#14 Selenski hat die Geduld mit China verloren
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vor 5 Monaten
Lange Zeit hat der ukrainische Präsident darauf gehofft, dass
China irgendwann einmal Druck auf Russland ausüben könnte. Nun
jedoch ist Wolodimir Selenskis Geduldsfaden endgültig gerissen,
und erstmal hat er beim Shangri-La Sicherheitsdialog in Singapur
seinen Frust öffentlich in Worte gefasst. Dabei warf er den
Chinesen auch vor, den russischen Angriffskrieg zumindest
indirekt zu unterstützen. Gleichzeitig hat Pekings
Verteidigungsminister wenig Interesse für die Anliegen der
Ukraine gezeigt. Stattdessen spulte Dong Jun wie im
Auto-Pilot-Modus seine Wolfskrieger-Propaganda gegen Taiwan ab.
Aus westlicher Perspektive war dies ein besorgniserregender, ja
teils verstörender Auftritt.
In der neusten Folge des Beijing Briefing habe
ich mich zudem am 4. Juni auf den Weg zum Tiananmen-Platz
gemacht; also genau 35 Jahre, nachdem die Panzer und Gewehrsalven
der Volksbefreiungsarmee die Pekinger Demokratiebewegung blutig
niedergeschlagen haben. Mein Unterfangen endete jedoch frühzeitig
an einem der unzähligen Polizei-Checkpoints: Journalisten dürfen
an solch "sensiblen" Tagen nicht einmal einen flüchtigen Blick
auf den Platz des himmlischen Friedens erhaschen. Allein die
immense Präsenz an Polizisten und Soldaten innerhalb der Pekinger
Innenstadt zeigt die tiefe Paranoia des chinesischen Systems.
Kontakt: BeijingBriefing@gmail.com
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