Trafostation 22: Meisterschaft braucht keinen Applaus
mit Wolf Lotter und Christoph Pause
14 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Monaten
Gewusst wie statt gleich gewusst, das ist Meisterschaft. Warum die
heutige Transformation genau das braucht, erklären Wolf Lotter und
Christoph Pause in der Trafostation. Wenn der Motor aussetzt und
das Display eine Fehlermeldung ausgibt, ist es wohl wieder Zeit für
die Profis. Doch wer ist das eigentlich? Während man in der
Vertragswerkstatt einen Mangel nach dem anderen findet, fängt für
einen engagierten KFZ-Meister mit dem Fehlercode die Sache erst an.
Ein Meister hat nicht nur die Basisausbildung, das reproduzierbare
Wissen, das auch in den Codes von Diagnosegeräten gespeichert ist,
sondern besitzt die eigentliche Wunderwaffe der
Wissensgesellschaft: persönliches, individuelles, mit viel Arbeit,
Versuch und Irrtum erworbenes Know how, sagt Wolf Lotter. Know how
heißt „gewusst wie“. Nun ist das bei kniffligen Autoreparaturen
genauso wie bei Denk- und Innovationsprozessen am Schreibtisch kein
„gleich gewusst“, meint Lotter, sondern die lange, persönlich
erworbene Fähigkeit, nach einer Antwort zu suchen und die richtigen
Fragen zu stellen. Meister sagen, da geht noch was, weil sie
wissen, was gehen könnte, ohne die Antwort schon im Sack zu haben,
sagt Lotter: „Meister sind keine Musterschüler. Sein Handwerk zu
verstehen, das ist viel mehr, als zu wissen, wie man ein
Diagnosegerät einschaltet oder einen Schraubendreher hält.“ Es geht
um mehr als das, was im Handbuch steht: Meisterschaft heißt
neugierig sein und Fragen an der Lösung haben. Allerdings haben wir
laut Lotter zu lange behauptet, es genüge völlig, wenn wir
standardisierte Ausbildungen an sogenannten Eliteuniversitäten
hinter uns brächten, um schon zu wissen, wie es geht. „Wahre
Meister wissen nicht, wie es geht. Sie verfügen über die
menschlichen, fachlichen und mentalen Bordmittel, es
herauszufinden“, sagt Lotter und betont: Es sei daher naheliegend,
dass die Transformation von heute gerade solche Menschen braucht.
Wer in der Organisation, in der Führung, im Leben etwas zum
Besseren verändern wolle, der müsse nicht nur den Aberglauben der
Routinen als Problemlöser hinter sich lassen: „Es braucht auch
Charakter, der erkennt, dass man, so gut man in seinem Fach auch
ist, immer wieder neu anfangen und fragen muss.“ Es ist noch kein
Meister vom Himmel gefallen. Dieser alte Spruch erinnert laut
Lotter daran, dass die Meisterschaft, das echte Können immer wieder
neu justiert werden muss. „Der natürliche Feind des Fachidioten,
das sind all jene, die sich nicht mit Antworten abfinden, die es
schon gibt, sondern die immer neue Fragen stellen“, erklärt Lotter.
Und das sei schwieriger als recht zu haben, aber nun mal das wahre
Meisterstück der Transformation. Meisterschaft ist wie
Wissensarbeit ein ruhiges Gewerbe. Meisterschaft übertreibt nicht.
Und das treibt sie an, meint Lotter: „Es braucht nicht den
dauernden Applaus, sondern die innere Freude am Werk.“
heutige Transformation genau das braucht, erklären Wolf Lotter und
Christoph Pause in der Trafostation. Wenn der Motor aussetzt und
das Display eine Fehlermeldung ausgibt, ist es wohl wieder Zeit für
die Profis. Doch wer ist das eigentlich? Während man in der
Vertragswerkstatt einen Mangel nach dem anderen findet, fängt für
einen engagierten KFZ-Meister mit dem Fehlercode die Sache erst an.
Ein Meister hat nicht nur die Basisausbildung, das reproduzierbare
Wissen, das auch in den Codes von Diagnosegeräten gespeichert ist,
sondern besitzt die eigentliche Wunderwaffe der
Wissensgesellschaft: persönliches, individuelles, mit viel Arbeit,
Versuch und Irrtum erworbenes Know how, sagt Wolf Lotter. Know how
heißt „gewusst wie“. Nun ist das bei kniffligen Autoreparaturen
genauso wie bei Denk- und Innovationsprozessen am Schreibtisch kein
„gleich gewusst“, meint Lotter, sondern die lange, persönlich
erworbene Fähigkeit, nach einer Antwort zu suchen und die richtigen
Fragen zu stellen. Meister sagen, da geht noch was, weil sie
wissen, was gehen könnte, ohne die Antwort schon im Sack zu haben,
sagt Lotter: „Meister sind keine Musterschüler. Sein Handwerk zu
verstehen, das ist viel mehr, als zu wissen, wie man ein
Diagnosegerät einschaltet oder einen Schraubendreher hält.“ Es geht
um mehr als das, was im Handbuch steht: Meisterschaft heißt
neugierig sein und Fragen an der Lösung haben. Allerdings haben wir
laut Lotter zu lange behauptet, es genüge völlig, wenn wir
standardisierte Ausbildungen an sogenannten Eliteuniversitäten
hinter uns brächten, um schon zu wissen, wie es geht. „Wahre
Meister wissen nicht, wie es geht. Sie verfügen über die
menschlichen, fachlichen und mentalen Bordmittel, es
herauszufinden“, sagt Lotter und betont: Es sei daher naheliegend,
dass die Transformation von heute gerade solche Menschen braucht.
Wer in der Organisation, in der Führung, im Leben etwas zum
Besseren verändern wolle, der müsse nicht nur den Aberglauben der
Routinen als Problemlöser hinter sich lassen: „Es braucht auch
Charakter, der erkennt, dass man, so gut man in seinem Fach auch
ist, immer wieder neu anfangen und fragen muss.“ Es ist noch kein
Meister vom Himmel gefallen. Dieser alte Spruch erinnert laut
Lotter daran, dass die Meisterschaft, das echte Können immer wieder
neu justiert werden muss. „Der natürliche Feind des Fachidioten,
das sind all jene, die sich nicht mit Antworten abfinden, die es
schon gibt, sondern die immer neue Fragen stellen“, erklärt Lotter.
Und das sei schwieriger als recht zu haben, aber nun mal das wahre
Meisterstück der Transformation. Meisterschaft ist wie
Wissensarbeit ein ruhiges Gewerbe. Meisterschaft übertreibt nicht.
Und das treibt sie an, meint Lotter: „Es braucht nicht den
dauernden Applaus, sondern die innere Freude am Werk.“
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