Blur – "Parklife"

Blur – "Parklife"

1 Stunde 20 Minuten
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Wir sprechen über die größten Alben der Pop- und Rockgeschichte. Jeden Montag gibt es eine neue Folge. Reinhören!

Beschreibung

vor 6 Monaten
Blur haben mit ihrem dritten Studioalbum "Parklife" einen
Meilenstein und vielleicht sogar den Gründungsstein der
Britpop-Welle der 90er Jahre ins Rollen gebracht. Nach einer
desaströsen, abgebrochenen US-Tour ist für die Band "Blur" 1993
klar: Unser Publikum, das ist nicht die ganze Welt, sondern wir
fokussieren uns auf unsere britische Heimat. Mit diesem Entschluss
haben Damon Albarn, Graham Coxon, Dave Rowntree und Alex James die
richtige Entscheidung getroffen. Mit ihrem Album "Parklife" hatte
sich die Band dann 1994 nicht nur selbst musikalisch
weiterentwickelt, sondern sie haben auch sowas wie den Grundstein
des Britpop gelegt. "Ich glaube, Blur liefern mit diesem Album die
perfekte, und zwar umfassende Blaupause für die Ära und den Begriff
des Britpop", analysiert SWR1 Musikredakteur Stephan Fahrig.
"Parklife" ist bis heute das erfolgreichste Album der Band. Viermal
Platin gab es unter anderem für das Album, außerdem noch vier
gewonnene BRIT-Awards. Und das Online-Musikmagazin Pitchfork wählte
"Parklife" auf Platz zwei der besten Britpop-Alben aller Zeiten,
hinter Pulp und ihrem Album "Different Class". Gegen ihre
Erzrivalen, Oasis und ihre legendäre Britpop-Platte "(What's The
Story) Morning Glory?", konnten sich Blur demnach durchsetzen.
Oasis landen in diesem Ranking "nur" auf Platz vier, trotz ihres
Megahits "Wonderwall". Das hat Blur selbst mit Sicherheit gefreut,
gab es doch in der Vergangenheit häufiger öffentlich ausgetragene
Schlammschlachten zwischen Blur und Oasis, wer denn jetzt die beste
Britpop-Band aller Zeiten sei. Schräge Gitarren, Shoegaze Sounds,
Synthie-Beats – auf "Parklife" verbinden Blur die
unterschiedlichsten musikalischen Elemente miteinander, was dafür
sorgt, dass die Platte immer überrascht und durch den einzigartigen
Sound sehr im Kopf hängen bleibt. Dabei klingt jeder einzelne Song
vollkommen anders als der davor, wodurch die Platte auch eine
unglaubliche Vielfalt bietet. "Blur erschaffen ein musikalisches
Bilderbuch, in dem man immer wieder blättern möchte", meint Stephan
Fahrig. Die Band kümmert sich wenig um einen ausgefeilten "Look of
Sound" für das ganze Album. Blur machen immer das Beste für einen
einzelnen Song. Auch wenn das bedeutet, dass Frontman Damon Albarn
beim größten Hit der Platte "Parklife" selbst das Mikrofon an
Schauspieler Phil Daniels abtritt. Bei dem Song gefiel Damon Albarn
selbst sein Gesang in den Strophen überhaupt nicht, weshalb sie für
den Song Schauspieler Phil Daniels dazu geholt haben, der auch der
eigentliche Star im späteren Musikvideo wurde. Daniels hatte auch
bereits vorher Kontakt zu Musikern gehabt, im Film zu
"Quadrophenia" von The Who spielte der Schauspieler die Rolle des
Jimmy Cooper. Die Texte stammen natürlich von Mastermind Damon
Albarn selbst und sind gespickt mit unglaublich vielen kleinen,
alltäglichen, aber sehr genauen Beobachtungen, Beschreibungen und
auch jeder Menge Witz und Sarkasmus. Das macht die Texte so nah, so
real und auch so britisch. Nicht nur im Video zu "Parklife" wird es
richtig britisch, nicht zuletzt, wenn das Beatles-Cover zum Album
"Abbey Road" nachgestellt wird. Auch beim Song "To The End" wird
mit inoffiziellen britischen Heiligtümern kokettiert. Der Song und
das Video zu "To The End" klingen und sehen doch in Teilen sehr
nach dem berühmtesten britischen Agenten aus. Damit ist natürlich
"Bond, James Bond" gemeint. Das wird auch auf dem Cover zur Single
"To The End" deutlich, auf dem neben einer Rose auch das gleiche
Modell von Bonds ikonischer Dienstwaffe zu sehen ist. Dass
"Parklife" vor allem in Großbritannien so erfolgreich war, hat mit
Sicherheit auch damit zu tun, dass Blur sich auch sehr stark an
ehemaliger erfolgreicher britischer Musik bedient haben: Auf
"Parklife" wird es punkig, es gibt New Wave und Synthie-Pop und
auch der Mersey Beat der 60er-Jahre findet hier seinen Platz.
Einige Referenzen zu den Beatles finden sich natürlich auch auf
"Parklife", wenn man sich zum Beispiel mal die Chorgesänge anhört.
"Britpop ist das Tor vergangener musikalischer Epochen", so
beschreibt es SWR1 Musikredakteur Stephan Fahrig im SWR1
Meilensteine Podcast. "Parklife ist ein ganz besonderer,
alternativer Reise- und Gesellschaftsführer für England und
besonders für den Londoner Raum", so Fahrig weiter. __________ Über
diese Songs vom Album "Parklife" wird im Podcast gesprochen (19:49)
– "Girls & Boys" (32:51) – "Tracy Jacks" (37:32) – "Parklife"
(55:07) – "To The End"  (01:05:27) – "This Is A Low"
__________ Über diese Songs wird außerdem im Podcast gesprochen
(34:34) – "David Watts" von The Kinks (01:17:26) – "Bold As Love"
von Jimi Hendrix __________ Shownotes ARD-Podcast-Tipp "Fuck you
very, very much!":
https://www.ardaudiothek.de/episode/fuck-you-very-very-much-die-groessten-beefs-im-musikbiz/oasis-vs-blur-der-britpop-battle/ard-kultur/13206741/
Beef zwischen Oasis und Blur bei den "BRIT-Awards":
https://www.youtube.com/watch?v=ronepzBsQ3M Youtube-Kanal von Blur:
https://www.youtube.com/channel/UCLdfTpBoh9G_DI3OURnIFOQ
Bandbiografie von "Blur": https://www.laut.de/Blur Interview mit
Schauspieler Phil Daniels bei Radio X:
https://www.youtube.com/watch?v=eOLzthiL51o __________ Ihr wollt
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an die (06131) 92 93 94 95 oder schreibt uns an meilensteine@swr.de

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