#74 Manuela Thoma-Adofo - Hospizhelferin
57 Minuten
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Beschreibung
vor 6 Monaten
Eine Reise ins Herz der Menschlichkeit: Die Erfahrungen
der Hospizhelferin Manuela Thoma-Adofo
Manuela Thoma-Adofo ist nicht nur eine bemerkenswerte Frau, sie
ist auch eine wahre Inspiration. In einem Gespräch mit dem
Podcast „Gelassen älter werden“ teilte sie ihre Erfahrungen und
Einsichten aus 27 Jahren als Hospizhelferin. Thoma-Adofo, die
auch als Autorin, Model, Coach und Vortragsrednerin tätig ist,
verkörpert eine beeindruckende Vielfalt an Rollen. Doch es ist
ihre Arbeit mit Sterbenden, die ihr Leben und das Leben anderer
am tiefsten berührt.
Menschlichkeit als oberstes Gebot
Auf die Frage, was ihr am wichtigsten sei, antwortet Thoma-Adofo
klar und deutlich: „Menschsein“. Diese einfache, aber kraftvolle
Aussage zieht sich wie ein roter Faden durch ihre gesamte Arbeit.
Sie betont, dass ihre verschiedenen Tätigkeiten, ob Modeln,
Schreiben oder Hospizhilfe, alle vom Menschsein durchdrungen
sind. Für sie ordnen sich alle anderen Aktivitäten dieser
Priorität unter. Ihre Fähigkeit, im richtigen Moment da zu sein,
sei es auf dem Laufsteg oder am Sterbebett, macht sie zu einer
einzigartigen Begleiterin auf den Wegen, die das Leben und das
Sterben bereithalten.
Die unerwartete Berufung
Thoma-Adofo beschreibt ihre Berufung zur Hospizhelferin als
etwas, das sie gefunden hat, nicht umgekehrt. Es begann damit,
dass sie Blumensträuße und Fresskörbe, die sie als Verlobte eines
Olympiateilnehmers erhielt, in ein Seniorenheim brachte. Dort
begann sie, den Bewohnern vorzulesen, und fand eine tiefere
Erfüllung in dieser Tätigkeit. Der entscheidende Moment kam, als
sie eine alte Dame mit ihrem sechs Wochen alten Sohn auf dem Arm
begleitete. Die alte Dame starb friedlich, während Thoma-Adofo
ihren Sohn stillte. In diesem Moment erkannte sie, dass sie genau
dort war, wo sie gebraucht wurde.
Sterben als Teil des Lebens
Ein zentrales Thema in Thoma-Adofos Arbeit ist die Integration
des Sterbens in das Leben. Sie beschreibt, wie sie Menschen
hilft, die letzten Momente ihres Lebens nicht in Angst und
Einsamkeit, sondern in Geborgenheit und Würde zu verbringen. Ihr
Ansatz ist dabei oft überraschend lebendig. Sie erzählt von einem
Patienten, der sich in den frühen Morgenstunden noch einmal eine
Zigarre, Spareribsund ein Bier wünschte. Mit viel Mühe und
Einfallsreichtum erfüllte sie ihm diesen letzten Wunsch, indem
sie das Bier mit einem Strohhalm auf seine Zunge tropfen ließ und
den Rauch der Zigarre in sein Gesicht blies. Der Mann starb
einige Stunden später, aber er starb glücklich.
Humor und Lebendigkeit
Thoma-Adofo bringt Farbe in das Leben und das Sterben. Sie
beschreibt Situationen, in denen sie mit Motorrad und Lederjacke
in Schulklassen kommt und die Schüler fragt, was sie erwartet
haben – eine Nonne vielleicht? Diese unkonventionelle
Herangehensweise hilft, die Angst vor dem Sterben zu nehmen. Sie
betont, dass Humor und Lebendigkeit auch in den schwersten
Momenten des Lebens Platz haben. Ihr Ziel ist es, den Menschen
die Angst vor dem Tod zu nehmen und ihnen zu zeigen, dass das
Leben bis zum letzten Atemzug gelebt werden kann.
Die Bedeutung des Daseins
Eine der wichtigsten Erkenntnisse, die Thoma-Adofo vermittelt,
ist die Bedeutung des einfachen Daseins. In unserer hektischen
Welt, in der viele meinen, immer etwas machen zu müssensen, ist
es manchmal das Wichtigste, einfach nur da zu sein. Dieses
Dasein, dieses stille Begleiten, ist oft das, was Sterbende am
meisten benötigen. Es geht nicht immer darum, große Worte zu
finden oder Taten zu vollbringen, sondern darum, in den
entscheidenden Momenten präsent zu sein und die Hand zu halten.
Die Endlichkeit als Geschenk
Thoma-Adofo sieht die Erkenntnis der eigenen Endlichkeit als ein
großes Geschenk. Diese Erkenntnis hilft, das Leben bewusster zu
leben und die Zeit, die einem bleibt, wertzuschätzen. Sie
ermutigt dazu, die Zeit nicht mit negativen Gefühlen oder
unnötigen Sorgen zu verschwenden, sondern sie mit Dingen zu
füllen, die Freude und Erfüllung bringen. Diese Haltung möchte
sie auch den Menschen ab 60 Jahren nahebringen, die oft mit der
eigenen Endlichkeit konfrontiert sind.
Ein Erbe der Menschlichkeit
Am Ende des Gesprächs bleibt die tiefe Weisheit Thoma-Adofos
haften: Sterben ist eine menschliche Erfahrung, die uns alle
verbindet. Sie lehrt uns, das Leben in all seinen Facetten zu
akzeptieren und zu schätzen. Indem sie das Sterben ins Leben
holt, gibt sie uns die Möglichkeit, mit weniger Angst und mehr
Frieden zu leben. Manuela Thoma-Adofo zeigt, dass Menschlichkeit,
Liebe und Mitgefühl die größten Geschenke sind, die wir einander
geben können – im Leben und im Sterben.
Menschlichkeit als Priorität: Thoma-Adofo
betont, dass Menschsein oberste Priorität hat und alle anderen
Tätigkeiten dieser Priorität untergeordnet sind.
Berufung finden: Ihre Berufung zur Hospizhilfe
hat sie gefunden, als sie bemerkte, dass sie durch einfache
Taten wie Vorlesen und Dasein einen Unterschied machen konnte.
Sterben als Teil des Lebens: Thoma-Adofo
integriert das Sterben ins Leben und hilft Sterbenden, ihre
letzten Momente in Geborgenheit und Würde zu verbringen.
Humor und Lebendigkeit: Sie bringt Farbe und
Humor in ihre Arbeit, um die Angst vor dem Sterben zu nehmen
und zeigt, dass auch in schweren Momenten des Lebens Platz für
Lebendigkeit ist.
Bedeutung des Daseins: Einfaches Dasein und
stille Begleitung sind oft das Wichtigste für Sterbende. Es
geht darum, in den entscheidenden Momenten präsent zu sein.
Erkenntnis der Endlichkeit: Die Erkenntnis der
eigenen Endlichkeit wird als großes Geschenk gesehen, das
hilft, das Leben bewusster und erfüllter zu leben.
Ein Erbe der Menschlichkeit: Menschlichkeit,
Liebe und Mitgefühl sind die größten Geschenke, die wir
einander geben können, sowohl im Leben als auch im Sterben.
Hier geht es zur Website von Manuela Thoma-Adofo!
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Für mehr Informationen zum Thema "gelassen älter werden" gibt es
auf unserer Homepage ein Magazin zum Lesen. Hier der Link:
https://gelassen-aelter-werden.de/magazin-gelassen-aelter-werden/
Die Musik im Intro und Outro ist von Stefan Kissel und wurde von
Nico Lange gesprochen.
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