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Beschreibung
vor 4 Monaten
Thomas ist die ganze Zeit mit den anderen Jüngern und Jüngerinnen
mit Jesus unterwegs gewesen, hat ihn mitreißend predigen gehört,
gesehen wie er gelebt, gebetet, gelitten, geglaubt hat, hat mit ihm
gegessen und getrunken und Feste gefeiert. Er hat die Wunder
erlebt, die in den drei Jahren geschehen sind und alle verblüfft
haben. Er ist aber, wie fast alle seiner Kollegen in Panik
geflüchtet, als dieser Jesus, an den er geglaubt hat, gepeinigt und
gekreuzigt wird. Und dann soll er wieder auferstanden sein?
Echt jetzt? Die anderen Apostel haben ihn gesehen und erzählen
es ihm. Aber das geht Thomas jetzt wirklich zu weit. Er entgegnet
ihnen ärgerlich und schroff: Wenn ich nicht die Wunden von den
Nägeln an seinen Händen sehe und wenn ich das mit meinen Fingern
nicht fühlen kann und meine Hand nicht in seine Seite legen darf,
glaube ich nicht. Basta. Dieses Basta, dieses "dann glaube ich
nicht", ist die große Frage des Thomas nach dem, was er denn noch
glauben kann und will. Wir sagen schnell, der ungläubige
Thomas. Aber eigentlich ist es eher anders: weil er glauben
möchte, hat er Zweifel. Nur wer wirklich glaubt, hat auch Zweifel.
Und acht Tage später ist er doch wieder mit den anderen zusammen.
Und Jesus kommt dazu und spricht ihn an: Leg Deine Hände in meine
Wunden und sei nicht ungläubig, sondern gläubig. Weil Jesus
die Zweifel des Thomas ernst nimmt und kennt, kann er ihm genau die
Zeichen geben, die er braucht, um glauben zu können. Er darf es
quasi be-greifen – anfassen – antippen – erfühlen und damit
verstehen. Und dann kommt das eigentlich Große dieses angeblichen
Zweiflers. Er kann ganz beeindruckt bekennen und trotzdem ganz
einfach sagen: Mein Herr und mein Gott. Er sagt nicht: Du bist der
Herr und Gott. Er bekennt: Mein Herr und mein Gott. Für mich
ist das Beispiel des Thomas gerade im Moment der Krise der Kirchen
eine Antwort: Kann ich sagen und bekennen: Mein Herr und mein
Gott? Da ist nicht der perfekte, strahlende, zweifelsfreie
Glaube gemeint, der über allem schwebt und durch keine Katastrophe
angefragt werden kann, sondern der oft haltlose, der zweifelnde,
der verzweifelte aber immer suchende Glaube, auf der Suche nach
meinem Herrn und meinem Gott.
mit Jesus unterwegs gewesen, hat ihn mitreißend predigen gehört,
gesehen wie er gelebt, gebetet, gelitten, geglaubt hat, hat mit ihm
gegessen und getrunken und Feste gefeiert. Er hat die Wunder
erlebt, die in den drei Jahren geschehen sind und alle verblüfft
haben. Er ist aber, wie fast alle seiner Kollegen in Panik
geflüchtet, als dieser Jesus, an den er geglaubt hat, gepeinigt und
gekreuzigt wird. Und dann soll er wieder auferstanden sein?
Echt jetzt? Die anderen Apostel haben ihn gesehen und erzählen
es ihm. Aber das geht Thomas jetzt wirklich zu weit. Er entgegnet
ihnen ärgerlich und schroff: Wenn ich nicht die Wunden von den
Nägeln an seinen Händen sehe und wenn ich das mit meinen Fingern
nicht fühlen kann und meine Hand nicht in seine Seite legen darf,
glaube ich nicht. Basta. Dieses Basta, dieses "dann glaube ich
nicht", ist die große Frage des Thomas nach dem, was er denn noch
glauben kann und will. Wir sagen schnell, der ungläubige
Thomas. Aber eigentlich ist es eher anders: weil er glauben
möchte, hat er Zweifel. Nur wer wirklich glaubt, hat auch Zweifel.
Und acht Tage später ist er doch wieder mit den anderen zusammen.
Und Jesus kommt dazu und spricht ihn an: Leg Deine Hände in meine
Wunden und sei nicht ungläubig, sondern gläubig. Weil Jesus
die Zweifel des Thomas ernst nimmt und kennt, kann er ihm genau die
Zeichen geben, die er braucht, um glauben zu können. Er darf es
quasi be-greifen – anfassen – antippen – erfühlen und damit
verstehen. Und dann kommt das eigentlich Große dieses angeblichen
Zweiflers. Er kann ganz beeindruckt bekennen und trotzdem ganz
einfach sagen: Mein Herr und mein Gott. Er sagt nicht: Du bist der
Herr und Gott. Er bekennt: Mein Herr und mein Gott. Für mich
ist das Beispiel des Thomas gerade im Moment der Krise der Kirchen
eine Antwort: Kann ich sagen und bekennen: Mein Herr und mein
Gott? Da ist nicht der perfekte, strahlende, zweifelsfreie
Glaube gemeint, der über allem schwebt und durch keine Katastrophe
angefragt werden kann, sondern der oft haltlose, der zweifelnde,
der verzweifelte aber immer suchende Glaube, auf der Suche nach
meinem Herrn und meinem Gott.
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