Alexander Junge, Aral: Über politische Hürden und Gigahubs

Alexander Junge, Aral: Über politische Hürden und Gigahubs

Im Gespräch mit Alexander Junge, Aral
27 Minuten
Podcast
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Beschreibung

vor 3 Monaten
In einer neuen Folge des Elektroauto-News.Net-Podcasts hatte ich
die Gelegenheit, erneut mit Alexander Junge zu sprechen, der bei
Aral für den Ausbau der Ladeinfrastruktur in Deutschland
verantwortlich ist. Das Gespräch bot tiefgehende Einblicke in die
aktuellen Herausforderungen, politischen Rahmenbedingungen und
Zukunftsperspektiven der E-Mobilität. Aral feiert dieses Jahr sein
100-jähriges Jubiläum. Ursprünglich als Anbieter von
Benzolkraftstoff gestartet, hat sich Aral über die Jahrzehnte durch
Innovationen und mutige Investitionen ausgezeichnet, wie Junge im
Gespräch ausführt. Heute bedient das Unternehmen rund zwei
Millionen Kunden täglich an etwa 2400 Tankstellen. Als Member of
the Executive Board of Aral AG sowie General Manager bp pulse,
Central Europe erläutert er, wie Aral sein Netz kontinuierlich
weiterentwickelt, indem es Ladesäulen für Elektroautos an seinen
Tankstellen und anderen Standorten wie Rewe-Supermärkten und Burger
King-Restaurants installiert. Ein Thema unseres Gesprächs war das
neue Gesetz zur Errichtung von 8000 Schnellladepunkten in
Deutschland. Junge betonte, dass Aral aus eigenem Antrieb in die
Ladeinfrastruktur investiert, anstatt durch gesetzliche Vorgaben
gezwungen zu werden. Er forderte ein klares politisches Bekenntnis
zur E-Mobilität und mehr Unterstützung, um den Markt anzukurbeln,
insbesondere nach dem abrupten Ende der E-Auto-Förderung im
Dezember des Vorjahres. Beim Thema Ladeinfrastruktur erläuterte
Junge, dass Aral Pulse bereits rund 2700 Ladepunkte an 400
Standorten installiert hat und den Ausbau weiter vorantreibt. Die
positiven Rückmeldungen der Kunden auf die beleuchteten, bemannten
Standorte, die oft zusätzliche Dienstleistungen wie Rewe
to-go-Shops oder Burger King-Restaurants bieten, seien ermutigend.
Besonders stolz ist Aral auf den baldigen Start des ersten
Gigahubs, einem großen Ladezentrum, nahe einer Autobahn und in der
Nähe des Fußballstadions in Mönchengladbach. In puncto
Preisgestaltung erklärte Junge, dass die Registrierung in der Aral
Pulse-App günstigere Ladetarife ermöglicht. Zukünftig plant Aral
Abo-Modelle, die gegen eine monatliche Gebühr noch attraktivere
Preise bieten. Dynamische Preisanpassungen, ähnlich wie bei
Kraftstoffen, könnten ebenfalls eine Rolle spielen, um die
Nachfrage besser zu steuern, wobei sich Junge hierzu eher bedeckt
hielt. Ein weiteres wichtiges Thema war die Ladeinfrastruktur für
LKWs. Aral hat bereits über 20 LKW-Ladestationen in Deutschland und
plant den Ausbau auf 30 Stationen bis Jahresende. Diese speziellen
Ladestationen, oft an Autohöfen gelegen, sind auf die Bedürfnisse
von LKWs zugeschnitten. Speditionen zeigen großes Interesse an
diesen Angeboten, da sie ihre Fahrerpausen zum Laden nutzen können.
Junge erwähnte auch, dass Megawatt-Ladeleistungen in Planung sind,
sobald die Technologie in Serie verfügbar ist. Trotz der aktuellen
Herausforderungen und einer verhaltenen Marktentwicklung bleibt
Junge optimistisch, dass der Hochlauf der E-Mobilität sich ab dem
nächsten Jahr beschleunigen wird. Dies sei nicht zuletzt auf die
strengeren Flottengrenzwerte der EU zurückzuführen. Aral sieht die
E-Mobilität als Wachstumschance und wichtigen Beitrag zum Ziel von
BP, bis 2050 CO₂-neutral zu werden. Hör doch gerne selbst rein in
die aktuelle Folge.

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