Bleibt der Osten immer anders? Mit Steffen Mau und Petra Köpping

Bleibt der Osten immer anders? Mit Steffen Mau und Petra Köpping

1 Stunde 26 Minuten

Beschreibung

vor 3 Monaten
Entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze zeigt sich eine
Teilung der Bundesrepublik: Der Osten nahezu komplett in AfD-Blau,
der Westen fast vollständig in CDU/CSU-Schwarz, so sieht die
politische Landkarte Deutschlands nach den Europawahlen aus.
Angesichts dieser Unterschiedlichkeit diskutiert Anne Will in
dieser Folge mit dem Soziologen Prof. Steffen Mau über die Frage:
Bleibt der Osten immer anders? Steffen Mau, der selbst Ostdeutscher
ist, beantwortet diese Frage mit Ja. Er verweist auf die Geschichte
der ostdeutschen Bundesländer und darauf, dass der Angleichungs-
und Aufholprozess inzwischen stagniere. Gemeinsam denken Anne Will
und Steffen Mau über die Ursachen dafür nach, dass sich im Osten
fast 35 Jahre nach der Wiedervereinigung ein anderes Parteiensystem
abzeichnet. Sie sprechen über die Stärke von extrem rechten
Parteien wie der AfD und über die Frage, warum das Bündnis Sahra
Wagenknecht (BSW) im Osten deutlich besser abschneidet als in
westdeutschen Bundesländern. Sie diskutieren über
Veränderungserschöpfung und Krisenmüdigkeit und darüber, warum die
im Westen etablierten politischen Parteien im Osten weniger
verwurzelt sind. Steffen Mau stellt fest, dass Sorge um die
Demokratie in Ostdeutschland berechtigt ist. Es drohe etwas zu
kippen. Auf der Suche nach Lösungen plädiert Soziologe für mehr und
neue Formen der Beteiligung, zum Beispiel für Bürgerräte. Über die
Stimmung im Osten spricht Anne Will für diese Folge außerdem mit
Petra Köpping (TC 29:08-38:24). Sie ist die Spitzenkandidatin der
SPD zur sächsischen Landtagswahl und die sächsische
Staatsministerin für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Köpping glaubt, dass der Osten noch drei Generationen brauche, um
die Angleichung an westdeutsche Verhältnisse zu schaffen. Sie
kritisiert, die Lage in Sachsen und im Osten werde von anderen
politischen Parteien schlecht geredet. Neue Ansiedlungen z.B. aus
der Chipindustrie zeigen ihrer Ansicht nach, dass die
wirtschaftliche Perspektive im Osten sehr positiv sei. Köpping
erklärt, die Menschen im Osten seien nach den Umbrüchen in den 90er
Jahren und den Krisen der vergangenen Jahre mit ihrer Geduld am
Ende. Die Bundespolitik habe ihrer Einschätzung nach aber
mittlerweile verstanden, dass sie sich mehr um den Osten kümmern
müsse. Warum die SPD in Sachsen dennoch nur bei 7% in aktuellen
Umfragen steht, auch darüber spricht sie im Interview mit Anne
Will. Ein Thema, das zu den stark unterschiedlichen Wahlergebnissen
in Ost und West beigetragen hat: Die Ukraine-Politik. Immer mehr
Menschen im Osten fordern, die militärische Unterstützung für die
Ukraine zu reduzieren. Deshalb diskutiert Anne Will im zweiten
Interviewausschnitt mit Petra Köpping darüber, ob die SPD ihre
Haltung zu Waffenlieferungen und zum Umgang mit Flüchtlingen aus
der Ukraine ändern sollte. (TC 01:07:38-01:15:02) Das vollständige
Interview mit Petra Köpping erscheint am 29. Juni 2024 um 6 Uhr als
Bonusfolge. Der Redaktionsschluss für diese Folge war am Mittwoch,
26. Juni 2024, um 17.30 Uhr.

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