Zündet "Made in India" den Jobmotor?

Zündet "Made in India" den Jobmotor?

28 Minuten

Beschreibung

vor 6 Monaten

Indiens Wirtschaft wächst. Die IT-Branche war über Jahrzehnte ein
wichtiger Antrieb und hat das Land nach vorne gebracht. Doch im
Vergleich zur Wertschöpfung beschäftigt dieser Sektor
vergleichsweise wenig Menschen, sagt Indien-Experte Matthias
Catón. Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" bringt Catón es so
auf den Punkt: "Das ist ein Teil der Erfolgsstory, aber auch ein
Teil des Problems."


Indiens Bevölkerung wächst so stark, dass die Suche nach einem
Job eine immer größere Herausforderung für die Menschen
darstellt. Es kommen schlichtweg mehr junge Leute nach, als
Arbeitsplätze geschaffen werden. Die Regierung unter
Premierminister Narendra Modi hat deshalb verstärkt den
Produktionssektor im Fokus. Diesen zu stärken, könnte mehr Leute
in Beschäftigung bringen. Matthias Catón hat diese Entwicklung
genau im Blick und sieht Erfolge, etwa in der Handyproduktion:
"Apple ist der bekannteste Investor", berichtet Catón - und
rechnet damit, dass andere Unternehmen folgen werden.


Doch das ist nur ein kleiner Schritt. Viele junge Menschen suchen
ihr Glück im Ausland - ein Trend, den auch Christoph Mohr,
Indien-Experte der Friedrich-Ebert-Stiftung, beobachtet. Die USA
sei der "traditionelle Sehnsuchtsort der wirklich gut
ausgebildeten indischen Elite", erklärt Mohr. Aus sprachlichen
Gründen seien auch Großbritannien und Australien
gefragt. Aber Deutschland sei "zunehmend sehr interessant",
sagt Mohr. "Ich glaube, da gibt es auf beiden Seiten ein starkes
Interesse, das auszubauen."


Dabei geht es nicht nur um junge Inder, die zum Studium nach
Deutschland kommen. Mohr berichtet im Podcast von einem Programm
zwischen dem indischen Bundesstaat Kerala und Deutschland, um
Krankenschwestern und -pfleger auf dem deutschen Arbeitsmarkt zu
integrieren. "Das ist ein sehr kluges Programm, denn es
kombiniert die Ausbildung in der deutschen Sprache mit der
Anerkennung der indischen Abschlüsse in Deutschland", findet
Mohr. 


Wie ausbaufähig sind solche Programme? Können sie helfen, den
Fachkräftemangel in Deutschland zu lindern - und sind damit ein
Win-win für beide Seiten? Deutschland ist Indiens wichtigster
Handelspartner in Europa. Wo genau liegen die Potenziale für
deutsche Unternehmen in Indien? Über diese und viele weitere
Fragen spricht Host Andrea Sellmann mit ihren Gästen Matthias
Catón und Christoph Mohr im zweiten Teil des Podcast-Doppels zu
Indien.


Matthias Catón leitet das Indo-German Centre for Business
Excellence an der Frankfurt School of Finance & Management.
Das ist ein Thinktank zu deutsch-indischen
Wirtschaftsbeziehungen. Der Politikwissenschaftler beschäftigt
sich seit vielen Jahren mit Themen der internationalen Politik
und Wirtschaft und ist unter anderem Gastgeber des Podcasts
"Business Diplomacy Today". Christoph Mohr ist Leiter des
Indien-Büros der Friedrich-Ebert-Stiftung in Delhi. Im
Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" bringt Catón es so auf den
Punkt: "Das ist ein Teil der Erfolgsstory, aber auch ein Teil des
Problems." 


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