#255 Droht ein großer Absturz der KI-Aktien im Sommerloch 2024? – Prognose & Analyse

#255 Droht ein großer Absturz der KI-Aktien im Sommerloch 2024? – Prognose & Analyse

Der Sommer ist endlich da! Was bedeutet das für die Märkte? Das schauen wir uns gemeinsam an. Droht jetzt ein Sommerloch an der Börse? Wir werden den Juni unter die Lupe nehmen, einen Blick auf den Juli und die Folgemonate werfen und einen Ausblick...
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Beschreibung

vor 3 Monaten

Der Sommer ist endlich da! Was bedeutet das für die Märkte? Das
schauen wir uns gemeinsam an. Droht jetzt ein Sommerloch an der
Börse? Wir werden den Juni unter die Lupe nehmen, einen Blick auf
den Juli und die Folgemonate werfen und einen Ausblick in die
weitere Zukunft, nämlich ins Q4 wagen. Dabei werden wir besonders
die Sommerzeit betrachten, denn diese Zeit hat an der Börse ihre
ganz eigenen Besonderheiten.


Wichtig zu wissen: In den Sommermonaten Juli und August geht das
Handelsvolumen typischerweise zurück, da viele Trader und
professionelle Investoren im Urlaub sind. Das kann dazu führen,
dass schon kleinste Nachrichten die Märkte stärker beeinflussen
als sonst. Während ein großes Handelsvolumen normalerweise für
eine breite Marktbasis und damit für mehr Stabilität sorgt,
können in Zeiten geringen Volumens schon wenige negative
Nachrichten den Markt in eine bestimmte Richtung bewegen.


Die Werte sind in diesem Börsen-Marktbericht ausnahmsweise
verkürzt, weil wir mehrere spannende Themen zu besprechen haben.


Diese Informationen erwarten Dich in der Folge:


Was bewegt gerade die Märkte und wie sah der Juni aus?


Aus den Magnificent 7 werden die Magnificent 3


Wie wirkt sich der bevorstehende Sommer auf die Börsen aus?


Ausblick für die nächsten Monate
Was bewegt gerade die Märkte und wie sah der Juni aus?

Wenn wir uns die Gewinne der Unternehmen und die Quartalsberichte
anschauen, können wir bei rund 75 Prozent der Unternehmen sogar
bessere Ergebnisse als erwartet feststellen. Das klingt zunächst
sehr positiv. Allerdings müssen wir hier genauer hinschauen und
differenzieren. Es ist wichtig zu beachten, dass viele
Schätzungen bereits vorher deutlich nach unten korrigiert wurden.
Dadurch konnte natürlich die Masse der Unternehmen die
Erwartungen übertreffen. Bei der Analyse der Unternehmensberichte
sollten wir nicht nur auf die reinen Zahlen achten, sondern auch
den Ausblick der Unternehmen berücksichtigen. Trotz der guten
Zahlen gibt es Anzeichen für Zurückhaltung bei
Unternehmensinvestitionen. 


Der Juni 2024 zeigte uns eine interessante und uneinheitliche
Entwicklung an den Börsen. Während der DAX in Deutschland einen
leichten Rückgang verzeichnete, setzten die amerikanischen Märkte
ihren Aufwärtstrend fort, wenn auch in unterschiedlichem Tempo.
Der Dow Jones erreichte erstmals in seiner Geschichte die Marke
von 40.000 Punkten — ein historischer Meilenstein. Die Nasdaq
kletterte auf ein neues Allzeithoch und näherte sich der
20.000-Punkte-Marke, konnte sie aber nicht ganz erreichen. Der
S&P 500 setzte seinen stetigen Anstieg fort und näherte sich
der 5.500-Punkte-Marke.


Besonders bemerkenswert ist die Entwicklung seit dem
Technologie-Tief im Herbst 2022. Seitdem hat die Nasdaq eine
beeindruckende Performance von über 100 % hingelegt. Auch der
S&P 500 konnte in diesem Zeitraum um 60-70 % zulegen. Diese
Zahlen verdeutlichen die enorme Stärke des Technologiesektors,
insbesondere im Bereich der Künstlichen Intelligenz.


Interessanterweise zeigt sich hier eine deutliche Divergenz
zwischen den Märkten. Während die amerikanischen Indizes — allen
voran die technologielastigen — neue Höchststände erreichten,
blieb der deutsche Aktienmarkt zurück. 
Volatilität: Ein wichtiges Warnsignal?

Wenn wir uns die Volatilität anschauen, sehen wir im Juni einen
bemerkenswerten Tiefpunkt. Der VIX-Index, der die erwartete
Volatilität misst, ist unter 12 Punkte gefallen. Das ist
historisch gesehen ein sehr niedriger Wert.


Es gibt eine bekannte Börsenweisheit: "If the VIX is high, it's
time to buy. If the VIX is low, it's time to go." Übersetzt
bedeutet das: Wenn die Volatilität hoch ist, ist es Zeit zu
kaufen. Wenn die Volatilität niedrig ist, ist es Zeit zu gehen.


Basierend auf dieser Regel könnte man argumentieren, jetzt wäre
es an der Zeit, die Märkte zu verlassen. Die extrem niedrige
Volatilität könnte ein Warnsignal von überkauften Märkten und
einer bevorstehenden Korrektur sein.


Werfen wir einen Blick auf den Fear and Greed Index 12, einen
wichtigen Indikator für die Marktstimmung. Hier sehen wir eine
interessante Entwicklung:




Vor einem Monat: Der Index stand bei etwa 50-51 Punkten, was
einer neutralen Stimmung entspricht.




Aktuell: Der Index ist auf rund 39 Punkte gefallen, was
bereits in den Bereich "Fear" (Angst) fällt.


Aus den Magnificent 7 werden die Magnificent 3 - ist jetzt
Vorsicht geboten?

Der F&G-Index ist auch immer ein guter Indikator für
nachfolgende Handlungen. Was wir jetzt im Juni gesehen haben ist,
dass wir richtige Höchstkurse hatten - aber auch extrem große
Divergenzen im Markt. Das Thema KI steht über allem, und man darf
sich in den Märkten mal ansehen, wo die Renditen letztendlich
wirklich erzielt wurden:


Trotz der Allzeithochs im S&P 500 haben nur 10-15 % der
gelisteten Unternehmen tatsächlich ihre Höchststände erreicht.
Deutliche Divergenzen korrigieren sich immer. Ein gesunder
Aufschwung ist, wenn um die 50 % der Unternehmen ein Hoch haben.
Der Markt ist in unserem aktuellen Fall also nur durch ein paar
wenige Unternehmen angehoben. Typischerweise wären das die
Magnificent 7, aber eigentlich sind es aktuell die Magnificent 3:




Microsoft




Alphabet (Google)




Meta (Facebook)




Diese Unternehmen haben in letzter Zeit eine beeindruckende
Performance gezeigt und tragen maßgeblich zu den Höchstständen
der Indizes bei.
Nvidia: Superstar oder Schreckgespenst?

Besondere Aufmerksamkeit verdient Nvidia im Juni, denn es ist
viel passiert:


Am 10. Juni führte Nvidia einen 1:10 Aktiensplit durch. Aus einer
Aktie zu 1300 USD wurden 10 Aktien zu je 130 USD. 


Warum macht man das? Um die Aktie optisch zu verbilligen und um
mehr Menschen die Gelegenheit zum Kauf zu bieten. Die Aktie stieg
nach dem Split kurzzeitig auf 140 USD. 


Mittlerweile ist Nvidia mit über 3 Billionen USD
Marktkapitalisierung das wertvollste Unternehmen der Welt, in
direkter Konkurrenz mit Apple und Microsoft. Das ist nicht nur
etwas plötzlich, sondern auch völlig verrückt — gerade bei den
genannten Divergenzen am Markt. 


Wenn wir also die Gesamtheit betrachten, würde ich eher sagen,
erhöhe lieber Deine Cashquote. Denn wenn wir auf Wert und Preis
schauen, sind die Märkte deutlich teurer geworden, ohne dass der
Wert das wirklich hergibt. Nur beim S&P 500 liegt die
Überbewertung aktuell bei 40-50 %. Achtung: Allein Nvidia hat in
den letzten drei Tagen (Ende Juni) “etwas” auf die Nase bekommen
und allein dieses “etwas” lässt sich in Zahlen ausgedrückt auf
500 Milliarden (!) USD beziffern. 500 Milliarden Börsenwert
weniger innerhalb von drei Tagen. 


Wenn wir uns Nvidia genauer anschauen, fällt eine interessante
Parallele zu Cisco Systems aus dem Jahr 2000 auf. Beide
Unternehmen weisen bemerkenswerte Ähnlichkeiten auf, die uns als
Investoren aufhorchen lassen sollten. Cisco hatte damals eine
Gewinnmarge von 50 bis 60 %, Nvidia übertrifft dies sogar mit 60
bis 70 %. In beiden Fällen herrschte unter Investoren die
Überzeugung, die Wirtschaft könne ohne diese Unternehmen nicht
mehr funktionieren.


Die Geschichte von Cisco sollte uns jedoch eine Warnung sein.
Nach der geplatzen Dotcom-Blase fiel der Aktienkurs von Cisco um
über 80 Prozent. Cisco hat selbst 23 Jahre später sein damaliges
Allzeithoch noch nicht wieder erreicht. Das bedeutet nicht
zwangsläufig, dass Nvidia dasselbe Schicksal ereilen wird, aber
es zeigt uns die Gefahren einer extremen Überbewertung und einer
zu starken Konzentration auf ein einzelnes Unternehmen. Und wenn
auf eines Verlass ist, dann darauf, dass sich starke Divergenzen
IMMER abbauen.
Wie wirkt sich der bevorstehende Sommer auf die Börsen aus?

Juli und August bringen typischerweise geringere Handelsvolumen
mit sich. Das kann zu höherer Volatilität führen, die Gefahr von
Rückschlägen wird größer. Es kann zwar noch durch vereinzelte
Peaks kommen, aber dadurch, dass diese sich auf wenige
Unternehmen begrenzen und die Masse nicht mit steigt, ist das
Ganze sehr ungesund. Ich habe mich in der letzten Zeit mit
verschiedenen Analysten ausgetauscht und viele sind wie ich der
Ansicht, dass die Märkte in der nächsten Zeit ein Stück
zurückkommen oder zumindest in eine Seitwärtsrange laufen. 


Wenn wir uns die gesamte Weltwirtschaft anschauen, schauen wir
Deutschen gerade ein bisschen neidisch über den großen Teich:
Amerika ist ziemlich zuverlässig weiter gestiegen, während die
deutschen Märkte eher ein Stück weit zurückgekommen sind. In
meiner Akademie ist das aber noch relativ entspannt, weil wir
auch in amerikanischen Werten investiert sind.


Ein besonders wichtiges Ereignis in diesem Jahr ist die
bevorstehende US-Präsidentschaftswahl. Historisch betrachtet sind
Wahljahre oft gute Börsenjahre, und das könnte auch dieses Mal
der Fall sein. Es gibt auf jeden Fall ein paar Besonderheiten:




Der amtierende Präsident will in der Regel noch einmal "Gas
geben" und bestimmte Dinge durchsetzen




Es herrscht eine gewisse Vorfreude auf potenzielle neue
Kandidaten




Viele Anleger haben das Gefühl, mit einem neuen Präsidenten
könnte alles besser werden




Die Wahl könnte ab September/Oktober ein wichtiger Treiber
für steigende Kurse sein




Die globale Wirtschaftslage bleibt komplex: China kämpft
weiterhin mit Herausforderungen, während Europa und Deutschland
langsam positive Signale zeigen. In den USA zeichnet sich eher
ein "Soft Landing" als ein "Hard Landing" ab. Die Inflation hat
sich bei etwa 3 bis 3,5 % eingependelt, liegt aber noch über dem
Zielwert von 2 %. Sowohl die Fed als auch die EZB halten sich mit
Zinsänderungen zurück und beobachten die Entwicklung genau. Wann
sehe ich die nächsten Zinssenkungen? In meinen Augen erst, wenn
die Wirtschaft noch etwas mehr Schwäche zeigt und die Inflation
sinkt. 


In Deutschland sehen wir besorgniserregende Zeichen wie 179.000
Pleiten in diesem Jahr — das entspricht einer Pleite alle drei
Sekunden. Auch Luxusmarken wie Porsche verzeichnen eines ihrer
schwächsten Jahre der letzten 10 bis 15 Jahre. Auch bei der
Fußball-EM zeigen sich Unterschiede: Die Stadien sind zwar voll,
aber gerade die Unternehmen sind nicht bereit zu investieren und
halten ihr Geld lieber noch etwas beisammen.  


Abgesehen davon haben wir immer noch die anhaltenden Konflikte
zwischen China und Taiwan, die Situation im Nahen Osten,
insbesondere zwischen Israel und der Hamas, sowie der andauernde
Krieg zwischen Russland und der Ukraine. Diese Faktoren tragen
zur Fragilität der Weltmärkte bei und sollten von Anlegern
aufmerksam beobachtet werden. Deshalb würde ich eher sagen, nimm
Dein Geld aktuell raus, statt es zu verlieren. Wenn die Märkte
weit unten stehen, steige ich gerne ein, jetzt gerade nehme ich
aber lieber den ein oder anderen Gewinn mit und erhöhe meine
Cashquote.
Ausblick für die nächsten Monate - Was erwartet uns im Herbst,
dem statistisch besten Quartal des Börsenjahres?

Für Juli und August erwarte ich eher eine Seitwärtsbewegung mit
leichter Tendenz nach unten. Ab September und Oktober könnte es
dann wieder aufwärts gehen, getrieben durch die
US-Präsidentschaftswahlen und das traditionell starke vierte
Quartal an den Börsen. Das letzte Quartal profitiert oft von
Ereignissen wie Thanksgiving, Black Friday und dem
Weihnachtsgeschäft. Es ist durchaus möglich, dass die Märkte zum
Jahresende hin gleich hoch oder sogar höher schließen als aktuell
- vielleicht sogar in Form eines Jahresendspurts.


Worauf kannst Du Dich entsprechend die nächsten Monate
fokussieren?


Im Bereich Technologie und KI sollte man sehr selektiv vorgehen
und nicht blind in Höchstkurse einsteigen. Unternehmen wie Adobe
oder AMD, die von ihren Höchstständen zurückgekommen sind,
könnten interessante Einstiegsmöglichkeiten bieten. Auch in der
"Old Economy" gibt es attraktive Optionen, wie Disney, 3M, oder
im Gesundheitssektor Johnson & Johnson und Pfizer. Der
Ölsektor, der zuletzt Rückgänge verzeichnete, könnte ebenfalls
interessante Signale liefern. Dort würde ich aktuell eher
investieren und meine Cashquote würde ich momentan bei 30 - 35 %
halten, um weitere gute Signale zum Wiedereinstieg nutzen zu
können. 


Denk daran: Es ist nur Geld — aber es ist schon cool, wenn es
mehr wird! Wenn Du Deine Börsenstrategie optimieren möchtest,
schau doch bei unserer nächsten Finance Mastery am 13. und 14.
Juli vorbei.


Ich wünsche Dir eine erfolgreiche Sommerzeit an den Märkten. Bis
zum nächsten Marktüberblick!


Alle genannten Werte sind keine Kaufempfehlung.


---


Mehr Informationen findest Du auf meiner Webseite:


ulrichmueller.de


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(00:00:00) Rückblick Juni


(00:05:09) All time-Highs, Divergenzen & Nvidia


(00:11:23) What's next & was bewegt uns außerdem?


(00:16:07) Vorsichtige Prognose & Tipps


 

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