Fussball, Fahnen, Fanatismus – tut uns das wirklich gut?

Fussball, Fahnen, Fanatismus – tut uns das wirklich gut?

13 Minuten

Beschreibung

vor 3 Monaten

Wenn ein volles Fussballstadion die deutsche Nationalhymne grölt,
wird mir ganz anders. Zwar ist nicht mehr von «Deutschland über
alles» die Rede, sondern von «Einigkeit und Recht und Freiheit»,
aber schon in der zweiten Zeile folgt dann zuverlässig das
«deutsche Vaterland». Ich frage mich jedes Mal: Muss das wirklich
sein? Die Fahnen und Flaggen, die Hymnen und das ganze
Nationalgedöns? Schon unter normalen Umständen ist mir das zu
viel. Dieses Jahr ist es besonders heikel: Der Anstoss zu den
Europameisterschaften erfolgte nur gerade eine Woche, nachdem bei
den Europawahlen in Deutschland, Frankreich und Italien
Rechtspopulisten triumphierten. Giesst der Fussball mit den
Länderspielen Öl ins Feuer der Nationen? Für die Linke ist der
Fall klar: «Warum uns euer Fahnengeschwenke ankotzt!», ist ein
Positionspapier der «Linksjugend» überschrieben. Sie lehne «jede
Form des Nationalismus klar ab!», schreiben die deutschen
Jungpolitiker. Aber ist es wirklich Nationalismus, wenn ein
Stadion «Deutschland» brüllt, – oder «Italia», «Türkiye» oder gar
«Hopp Schwiiz»? Anders gefragt: Schadet es Europa, wenn seine
Länder auf dem Rasen gegeneinander antreten? Mein Wochenkommentar
zu Fussball und Nationalismus.


Matthias Zehnder ist Autor und Medienwissenschaftler in Basel. Er
ist bekannt für inspirierende Texte, Vorträge und Seminare über
Medien, die Digitalisierung und KI.
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