auch Babyhygieneartikel und wir machen
auch persönliche Begleitung von Geflüchteten. (12:27) Wir sind
dankbar, dass wir so viel Hilfe anbieten können in Lesbos, wir
nehmen keine Förderungen es wird alles von der Zivilgesellschaft
finanziert. (15:45) Am Anfang haben wir nicht gewusst, dass wir
solange auf Lesbos bleiben werden. (16:30) Solangs noch geht mach
ichs noch. (18:09) Ich hab auch gelernt, wie politisch Richterinnen
und Richter in solchen Ländern sein können, das ist eine
Desillusionierung. (18:19) Ich hab aber auch gelernt, was die
Zivilgesellschaft bewegen kann. (18:39) Wir sind das ganze Jahr vor
Ort, auch Weihnachten, es sind tollste junge Menschen die sich da
engagieren, ich bin selber auch 7 Monate im Jahr Vorort. (19:52) Es
ist eine emotionale Gratwanderung. (20:13) Es gibt so viele Dinge,
die mich zutiefst betrüben, aber trotzdem habe ich immer diese
Zuversicht und ich mir denke: "Da gibts Menschen die Liebe in sich
tragen" und man findet sie dann auch. (21:23) Es müsste in Europa
doch mehr Verständnis da sein. (21:35) Griechenland wird als
Außengrenzenland sehr oft alleine gelassen. (22:43) Die Situation
macht mich noch ein bisschen rebellischer und auch wütender aber es
macht mich auch weiser. (23:05) Die Meisterleistung wir vollbringen
müssen ist trotz unserer Betroffenheit, unser Schmerzen und unserer
Wut in einem Dialog zu bleiben, um Kompromisse und Lösungen zu
finden. (24:22) Wir sind in Österreich von einem guten Dialog weit
entfernt, es gibt nur mehr dafür oder dagegen. (29:28) Jeder Mensch
kann sich die Frage stellen: Wofür brenne ich. (31:10) Je wohler
wir uns fühlen, desto mutiger und getragener sind wir auch in der
Gemeinschaft. (33:08) Eine Frage die jede/r von uns an
KandidatInnen zur EU Wahl stellen sollte, die man vielleicht wählen
will: Willst Du Europa oder Nationalstaaten. (35:08) Es besteht die
Gefahr, dass die Leute nicht mehr wählen gehen, weil sie das Gefühl
haben, dass sie niemand mehr vertritt. (35:21) Wir dürfen das
demokratische Werkzeug der Wahl nicht aus der Hand geben. (36:55)
Zum Thema Außengrenzen schauts dunkel aus bei der EU-Wahl aber ich
gebe die Hoffnung trotzdem nicht auf. (41:30) Wir müssen intensiv
daran arbeiten, dass man versteht, was bedeutet das Menschenrecht.
(42:03) Wir müssen Verantwortung für die Zukunft übernehmen.
(42:42) Im Dezember gab es rund 1000 Menschen, mehrheitlich
Familien, die im Camp auf Lesbos nichts zum Essen bekommen haben.
Nahrung, in Europa, ist Menschenrecht. (43:15) Wenn wir über Camps
für Geflüchtete außerhalb Europas sprechen mu

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