Hellwach sein ist auch keine Lösung

Hellwach sein ist auch keine Lösung

Theresia Enzensberger verteidigt den Schlaf gegen die Anhänger des Hallo-wach-Prinzips, und Saša Stanišić macht sich in seinem neuen Buch auf nach Helgoland
45 Minuten

Beschreibung

vor 5 Monaten
In dieser Folge von Was liest du gerade? sprechen Iris Radisch und
Adam Soboczynski über die Fortsetzung der aktuellen
Morgenstern-Serie von Karl Ove Knausgård. Im neuen Band Das dritte
Königreich steht noch immer ein unbekannter Stern am Himmel, und es
häufen sich magische und unerklärliche Ereignisse. Die
Mystery-Handlung des aktuellen Bandes lässt viel Raum für die
originellen philosophischen und theologischen Reflexionen, für die
der norwegische Starautor bekannt ist. Außerdem sprechen sie über
die aktuelle Neuerscheinung von Saša Stanišić Möchte die Witwe
angesprochen werden, platziert sie auf dem Grab die Gießkanne mit
dem Ausguss nach vorne. Das neue Buch des erfolgreichen, aus
Bosnien stammenden deutschsprachigen Schriftstellers ist ein
Erzählungsband, der humorvoll das Fremdsein junger Einwanderer in
Deutschland reflektiert, aber auch nachdenklich von der Einsamkeit
alter Frauen oder einer seltsamen Fantasiereise nach Helgoland
erzählt. Die Tonlage ist stets heiter und pointensatt. Das liest
sich munter und frisch. Oder kann es auch schon mal nerven? In der
neuen Reihe des Hanser Berlin Verlages, in dem aktuell die
existenziellen Themen des Lebens von prominenten Autoren und
Autorinnen essayistisch bearbeitet werden, hat Theresia
Enzensberger einen interessanten Essay über den Schlaf
veröffentlicht. Woran liegt es, dass immer mehr Menschen so
schlecht schlafen? Warum hat der Schlaf so einen miesen Ruf? Wäre
es nicht besser, wenn man nicht ständig hellwach seien müsste?
 Die Schriftstellerin führt anschaulich durch ein vermintes
Themenfeld und bekennt: Sie selbst kann auch nicht gut schlafen.
Willkommen im Club. Passend zum Schlaf-Essay fragt der Klassiker
diesmal nach den unkontrollierten Nachtseiten der Existenz. In
Heinrich von Kleists Novelle Die Marquise von O … wird eine junge
Witwe während einer Ohnmacht von einem Unbekannten geschwängert und
sucht anschließend in schöner Unschuld per Zeitungsannonce nach dem
Vater ihres ungeborenen Kindes. Sie erreichen das Team von Was
liest du gerade? unter: buecher@zeit.de. Literaturangaben:
Karl Ove Knausgård: Das dritte Königreich, aus dem Norwegischen von
Paul Berf, Luchterhand Verlag, 656 Seiten, 28 Euro Theresia
Enzensberger: Schlafen, Hanser Berlin, Berlin 2024, 112 Seiten, 20
Euro Saša Stanišić: Möchte die Witwe angesprochen werden, platziert
sie auf dem Grab die Gießkanne mit dem Ausguss nach vorne.
Erzählungen, Luchterhand, 256 Seiten, 24 Euro Heinrich von Kleist:
Die Marquise von O …, Reclam, 88 Seiten, 3,50 Euro [ANZEIGE] Mehr
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