Gespräch im Gewölbesaal | Martin Grassberger über sein Buch "Regenerativ"
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vor 4 Monaten
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dem Abo: https://stichpunkt-magazin.com/abo/ „Unsere Zivilisation
sieht sich zunehmend mit ausweglos erscheinenden Krisen
konfrontiert, die auf eine fragmentierte
reduktionistisch-mechanistische Sichtweise sowie eine Entfremdung
des Menschen von der Natur und von sich selbst zurückzuführen
sind. Mit Nachhaltigkeit, Faktenwissen und technischen
Innovationen allein können wir diese degenerative Entwicklung
nicht aufhalten. Die von der Natur gesetzten Rahmenbedingungen
sind das Maß aller Dinge und damit auch der Maßstab, nach dem wir
uns richten sollten. Das erfordert allerdings ein tieferes
Verständnis für die Wechselwirkungen und Zusammenhänge innerhalb
komplexer Systeme, die Akzeptanz von Unsicherheit und eine
respektvolle, demütige Grundhaltung gegenüber den lebendigen
Systemen der Biosphäre. Denn komplexe Systeme sind unsere
Lebensgrundlage, aber gleichzeitig auch unser größstes Risiko.“
Univ.-Prof. Mag. Dr. Dr. Martin Grassberger, Jahrgang 1972,
österreichischer Mediziner Biologe und Facharzt für
Gerichtsmedizin Nach zwei sehr daten- und faktenbasierten Büchern
(Das Leise Sterben, 2019 & Das unsichtbare Netz des Lebens
2021) in denen Grassberger ein Destillat an Studien über das
Mikrobiom, Boden- und Darmgesundheit präsentiert und über umwelt-
und ernährungsmedizinische Themen schreibt, ist 2024 „Regenerativ
– Aufbruch in eine neues Ökologisches Zeitalter“ erschienen.
Daten, Fakten und Zahlen alleine genügen nicht mehr um Antworten
auf aktuelle gesellschaftspolitische Fragen zu finden, sagt der
Autor. Die sogenannte „Polykrise“ erfordert einen neuen Zugang,
ein neues Denken, ein neues Handeln. Im Gewölbesaal im Kulturgut
Oberhofen hat Evelyn Ritt mit dem Autor, Mediziner und Biologen
über die Entstehung, Inhalte seines neuen Buches und über die
Möglichkeiten aber auch über die Dringlichkeit der Bewusstwerdung
unserer gemeinsamen gesellschaftlichen Heldenreise gesprochen.
„Angesichts der gegenwärtigen Herausforderungen müssen wir uns
auch mit sogenannten Minderheitsmeinungen und widersprüchlichen
wissenschaftlichen Erkenntnissen auseinandersetzen und nicht, wie
zuletzt üblich geworden, Minderheiten mit kritischen Ansichten
vom öffentlichen Diskurs ausschließen oder gar gesellschaftlich
ächten. Nicht nur einmal wurde in der jüngeren Vergangenheit auf
diese Weise durchaus berechtigte Kritik zu einem gedanklichen
Sperrgebiet gemacht. Ein Blick in die Wissenschaftsgeschichte
lehrt uns, dass das nicht nur überheblich sondern auch ein großer
Leichtsinn ist.“ „Regenerativ – Aufbruch in eine neues
ökologisches Zeitalter“ ist im Residenz Verlag erschienen.
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