Kosmetik mit dem Schaufelbagger – Küstenerosion in Portugal
Sandsteinfelsen, die abbrechen - Strände, die sich auflösen:
Portugal kämpft gegen die Küstenerosion. Resorts und Luxushotels
wurden über Jahrzehnte hinweg ohne Rücksicht auf die Naturgewalten
hochgezogen. Ganze Feriensiedlungen sind dem Untergang gew ...
29 Minuten
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vor 4 Monaten
Sandsteinfelsen, die abbrechen - Strände, die sich auflösen:
Portugal kämpft gegen die Küstenerosion. Resorts und Luxushotels
wurden über Jahrzehnte hinweg ohne Rücksicht auf die Naturgewalten
hochgezogen. Ganze Feriensiedlungen sind dem Untergang geweiht. Im
schicken Ferienort Vilamoura an der Algarve wurde ein grosser
Yachthafen gebaut – es brachte die Strömung so durcheinander, dass
seither im benachbarten Quarteira der Sand vom Strand weggeschwemmt
wird. Mit Betonquadern versucht die Gemeinde die Erosion zu
bremsen. Doch der Erfolg ist begrenzt, sagt der junge Bürgermeister
von Quarteira, Telmo Pinto. Jeden Frühling fahren die
Schaufelbagger auf, um den Sand, der abdriftet, zurück an die
Strände, vor die Bars und Restaurants, zu kippen. Allein für die
Strandkosmetik mit dem Schaufelbagger gibt der portugiesische Staat
jedes Jahr Millionenbeträge aus. Es trifft nicht nur die Algarve,
auch an der Westküste ist die immer stärkere Küstenerosion ein
Problem. Der Klimawandel verschärft das Problem. Mancherorts drohen
unterspülte Villen und Luxushotels ins Meer zu stürzen. Doch dafür
werden nicht die Besitzer, sondern die portugiesischen
Steuerzahlenden gradestehen müssen: weil der Staat die Villen einst
bewilligt hat, kann er dafür haftbar gemacht werden – obwohl sie
auf Sand gebaut wurden. Die Reportage über «angestammte Baurechte»
entlang der Küste und eine neue Generation von Lokalpolitikern, die
für ein Umdenken kämpft.
Portugal kämpft gegen die Küstenerosion. Resorts und Luxushotels
wurden über Jahrzehnte hinweg ohne Rücksicht auf die Naturgewalten
hochgezogen. Ganze Feriensiedlungen sind dem Untergang geweiht. Im
schicken Ferienort Vilamoura an der Algarve wurde ein grosser
Yachthafen gebaut – es brachte die Strömung so durcheinander, dass
seither im benachbarten Quarteira der Sand vom Strand weggeschwemmt
wird. Mit Betonquadern versucht die Gemeinde die Erosion zu
bremsen. Doch der Erfolg ist begrenzt, sagt der junge Bürgermeister
von Quarteira, Telmo Pinto. Jeden Frühling fahren die
Schaufelbagger auf, um den Sand, der abdriftet, zurück an die
Strände, vor die Bars und Restaurants, zu kippen. Allein für die
Strandkosmetik mit dem Schaufelbagger gibt der portugiesische Staat
jedes Jahr Millionenbeträge aus. Es trifft nicht nur die Algarve,
auch an der Westküste ist die immer stärkere Küstenerosion ein
Problem. Der Klimawandel verschärft das Problem. Mancherorts drohen
unterspülte Villen und Luxushotels ins Meer zu stürzen. Doch dafür
werden nicht die Besitzer, sondern die portugiesischen
Steuerzahlenden gradestehen müssen: weil der Staat die Villen einst
bewilligt hat, kann er dafür haftbar gemacht werden – obwohl sie
auf Sand gebaut wurden. Die Reportage über «angestammte Baurechte»
entlang der Küste und eine neue Generation von Lokalpolitikern, die
für ein Umdenken kämpft.
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