"Gibt es wie 2006 wieder ein Sommermärchen?" Von Achim Scheu.
2 Minuten
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SWR1 Sonntagmorgen – rund um Religion, Gesellschaft und Lebensfragen die Highlights unserer Sendung: Informationen, exklusive Gespräche und Hintergründe.
Beschreibung
vor 5 Monaten
Die Stimmung bei der Fußball-WM im Sommer 2006 haben viele als
magisch erlebt. So mancher wünscht sich bei der EM ein
Sommermärchen 2.0. Wie stehen die Chancen dafür? Wenn man ehrlich
zu sich selbst ist, dann sind doch viele Erlebnisse in der
Retrospektive noch schöner, noch fantastischer als sie es in
Wahrheit waren. Ich habe nun wirklich eine Weile nachgedacht, über
meine Erinnerungen an die WM 2006. Und ich finde einfach keinen
Makel an diesen vier Wochen. Die menschliche Wärme in unserem Land
war ungeahnt groß. Was auch an der Wärme des Wetters lag. Vier
Wochen perfekt, kaum Regen, nicht zu heiß. Die Nächte angenehm,
ideal, um draußen zu feiern. Und das taten wir.
Generationenübergreifend, nationalitätenübergreifend. In den
Städten, wo Spiele stattfanden, sowieso, aber auch in kleineren
Gemeinden und Dörfern. Das neue Zauberwort damals: Public Viewing.
Gemeinsam Fußball gucken, egal ob es ein Deutschlandspiel war oder
irgendein belangloser Kick zweier Nationen in der Gruppenphase.
Nach der WM galten wir Deutschen plötzlich als weltoffen,
warmherzig und gastfreundlich. Was ist davon geblieben? Aktuell
nicht mehr viel. Wir schauen 18 Jahre nach der WM wieder eher auf
uns, statt auf die Person neben uns. Die Gründe sind vielschichtig.
Einer aber sind ganz sicher die sozialen Netzwerke. Die steckten
2006 noch in der Entwicklung: Es gab kaum Smartphones, nicht jedes
Bild, jedes Filmchen, ob ein positiv schönes oder ein negativ
abschreckendes war in Sekunden in die Welt gepostet. Dieses Mal
wird das anders sein. "Ich wollte ein Turnier organisieren, das in
die Zeit passt", sagte Turnierdirektor Philipp Lahm kürzlich. 2006
war er noch Spieler und gab mit seinem Tor zum 1:0 gegen Costa Rica
im Eröffnungsspiel selbst den Startschuss zum Sommermärchen. Es
geht darum, die Menschen zusammenzubringen, gemeinsam zu feiern,
unsere gemeinsamen Werte zu feiern, denn: Wir sind, was das
Miteinander angeht, auch durch die Pandemie geschädigt - und da
kann so ein Großereignis helfen. Diesen Zusammenhalt wünsche ich
mir wieder für die EM. Die Voraussetzungen dafür: Ähnliches Wetter
wie 2006 wäre schon mal nicht schlecht. Ein Mehr an Solidarität,
quasi auf Knopfdruck dürfte, so mein Eindruck ein paar Tage vor
Turnierbeginn, schwer werden. Aber wer weiß - was bleibt, ist die
Hoffnung. Wir können bei dieser Europameisterschaft zeigen, dass
wir Europäer zusammenhalten. In den Landesfarben getrennt, in der
Sache geeint. hat Kontextmenü
magisch erlebt. So mancher wünscht sich bei der EM ein
Sommermärchen 2.0. Wie stehen die Chancen dafür? Wenn man ehrlich
zu sich selbst ist, dann sind doch viele Erlebnisse in der
Retrospektive noch schöner, noch fantastischer als sie es in
Wahrheit waren. Ich habe nun wirklich eine Weile nachgedacht, über
meine Erinnerungen an die WM 2006. Und ich finde einfach keinen
Makel an diesen vier Wochen. Die menschliche Wärme in unserem Land
war ungeahnt groß. Was auch an der Wärme des Wetters lag. Vier
Wochen perfekt, kaum Regen, nicht zu heiß. Die Nächte angenehm,
ideal, um draußen zu feiern. Und das taten wir.
Generationenübergreifend, nationalitätenübergreifend. In den
Städten, wo Spiele stattfanden, sowieso, aber auch in kleineren
Gemeinden und Dörfern. Das neue Zauberwort damals: Public Viewing.
Gemeinsam Fußball gucken, egal ob es ein Deutschlandspiel war oder
irgendein belangloser Kick zweier Nationen in der Gruppenphase.
Nach der WM galten wir Deutschen plötzlich als weltoffen,
warmherzig und gastfreundlich. Was ist davon geblieben? Aktuell
nicht mehr viel. Wir schauen 18 Jahre nach der WM wieder eher auf
uns, statt auf die Person neben uns. Die Gründe sind vielschichtig.
Einer aber sind ganz sicher die sozialen Netzwerke. Die steckten
2006 noch in der Entwicklung: Es gab kaum Smartphones, nicht jedes
Bild, jedes Filmchen, ob ein positiv schönes oder ein negativ
abschreckendes war in Sekunden in die Welt gepostet. Dieses Mal
wird das anders sein. "Ich wollte ein Turnier organisieren, das in
die Zeit passt", sagte Turnierdirektor Philipp Lahm kürzlich. 2006
war er noch Spieler und gab mit seinem Tor zum 1:0 gegen Costa Rica
im Eröffnungsspiel selbst den Startschuss zum Sommermärchen. Es
geht darum, die Menschen zusammenzubringen, gemeinsam zu feiern,
unsere gemeinsamen Werte zu feiern, denn: Wir sind, was das
Miteinander angeht, auch durch die Pandemie geschädigt - und da
kann so ein Großereignis helfen. Diesen Zusammenhalt wünsche ich
mir wieder für die EM. Die Voraussetzungen dafür: Ähnliches Wetter
wie 2006 wäre schon mal nicht schlecht. Ein Mehr an Solidarität,
quasi auf Knopfdruck dürfte, so mein Eindruck ein paar Tage vor
Turnierbeginn, schwer werden. Aber wer weiß - was bleibt, ist die
Hoffnung. Wir können bei dieser Europameisterschaft zeigen, dass
wir Europäer zusammenhalten. In den Landesfarben getrennt, in der
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