Gedankenkraft - Placebo und Nocebo
41 Minuten
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Beschreibung
vor 4 Monaten
Placebo- und Noceboeffekte lassen sich wissenschaftlich nur schwer
erklären. Körpereigene Mechanismen führen dazu, dass Menschen
besonders positiv (Placebo) oder negativ (Nocebo) auf ein
Medikament oder ein medizinisches Verfahren reagieren - selbst bei
Scheinmedikamenten oder Scheintherapien. Einfach gesagt: Wenn ich
eine hohe Erwartung habe, dass mir ein bestimmtes Verfahren helfen
kann, kann sich tatsächlich eine Verbesserung meines Befindens
einstellen. Oder: Wenn ich so starke Angst zum Beispiel vor den
Nebenwirkungen eines Medikaments habe, kann es passieren, dass sich
eben jene Nebenwirkungen auch zeigen. Diese Effekte sind messbar.
Die Auslöser hingegen sind von Mensch zu Mensch verschieden:
Erwartungen spielen eine große Rolle, die psychologische
Verfasstheit, aber auch Traditionen, kulturelle Herkunft,
Sozialisation und Konditionierung. Von daher sind diese Effekte
nicht steuerbar. Diese Episode des IGeL-Podcasts geht der Frage
nach, welche Kräfte da unbewusst im Körper wirken, wie man diese
Kräfte möglicherweise für den klinischen und therapeutischen Alltag
nutzbar machen kann, aber auch, wie es möglich ist, sich durch
Beobachtung anderer regelrecht mit Nocebo "anzustecken" und eigene
Symptome dadurch zu verschlimmern. Im IGeL-Podcast Studio sind: Dr.
Barbara Prediger, Leiterin der Abteilung Evidenzbasierte
Versorgungsforschung am IFOM (Institut für Forschung in der
Operativen Medizin an der Universität Witten/Herdecke) Prof. Tim
Mathes, Gruppenleiter der Arbeitsgruppe Klinische Epidemiologie und
Gesundheitsökonomie am Institut für medizinische Statistik der
Universitätsmedizin Göttingen
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Faktenbox: Der Placebo-Effekt besteht darin, dass positive
Änderungen der Körperfunktionen, sowohl subjektiv empfunden als
auch tatsächlich messbar, die ausschließlich auf körpereigenen
Mechanismen beruhen, als Reaktion auf eine medizinische Prozedur
jeglicher Art wahrgenommen werden. Der Nocebo-Effekt ist das
Gegenteil des Placebo- Effektes. Er besagt, dass die Erwartung von
einer negativen Änderung der Körperfunktion und die damit
verbundenen affektiven Zustände diese negative Änderung bei dem
Erwarteten auslösen. Genauso können beim Nocebo-Effekt sowohl
subjektiv empfundene oder tatsächlich messbare Änderungen der
Körperfunktion auftreten. Sowohl bei einem Nocebo-Effekt als auch
einem Placebo-Effekt handelt es sich um psychologische Prozesse,
die durch Konditionierung und Beobachtungslernen verursacht werden.
Entnommen aus der Kolumne: Der Nocebo-Effekt: Bedeutung für den
klinischen Alltag Von Dr. Barbara Prediger und Prof. Dr. Tim Mathes
https://journal.kvhh.net/11-2023/der-nocebo-effekt-bedeutung-fur-den-klinischen-alltag
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Und vielen Dank dem Londoner Künstler Ketsa: Sein Stück "Beat
Stick" ist der Jingle des IGeL-Podcasts.
erklären. Körpereigene Mechanismen führen dazu, dass Menschen
besonders positiv (Placebo) oder negativ (Nocebo) auf ein
Medikament oder ein medizinisches Verfahren reagieren - selbst bei
Scheinmedikamenten oder Scheintherapien. Einfach gesagt: Wenn ich
eine hohe Erwartung habe, dass mir ein bestimmtes Verfahren helfen
kann, kann sich tatsächlich eine Verbesserung meines Befindens
einstellen. Oder: Wenn ich so starke Angst zum Beispiel vor den
Nebenwirkungen eines Medikaments habe, kann es passieren, dass sich
eben jene Nebenwirkungen auch zeigen. Diese Effekte sind messbar.
Die Auslöser hingegen sind von Mensch zu Mensch verschieden:
Erwartungen spielen eine große Rolle, die psychologische
Verfasstheit, aber auch Traditionen, kulturelle Herkunft,
Sozialisation und Konditionierung. Von daher sind diese Effekte
nicht steuerbar. Diese Episode des IGeL-Podcasts geht der Frage
nach, welche Kräfte da unbewusst im Körper wirken, wie man diese
Kräfte möglicherweise für den klinischen und therapeutischen Alltag
nutzbar machen kann, aber auch, wie es möglich ist, sich durch
Beobachtung anderer regelrecht mit Nocebo "anzustecken" und eigene
Symptome dadurch zu verschlimmern. Im IGeL-Podcast Studio sind: Dr.
Barbara Prediger, Leiterin der Abteilung Evidenzbasierte
Versorgungsforschung am IFOM (Institut für Forschung in der
Operativen Medizin an der Universität Witten/Herdecke) Prof. Tim
Mathes, Gruppenleiter der Arbeitsgruppe Klinische Epidemiologie und
Gesundheitsökonomie am Institut für medizinische Statistik der
Universitätsmedizin Göttingen
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Faktenbox: Der Placebo-Effekt besteht darin, dass positive
Änderungen der Körperfunktionen, sowohl subjektiv empfunden als
auch tatsächlich messbar, die ausschließlich auf körpereigenen
Mechanismen beruhen, als Reaktion auf eine medizinische Prozedur
jeglicher Art wahrgenommen werden. Der Nocebo-Effekt ist das
Gegenteil des Placebo- Effektes. Er besagt, dass die Erwartung von
einer negativen Änderung der Körperfunktion und die damit
verbundenen affektiven Zustände diese negative Änderung bei dem
Erwarteten auslösen. Genauso können beim Nocebo-Effekt sowohl
subjektiv empfundene oder tatsächlich messbare Änderungen der
Körperfunktion auftreten. Sowohl bei einem Nocebo-Effekt als auch
einem Placebo-Effekt handelt es sich um psychologische Prozesse,
die durch Konditionierung und Beobachtungslernen verursacht werden.
Entnommen aus der Kolumne: Der Nocebo-Effekt: Bedeutung für den
klinischen Alltag Von Dr. Barbara Prediger und Prof. Dr. Tim Mathes
https://journal.kvhh.net/11-2023/der-nocebo-effekt-bedeutung-fur-den-klinischen-alltag
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Und vielen Dank dem Londoner Künstler Ketsa: Sein Stück "Beat
Stick" ist der Jingle des IGeL-Podcasts.
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