Ein Ort der Verwandlung

Ein Ort der Verwandlung

3 Minuten

Beschreibung

vor 3 Monaten

„Mama, können wir eine Höhle bauen?“ An diese Bitte unserer
Kinder habe ich mich kürzlich erinnert. Aus Decken, Kissen und
Stühlen wurde ein höhlenähnliches Gebilde gebaut, in das wir uns
zusammen reingequetscht haben. Meist war es eng, das Licht
gedämpft. Ein Ort der Ruhe…. Oft wurde uns Eltern dann etwas
anvertraut oder wir lagen einfach nur da…. Zusammen. Wenn ich
wieder herauskrabbelte, war ich irgendwie immer besser drauf als
auf dem Weg nach innen…. Freier...


Der Auslöser dieser Erinnerungen war das Bodenbild aus dem Kurs
„Durch Krisen reifen - mit Elia auf dem Weg.“ Symbolisch wird der
lange Weg des Propheten Elia durch die Wüste aufgezeigt - ein
Krisenweg. Elia erreicht schließlich eine Höhle am Berg Horeb.
Anders als unsere Wohnzimmerbauten kann eine „echte“ Höhle ja
beides sein: sowohl bergend als auch bedrohlich. Sie ist insofern
ein gutes Bild für das Innere des Menschen - das Unbewusste - und
gleicht einem Abstieg in die eigene Tiefe…


Ich kenne das aus den Krisen meines Lebens – dass ich tief in
meine persönliche Geschichte geführt werde… Dass ich Seiten in
mir entdecke, die bisher wie verschüttet waren – meine
unbewussten Anteile…. In der Krise werde ich gezwungen, Dinge in
mir anzuschauen, die mir nicht gefallen…  Ich muss manches
schmerzhaft loslassen ….


Elia hört in der Höhle die Stimme Gottes: „Was machst Du hier,
Elia“? Und Elia darf klagen, darf sein ganzes Herz ausschütten…
Nicht alles ist dabei faktisch richtig, Elia wiederholt sich und
er übertreibt  – aber Gott lässt ihn. Er hört sich alles an
– ohne dagegen zu halten oder zu korrigieren. Und dann… 
begegnet er Elia ganz neu. Er kommt nicht so machtvoll, wie Elia
es bisher gewohnt war – sondern ganz zart und still in einer
„Stimme des verschwebenden Schweigens“. Das haut mich um. Dass
Gott Elia und auch mir immer wieder neu so begegnet, wie ich es
in dem Moment erfassen kann…


Elia kann nach diesem zarten Flüstern Gottes wieder heraus aus
der Höhle treten. Heraus aus dem, was er zu beklagen hat, heraus
aus dem Alten, das er verabschieden musste…. Und er bekommt nun
einen neuen Auftrag.


In der Höhle hat eine Verwandlung stattgefunden. Elia hat Altes
losgelassen – ein Neubeginn wird möglich. Ist es nicht auch in
unserem Leben so? Dass dort, wo wir in der Krise etwas loslassen
– unsere alten Vorstellungen – dass wir dort einen wichtigen Fund
machen. Einen Schatz finden. Ich persönlich habe im Kurs den
Edelstein der Freiheit gefunden. Die Freiheit, mich so
anzunehmen, wie ich bin…


Und so ist es mit der Krise ein bisschen so wie beim Höhlenbauen:
Ich komme befreiter wieder heraus…  Die Höhle ist ein Ort
der Verwandlung. Wenn ich es zulasse… Wir können dort einen
Schatz finden. Vertrauen wir doch darauf, dass Gott genau dorthin
kommt und uns begegnen will. 


Eine gesegnete Woche wünscht Christina Stadelmann, Grünwald

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