Dringend benötigt: Realisierungswillen und Mut in der Stadtentwicklung

Dringend benötigt: Realisierungswillen und Mut in der Stadtentwicklung

Jörn Walter, ehemaliger Oberbaudirektor von Hamburg im Gespräch
43 Minuten

Beschreibung

vor 2 Monaten
„Wir brauchen wieder mehr Mut und Entscheidungsfreude“, sagt Prof.
Jörn Walter im Podcast „Hallo Hamburg“! Stadt neu bauen.“ 18 Jahre
lang regte er als Oberbaudirektor zukunftsfähige städtebauliche
Entwicklungen an, die das Gesicht Hamburgs maßgeblich veränderten.
Große Stadtplanungsprojekte wie die HafenCity, den „Sprung über die
Elbe“ und die Internationale Bauausstellung hat er in seiner
Amtszeit planerisch geprägt. In der Diskussion mit Sabine de Buhr,
Städtebauliche Leitung der IBA Hamburg, macht Jörn Walter deutlich,
dass es konkrete Lösungsansätze für die sehr langwierigen Prozesse
in der Stadtplanung braucht. Es müssen wieder zeitliche Ziele
gesetzt werden, empfiehlt der ehemalige Oberbaudirektor. Man kann
umfassende Diskussionen führen, die dann mit einer Entscheidung zur
Umsetzung gebracht werden. Mit Rückblick auf vergangene Projekte
sei festzustellen: „Man muss Entscheidungen auch mal erzwingen.
Selbst wenn es viele, viele Bedenken gibt, führt uns das voran.“
Besprochen wird, dass in einer Phase wie der derzeitigen Stagnation
die kommende Phase des Wachstums mit neuen Visionen vorzubereiten
ist, um dann die passenden Konzepte umsetzen zu können. Jörn Walter
appelliert, die großen Zeitfragen wie bezahlbarer Wohnraum mit den
Themen Klima, Energie und Mobilität intelligent miteinander zu
verbinden. Wichtig sei neben der langfristigen Planung auch die
Überlegung: „Was können wir mit relativ kostengünstigen Maßnahmen
in kurzer Zeit erreichen?“ Der ehemalige Oberbaudirektor schätzt
eine zügige Umsetzung von machbaren Maßnahmen in der
Stadtentwicklung, die bereits kleine Effekte erzielen. Nicht nur
hier bedarf es eines mutigen Realisierungswillens von
lösungsorientierten Entscheidungsträgern und Führungskräften in
Politik, Wirtschaft und Verwaltung. „Auch die Bürger wollen
Entscheidungen sehen. Das ewige Diskutieren - immer wieder von
vorne - und die dadurch entstehenden Verzögerungen, machen die Welt
nicht zufriedener.“

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