Verwanzte Welt | Von Tom-Oliver Regenauer
12 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Monaten
Für die Bequemlichkeit, die Smartphones uns bieten, bezahlen wir
mit der Preisgabe von Freiheit. Die Geräte spionieren uns nicht
nur aus, sie formen auch unser Bewusstsein.
Ein Standpunkt von Tom-Oliver Regenauer.
Was ist uns lieber — Freiheit oder Gängelung?
Verfügbarkeitsstress oder Entspannung? Ein Rest von Intimsphäre
oder totale Transparenz? Informelle Selbstbestimmung oder das
Gefühl, für kommerzielle Zwecke nur benutzt zu werden? Sich
sicher zu fühlen oder ständigen Angriffen auf unseren Geist
ausgesetzt zu sein? Die Antwort auf all diese Fragen sollte
einfach sein. Dennoch trifft die Mehrheit der Menschen bei diesen
Entscheidungen Tag für Tag die für sie jeweils schädliche Wahl.
Das Smartphone ist zum Tyrannen im Taschenformat geworden. Für
viele ist es ein Suchtfaktor, und den wenigen, die noch leichten
Herzens darauf verzichten könnten, wird das Gerät zunehmend durch
strukturelle Zwänge aufgedrängt. Im selben Maß, wie das
Smartphone „unentbehrlich“ geworden ist, wachsen die Gefahren und
Zumutungen, die mit seiner Benutzung verbunden sind.
Programmierer arbeiten auf Hochtouren an Anwendungen, die uns
zunehmend nicht nur ausspionieren, sondern unseren Geist auch im
Interesse der herrschenden Narrative zu deformieren versuchen.
Die von Apple und Google konfigurierten Geräte sind weitaus mehr
als nur „nützliche Werkzeuge“ — es sind Wanzen,
Überwachungskameras, Datenkraken und Waffen zur psychologischen
Kriegsführung in einem.
„Die Gefahr, dass der Computer so wird wie der Mensch, ist nicht
so groß wie die Gefahr, dass der Mensch so wird wie der
Computer“ (Konrad Zuse).
Die meisten Menschen hegen einen vagen Verdacht. Viele haben das
ein oder andere Indiz wahrgenommen, das belegt, dass ein solcher
Verdacht durchaus begründet sein könnte. Trotzdem schaffen es die
wenigsten, ihr Verhalten objektiv zu analysieren und einmal
verinnerlichte Verhaltensweisen zu ändern. Gewohnheiten und
Routinen sind schwer loszuwerden. Vor allem, wenn diese sich zu
Sucht oder Zwang entwickeln. Das passiert nicht nur bei Alkohol
und Drogen, sondern in geradezu epidemischer Weise bei etwas, das
ich bevorzugt „Taschenspion“ nenne: dem Smartphone.
Während die exzessive Nutzung des Geräts in praktisch allen
Lebenslagen fraglos zur sozialschädlichen Unart — um nicht zu
sagen Plage oder Seuche — avanciert ist, markiert der Suchtfaktor
des kontinuierlich potenter werdenden Begleiters nicht einmal das
größte Problem. Denn Abhängigkeiten lassen sich überwinden, wenn
auch müh- und langsam; dass die Geräte zur lückenlosen
Observation, Manipulation und Transformation der Gesellschaft
genutzt werden aber nicht. Denn sie haben sich längst zu tief in
die sozioökonomischen Strukturen unserer Zeit gefressen. Einem
Großteil der Bevölkerung erscheint der Alltag ohne Smartphone
kaum mehr organisierbar. Ob Kommunikation, Nachrichten,
Wettervorhersage, Routenplaner, Zahlungen,
Zwei-Faktor-Authentifizierung, Fotosammlung, Videostreaming oder
Musikarchiv — der mobile Begleiter hilft.
Doch das irreführend positiv und progressiv geprägte
Lifestyle-Image des nützlichen Allroundtalents täuscht über
dessen sprichwörtlich böse Absichten hinweg. Diese offenbaren
sich bei einem Blick auf seine Entwicklung, die dahinterstehenden
Konzernstrukturen, ein paar erschreckende Zahlen zu seinen
Effekten auf Mensch und Gesellschaft und vor allem auf das, was
Smartphones mit Android/Google- oder iOS/Apple-Betriebssystem
ganz ohne Zutun oder Wissen des Nutzers treiben.
... hier weiterlesen:
https://apolut.net/verwanzte-welt-von-tom-oliver-regenauer
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