#45 Postpartale Depression

#45 Postpartale Depression

mit Gästin Laura
1 Stunde 8 Minuten
Podcast
Podcaster

Beschreibung

vor 6 Monaten

In dieser Podcastfolge sprechen wir über ein Thema, das viele
Eltern betrifft und dennoch oft im Verborgenen bleibt: peri- und
postnatale Erkrankungen. Etwa 10-15% der Frauen erleben solche
Krisen und doch wird in der Öffentlichkeit kaum darüber
gesprochen. Für Betroffene können alltägliche Dinge zu riesigen
Herausforderungen werden: das Anziehen der Kinder oder das
Abzupfen einer verwelkten Rose. Es fühlt sich an, als müsste man
einen ganzen Berg erklimmen.

Diese Zeit ist besonders schwierig, weil im Gehirn etwas
passiert, das die Kontrolle über die eigenen Gedanken erschwert.
Man spürt, dass etwas nicht stimmt und trotz aller Anstrengung
ist es nicht steuerbar. Das damit einhergehende Gefühl von
Hilflosigkeit und Verzweiflung kann überwältigend sein. Angst
wird zum ständigen Begleiter. Es scheint eine unüberwindbare
Situation. Der Wunsch, diesen Gefühlen zu entkommen, kann so groß
werden, dass Suizid oft der einzige Ausweg scheint.

Doch es gibt Hilfe und Unterstützung, auch wenn es sich manchmal
so anfühlt, als wäre man ganz allein. Wo können sich Betroffene
hinwenden:


Erste Hilfe Ambulanz in jedem Krankenhaus rund um die Uhr

Zentrum für psychische Gesundheit: Hier kann man ohne
Einweisung hingehen und erhält Unterstützung für eine
entsprechend passende Hilfe

Hausarzt:ärztin: Eine gute erste Ansprechperson, wenn man
unsicher ist und eine erste Abklärung benötigt

Hebammen oder andere medizinische, psychologische oder
psychotherapeutische Fachpersonen: Sie bieten Unterstützung und
Beratung, sei es im stationären sowie im ambulanten Bereich wie
z. B. im Gesundheitssprengel oder bei
Mutter-Kind-Beratungsstellen.



Werden Postpartum- oder andere Depressionen über einen langen
Zeitraum nicht behandelt, können sie chronisch werden. Zu den
Symptomen gehören:


Einfache Alltagsaufgaben scheinen unbewältbar

Anhaltende Ängste oder Panikgefühle

Über einen Zeitraum von mehr als zwei Wochen anhaltende
Überforderung

Kraftlosigkeit, die es bereits am Morgen schwierig macht aus
dem Bett zu kommen

Chronische Stimmungsschwankungen ohne Besserung, im Gegensatz
zum vorübergehenden Baby-Blues

Schlafstörungen

Konzentrationsschwierigkeiten

Anhaltende Appetitlosigkeit

Erledigen von Alltagsroutine nur oder die einfache Versorgung
der Kinder erfolgt nur noch mit großer Kraftanstrengung

Die Planbarkeit von Dingen wird enorm wichtig, weil alles
außerplanmäßige Stress verursacht.



Hier einige mögliche Hilfestellen
Für eine erste Selbsteinschätzung empfehlen wir den Bogen
„Schatten und Licht“, der über diesen Link abrufbar ist:
https://schatten-und-licht.eu/Selbsttest/Fragebogen-Selbsteinschaetzung-BFAG.pdf 


Hier einige Kontaktadressen für Südtirol:


Zentrum für psychische Gesundheit (ZPG), Krisentelefon für
Hilfe bei psychischen Notfällen: 800 101 800

Bruneck: 0474 586340

Brixen: 0472 812 960

Bozen 0471 305810

Meran 0473 263600



Für Kinder betroffener Eltern gibt es ansprechende Bücher zum
Thema, damit auch Angehörige Worte finden, für das, was gerade
erschüttert: 


Luka der traurige Blauwal - ab 3 Jahre

Als Mama nur noch traurig war - ab 4 Jahre

Molly und das große Nichts - ab 6 Jahre

Papas Seele hat Schnupfen - ab 6 Jahre

Sonnige Traurigtage - ab 8 Jahre



Und hier einige Links zu Liedern und Texten, die der Depression
eine Sprache geben: 


Sarah Conner: Stark https://youtu.be/8P84rrWlTrE

Findling: https://youtu.be/6KToQL1AlbM

Torsten Sträter "Die acht am wenigsten hilfreichsten Phrasen
bei einer Depression:
https://www.youtube.com/watch?v=GXQ90Bo_Oz0 




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