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Beschreibung
vor 6 Monaten
In dieser Podcastfolge sprechen wir über ein Thema, das viele
Eltern betrifft und dennoch oft im Verborgenen bleibt: peri- und
postnatale Erkrankungen. Etwa 10-15% der Frauen erleben solche
Krisen und doch wird in der Öffentlichkeit kaum darüber
gesprochen. Für Betroffene können alltägliche Dinge zu riesigen
Herausforderungen werden: das Anziehen der Kinder oder das
Abzupfen einer verwelkten Rose. Es fühlt sich an, als müsste man
einen ganzen Berg erklimmen.
Diese Zeit ist besonders schwierig, weil im Gehirn etwas
passiert, das die Kontrolle über die eigenen Gedanken erschwert.
Man spürt, dass etwas nicht stimmt und trotz aller Anstrengung
ist es nicht steuerbar. Das damit einhergehende Gefühl von
Hilflosigkeit und Verzweiflung kann überwältigend sein. Angst
wird zum ständigen Begleiter. Es scheint eine unüberwindbare
Situation. Der Wunsch, diesen Gefühlen zu entkommen, kann so groß
werden, dass Suizid oft der einzige Ausweg scheint.
Doch es gibt Hilfe und Unterstützung, auch wenn es sich manchmal
so anfühlt, als wäre man ganz allein. Wo können sich Betroffene
hinwenden:
Erste Hilfe Ambulanz in jedem Krankenhaus rund um die Uhr
Zentrum für psychische Gesundheit: Hier kann man ohne
Einweisung hingehen und erhält Unterstützung für eine
entsprechend passende Hilfe
Hausarzt:ärztin: Eine gute erste Ansprechperson, wenn man
unsicher ist und eine erste Abklärung benötigt
Hebammen oder andere medizinische, psychologische oder
psychotherapeutische Fachpersonen: Sie bieten Unterstützung und
Beratung, sei es im stationären sowie im ambulanten Bereich wie
z. B. im Gesundheitssprengel oder bei
Mutter-Kind-Beratungsstellen.
Werden Postpartum- oder andere Depressionen über einen langen
Zeitraum nicht behandelt, können sie chronisch werden. Zu den
Symptomen gehören:
Einfache Alltagsaufgaben scheinen unbewältbar
Anhaltende Ängste oder Panikgefühle
Über einen Zeitraum von mehr als zwei Wochen anhaltende
Überforderung
Kraftlosigkeit, die es bereits am Morgen schwierig macht aus
dem Bett zu kommen
Chronische Stimmungsschwankungen ohne Besserung, im Gegensatz
zum vorübergehenden Baby-Blues
Schlafstörungen
Konzentrationsschwierigkeiten
Anhaltende Appetitlosigkeit
Erledigen von Alltagsroutine nur oder die einfache Versorgung
der Kinder erfolgt nur noch mit großer Kraftanstrengung
Die Planbarkeit von Dingen wird enorm wichtig, weil alles
außerplanmäßige Stress verursacht.
Hier einige mögliche Hilfestellen
Für eine erste Selbsteinschätzung empfehlen wir den Bogen
„Schatten und Licht“, der über diesen Link abrufbar ist:
https://schatten-und-licht.eu/Selbsttest/Fragebogen-Selbsteinschaetzung-BFAG.pdf
Hier einige Kontaktadressen für Südtirol:
Zentrum für psychische Gesundheit (ZPG), Krisentelefon für
Hilfe bei psychischen Notfällen: 800 101 800
Bruneck: 0474 586340
Brixen: 0472 812 960
Bozen 0471 305810
Meran 0473 263600
Für Kinder betroffener Eltern gibt es ansprechende Bücher zum
Thema, damit auch Angehörige Worte finden, für das, was gerade
erschüttert:
Luka der traurige Blauwal - ab 3 Jahre
Als Mama nur noch traurig war - ab 4 Jahre
Molly und das große Nichts - ab 6 Jahre
Papas Seele hat Schnupfen - ab 6 Jahre
Sonnige Traurigtage - ab 8 Jahre
Und hier einige Links zu Liedern und Texten, die der Depression
eine Sprache geben:
Sarah Conner: Stark https://youtu.be/8P84rrWlTrE
Findling: https://youtu.be/6KToQL1AlbM
Torsten Sträter "Die acht am wenigsten hilfreichsten Phrasen
bei einer Depression:
https://www.youtube.com/watch?v=GXQ90Bo_Oz0
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