#274 Authentische Eltern – Wie viel Ehrlichkeit verträgt ein Kind?
Mit Imke Dohmen und Judith Möhlenhof
20 Minuten
Podcast
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Beschreibung
vor 5 Monaten
Kennst du das? Diesen Moment, in dem die eh schon mühsam aufrecht
erhaltene Maske einfach abfällt und die Tränen laufen, ob du willst
oder nicht? Weil der Tag einfach zu viel war, weil die Nerven blank
liegen oder weil uns schlicht die Decke auf den Kopf fällt. Oder
wir fahren aus der Haut, viel zu schnell und viel zu heftig, weil
wir uns körperlich nicht wohl fühlen, vielleicht sogar krank sind
oder uns im Job mal wieder mit dem Kollegen oder der Chefin
angelegt haben. Die Ereignisse des jeweiligen Tages und unsere
eigene aktuelle mentale und körperliche Verfassung führen dazu,
dass wir uns nicht immer gleich verhalten – nicht immer gleich
verhalten können. Sondern dass wir manchmal – auch ohne
offensichtlich erkennbaren Grund – schlichtweg „eskalieren“. In
solchen Situationen oder spätestens, wenn wir uns wieder gefangen
haben, stellen wir uns dann die Fragen: „War das okay oder zu
viel?“, „Soll ich meine Gefühle lieber vor den Kindern verstecken
oder kann ich sie offen zeigen?“, „Muss ich mich entschuldigen oder
erklären, was passiert ist?“, „Wie ehrlich kann ich zu meinen
Kindern sein?“ Und: „Möchte ich in meiner Rolle als Elternteil
authentisch sein oder schütze ich mein Kind, wenn ich ‚negative
Gefühle‘ von ihm fernhalte?“ Fest steht, Kinder sind von Anfang an
unglaublich feine Beobachter*innen und „Gefühlsempfänger*innen“.
Sie spüren, wenn wir etwas hinter einer Fassade verstecken, und
gerade das kann sie verunsichern und ängstigen. Warum also nicht
direkt offen und ehrlich sein, authentisch zeigen, wie es uns geht?
Kinder lernen von Vorbildern, vor allem durch Beobachtung. Wenn sie
sehen, dass Mama und Papa auch mal traurig sind, dass sie Fehler
machen, sich für diese aber auch entschuldigen können, und dass sie
offen über ihre Gefühle sprechen, dann lernen sie, dass es okay
ist, so zu sein, wie man ist und sich eben fühlt – und dass das
auch durchaus gezeigt werden darf. Authentische Eltern zu sein,
bedeutet jedoch nicht, dass wir alle Sorgen und Ängste oder jedes
Detail eines Konfliktes im Job oder unseres Privatlebens mit
unseren Kindern teilen müssen und sollten. Aber wenn wir ihnen
unsere wahren Gefühle zeigen, ob Freude, Trauer, Wut oder Angst,
schaffen wir eine Atmosphäre des Vertrauens und der Sicherheit.
Natürlich ist es dabei wichtig, eine gesunde Balance zwischen
Ehrlichkeit und Kinderschutz zu finden. Es gibt Situationen, in
denen es den Kindern nicht guttut, wenn sie mit allen Details der
Erwachsenenwelt konfrontiert werden.
erhaltene Maske einfach abfällt und die Tränen laufen, ob du willst
oder nicht? Weil der Tag einfach zu viel war, weil die Nerven blank
liegen oder weil uns schlicht die Decke auf den Kopf fällt. Oder
wir fahren aus der Haut, viel zu schnell und viel zu heftig, weil
wir uns körperlich nicht wohl fühlen, vielleicht sogar krank sind
oder uns im Job mal wieder mit dem Kollegen oder der Chefin
angelegt haben. Die Ereignisse des jeweiligen Tages und unsere
eigene aktuelle mentale und körperliche Verfassung führen dazu,
dass wir uns nicht immer gleich verhalten – nicht immer gleich
verhalten können. Sondern dass wir manchmal – auch ohne
offensichtlich erkennbaren Grund – schlichtweg „eskalieren“. In
solchen Situationen oder spätestens, wenn wir uns wieder gefangen
haben, stellen wir uns dann die Fragen: „War das okay oder zu
viel?“, „Soll ich meine Gefühle lieber vor den Kindern verstecken
oder kann ich sie offen zeigen?“, „Muss ich mich entschuldigen oder
erklären, was passiert ist?“, „Wie ehrlich kann ich zu meinen
Kindern sein?“ Und: „Möchte ich in meiner Rolle als Elternteil
authentisch sein oder schütze ich mein Kind, wenn ich ‚negative
Gefühle‘ von ihm fernhalte?“ Fest steht, Kinder sind von Anfang an
unglaublich feine Beobachter*innen und „Gefühlsempfänger*innen“.
Sie spüren, wenn wir etwas hinter einer Fassade verstecken, und
gerade das kann sie verunsichern und ängstigen. Warum also nicht
direkt offen und ehrlich sein, authentisch zeigen, wie es uns geht?
Kinder lernen von Vorbildern, vor allem durch Beobachtung. Wenn sie
sehen, dass Mama und Papa auch mal traurig sind, dass sie Fehler
machen, sich für diese aber auch entschuldigen können, und dass sie
offen über ihre Gefühle sprechen, dann lernen sie, dass es okay
ist, so zu sein, wie man ist und sich eben fühlt – und dass das
auch durchaus gezeigt werden darf. Authentische Eltern zu sein,
bedeutet jedoch nicht, dass wir alle Sorgen und Ängste oder jedes
Detail eines Konfliktes im Job oder unseres Privatlebens mit
unseren Kindern teilen müssen und sollten. Aber wenn wir ihnen
unsere wahren Gefühle zeigen, ob Freude, Trauer, Wut oder Angst,
schaffen wir eine Atmosphäre des Vertrauens und der Sicherheit.
Natürlich ist es dabei wichtig, eine gesunde Balance zwischen
Ehrlichkeit und Kinderschutz zu finden. Es gibt Situationen, in
denen es den Kindern nicht guttut, wenn sie mit allen Details der
Erwachsenenwelt konfrontiert werden.
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