Israel gewinnt Völkermord aber verliert den Krieg | Von Jochen Mitschka

Israel gewinnt Völkermord aber verliert den Krieg | Von Jochen Mitschka

23 Minuten

Beschreibung

vor 5 Monaten

Ein Standpunkt von Jochen Mitschka.


Amira Hass veröffentlichte am 4. Juni einen Meinungsartikel in
Haaretz, in dem sie erklärte, dass Zerstörung, Hunger und Tod in
Gaza Israels Niederlage seien. Sie reiht sich damit ein in die
Menge jener Analysten, welche Israel ein ähnliches Schicksal
voraussagen wie den Franzosen, welche auch, übrigens dank Folter,
eine große Schlacht gegen die Unabhängigkeitsbewegung Algeriens
gewannen, nur um dann den Befreiungskrieg, auch wegen der
Unmenschlichkeit der kolonialen Kriegführung, zu verlieren.
Vielsagend für die westliche Geschichtsschreibung ist, dass
Wikipedia Widerstandskampf gegen die Tyrannei Frankreichs als
„Terrorismus“ bezeichnet(1). Aber zurück zu Amira Hass.


Sie schreibt, dass der jüdische Staat besiegt wurde, weil seine
Politiker und Beamten dafür sorgen, dass zwei Millionen
dreihunderttausend Menschen hungern und verdursten müssen. Israel
sei besiegt worden und werde immer noch besiegt, nicht wegen der
Tatsache, dass zu Beginn des neunten Monats dieses Krieges die
Hamas noch nicht gestürzt wurde. Sondern als Symbol der
Niederlage stünde für immer die Tatsache, dass israelischen
Führer, Kommandeure und Soldaten, Tausende von palästinensischen
Zivilisten getötet und verwundet haben und im Gazastreifen eine
noch nie dagewesene Zerstörung und Verwüstung anrichteten. Weil
die israelische Luftwaffe wissentlich Gebäude bombardiert hat, in
denen Kinder, Frauen und alte Menschen lebten. Weil die Menschen
in Israel glaubten, dass es keinen anderen Weg gäbe. Weil ganze
Familien ausgelöscht wurden.


Der jüdische Staat, so Hass weiter, sei besiegt worden, weil
seine Politiker und Beamten dafür sorgten, dass sich in Gaza
Hautkrankheiten und Darmentzündungen ausbreiten. Die einzige
Demokratie im Dschungel sei mit überwältigender Mehrheit besiegt
worden, weil ihre Armee Hunderttausende von Palästinensern
vertreibe und dann in immer kleineren Gebieten konzentriert, die
als sichere humanitäre Zonen bezeichnet werden, um sie dann dort
zu bombardieren und zu beschießen. Weil Tausende von dauerhaft
behinderten Menschen und Kindern ohne erwachsene Begleitung in
diesen humanitären Zielgebieten eingepfercht sind und sehr
leiden.


„Weil sich dort Müllberge auftürmen und die einzige Möglichkeit,
sie zu entsorgen, darin besteht, sie in Brand zu stecken, wobei
giftige Abgase freigesetzt werden. Weil in den Straßen Abwässer
und Exkremente fließen und Massen von Fliegen die Augen
versperren. Weil die Menschen nach Kriegsende in zerstörte Häuser
voller nicht explodierter Munition zurückkehren werden, deren
Boden mit giftigen Gefahrstoffen gesättigt ist. Weil Tausende von
Menschen, wenn nicht noch mehr, an chronischen, lähmenden und
tödlichen Krankheiten erkranken werden, die auf dieselbe
Verschmutzung und diese giftigen Substanzen zurückzuführen
sind.“(1)


Weiter führt sie aus, dass Israel den Krieg verlor, weil viele
der engagierten und tapferen medizinischen Teams im Gazastreifen,
Ärzte und Ärztinnen, Krankenschwestern und -pfleger,
Krankenwagenfahrer und Sanitäter und ja, auch Menschen, die die
Hamas unterstützten oder auf der Gehaltsliste ihrer Regierung
standen, durch israelische Bomben oder Beschuss getötet wurden.
Weil Kinder und Studenten wertvolle Studienjahre verloren haben.
Weil Bücher und öffentliche und private Archive in Flammen
aufgingen, wobei Manuskripte von Geschichten und
Forschungsarbeiten für immer verloren gingen, ebenso wie
Originalzeichnungen und Stickereien von Künstlern aus Gaza, die
unter den Trümmern begraben oder beschädigt wurden. Außerdem
könne man kann nicht erfassen, was der psychische Schaden, der
Millionen von Menschen zugefügt wurde, noch bewirken wird.


... hier weiterlesen:
https://apolut.net/israel-gewinnt-voelkermord-aber-verliert-den-krieg-von-jochen-mitschka





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