Indiens neuer Stolz: "Die eigene Stimme wird in der Welt gehört"
35 Minuten
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vor 5 Monaten
Indien ist Nummer eins - zumindest bei den Bevölkerungszahlen:
Mehr als 1,4 Milliarden Menschen leben auf dem Subkontinent,
aktuell sind es mehr als in China. Wirtschaftlich gesehen ist
Indien die fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt. Das Land ist auf
Wachstumskurs und Premierminister Narendra Modi hat sich für
seine neue Amtszeit viel vorgenommen: Indien soll drittgrößte
Volkswirtschaft der Welt werden und damit Deutschland überholen.
Nicht nur wirtschaftlich, sondern auch geopolitisch wird Indien
immer wichtiger. Matthias Catón ist Leiter des Indo-German Centre
for Business Excellence an der Frankfurt School. Er beobachtet
diese Entwicklung ganz genau: In den wirtschaftlichen und
politischen Eliten des Landes gebe es ein "großes Maß an Stolz
über diese neue Sichtbarkeit", sagt Catón im Podcast "Wirtschaft
Welt & Weit".
Dabei orientiert sich Indien in verschiedene Richtungen: So zählt
das Land etwa zu den G20-Staaten und ist Teil des Quadrilateralen
Sicherheitsdialogs, kurz: Quad. Gemeinsam mit den USA, Japan und
Australien macht sich Indien hier für einen freien Indopazifik
stark.
Indien zählt allerdings auch mit Russland und China zu den
BRICS-Staaten. Die Beziehungen zu Russland seien historisch
gewachsen, erklärt Christoph Mohr, Indien-Experte der
Friedrich-Ebert-Stiftung. Schon zu Sowjet-Zeiten habe es "sehr
belastbare Kooperationen" gegeben.
Welche wirtschaftlichen Abhängigkeiten stecken dahinter? Und wie
ist Indiens wirtschaftliche Situation einzuschätzen? Das Land
will uns zwar überholen, ist aber auch viel größer als
Deutschland. Welche Bedeutung hat Indien und wo steht es im
Vergleich zur Wirtschaftsmacht China? Über diese und viele
weitere Fragen spricht Host Andrea Sellmann mit ihren Gästen
Matthias Catón und Christoph Mohr im ersten Teil dieses
Podcast-Doppels zu Indien.
Matthias Catón leitet das Indo-German Centre for Business
Excellence an der Frankfurt School of Finance & Management,
einem Thinktank zu deutsch-indischen Wirtschaftsbeziehungen. Der
Politikwissenschaftler beschäftigt sich seit vielen Jahren mit
Themen der internationalen Politik und Wirtschaft und ist unter
anderem Gastgeber des Podcasts "Business Diplomacy Today".
Christoph Mohr ist Leiter des Indien-Büros der
Friedrich-Ebert-Stiftung in Delhi.
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