Gott im Herzen wiederfinden

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Gott im Herzen wiederfinden
3 Minuten

Beschreibung

vor 5 Monaten
In unserer Mutterhauskirche haben wir ganz hinten zwei
Heiligenfiguren, den heiligen Josef mit dem Jesuskind und den
heiligen Antonius von Padua, ebenfalls mit dem Jesuskind im Arm.
Wenn man danach fragt, warum der heilige Antonius so abgebildet
wird, weiß das kaum noch jemand.In den Heiligenlegenden aus der
Zeit des Franziskus und seiner Mitbrüder wissen wir, dass Antonius
zunächst Augustiner-Chorherr war, in Lissabon und Coimbra studiert
hatte und sehr klug und redegewandt war. Er ist dann, weil er die
Ankunft einiger Franziskanermärtyrer erlebt hatte, zu den
Franziskanern übergetreten und hat Franziskus kennengelernt. Und da
geschieht etwas Außergewöhnliches. Franziskus will eigentlich
nicht, dass die Brüder studieren um damit dann predigen und
forschen zu dürfen. Aber bei Antonius spürt er etwas Besonderes.
Der ist ein so begnadeter Prediger, dass er schafft, den Menschen
wieder klar zu machen, dass sie an einen Gott glauben können, der
als Säugling herunter gekommen ist in die Welt. Und somit die
Verbindung wiederherzustellen zwischen Gott und den Menschen, die
sich soweit von ihm entfernt hatten. Und viele Leute in Padua und
Umgebung, die seine Predigten gehört hatten beschreiben dabei das
Bild, dass sie gesehen haben, wie er das Jesuskind auf dem Arm
trägt. So hat Franziskus ihn beauftragt, die Mitbrüder zu
unterrichten und zu lehren.In einem an Antonius gerichteten
Schriftstück, dessen Text überliefert ist und das wahrscheinlich um
die Jahreswende 1223/1224 entstand, nannte Franziskus ihn
anerkennend "meinen Bischof" und erlaubte ihm, den Brüdern
theologische Vorlesungen zu halten, "wenn du nur nicht durch dieses
Studium den Geist des Gebetes und der Hingabe auslöschest". Und aus
dieser Geschichte heraus versteht man dann zum einen, dass Antonius
mit dem Jesuskind dargestellt wird, dass in den Herzen der Menschen
verloren gegangen war, und durch ihn wiedergefunden wurde. Und zum
anderen, dass ihn von daher viele Menschen anrufen, wenn ihnen
etwas, mehr oder weniger wertvolles verloren gegangen ist.Wenn dann
also die liebenswert scherzhafte Bitte: "Sankt Antoni sei
gepriesen, Schutzpatron der Schlamperliesen" zu Ihrem Wortschatz
gehört, dann wünsche ich Ihnen sehr, nicht nur das
verlorengegangene Schmuckstück, sondern auch Gott in ihrem Herzen
wiederzufinden.

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