#192 Das Stigma illegaler Drogen und die Kriminalisierung von Sucht (mit Philine Edbauer von My Brain My Choice)
53 Minuten
Podcast
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Berlin
Beschreibung
vor 4 Monaten
Nochmal für die Leute in der letzten Reihe: Der sogenannte Krieg
gegen die Drogen ist gescheitert. Er erschwert den Zugang zu
Hilfesystemen, zerstört Existenzen und kriminalisiert
Abhängigkeitserkrankungen. Doch leider bleibt die Strafverfolgung
das Mittel Nummer eins, um mit dem Gebrauch illegalisierter
Substanzen umzugehen. Unser Gast Philine Edbauer von der
Initiative My Brain My Choice setzt sich deshalb für einen
grundlegenden Wandel in der Drogenpoilitik ein. Wir sprechen mit
ihr über ihre Arbeit und wollen wissen: Was muss politisch getan
werden? Ist es überhaupt möglich das Stigma zu beseitigen – oder
können wir es nur verschieben? Außerdem tauschen wir uns aus,
welche Unterschiede wir in der Bewertung von illegalen gegenüber
legalen Drogen sehen.
My Brain My Choice:
Web: https://mybrainmychoice.de/
Instagram: https://www.instagram.com/mybrainmychoice_mbmc/
Newsletteranmeldung:
https://dashboard.mailerlite.com/forms/261930/120340406360606206/share
Stigma Leitfaden:
https://gegen-stigma.de/
21. Juli: Internationaler Gedenktag für verstorbene
drogengebrauchende Menschen
https://www.gedenktag21juli.de/
Quellen:
»[Menschen mit Lungenkrebs] werden wie Ausgestoßene unter den
Gesunden behandelt. Im Vergleich zu Menschen, die mit dreizehn
anderen häufigen Krebsarten zu kämpfen haben, ist es nicht
verwunderlich, dass Menschen mit Lungenkrebs während und nach der
Behandlung am stärksten von Depressionen betroffen sind. Um der
schrecklichen Verurteilung zu entgehen, erzählen viele ihren
Freunden und Verwandten nicht von ihrer Krankheit oder vermeiden
eine medizinische Behandlung ganz. Sie sterben früher. Und bei
ihrem Tod erfahren sie weniger Liebe, Unterstützung und Fürsorge,
als sie verdienen oder erhalten würden, wenn ihre Diagnose eine
weniger stigmatisierte Krankheit wäre.«
Aus: Lazy, Crazy, and Disgusting: Stigma and the Undoing of
Global Health (von Alexandra Brewis und Amber Wutich)
»In einer Studie wurde festgestellt, dass die Darstellung einer
Person mit Opioidkonsumstörung, die zuerst von einem Arzt
verschriebene Opioide konsumierte, weniger Stigmatisierung und
mehr Unterstützung für die Ausweitung öffentlich finanzierter
Programme zur Behandlung von Substanzkonsumstörungen hervorrief
als eine ansonsten identische Darstellung, in der die Person
zuerst verschreibungspflichtige Opioide konsumierte, die von
einem Freund illegal abgegeben wurden.«
Aus: The Stigma of Substance Use Disorders (Georg Schomerus und
Patrick William Corrigan)
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