Ist Joe Biden doch der richtige Kandidat?

Ist Joe Biden doch der richtige Kandidat?

Ein Forfait des US-Präsidenten wäre ein fataler Fehler, sagt ein erfolgreicher Wahlprognostiker. Wahlkampfveteranen, die ihren Kandidaten einst ins Weisse Haus gebracht haben, sehen das anders.
44 Minuten

Beschreibung

vor 4 Monaten

Offenbar überlegt sich US-Präsident Joe Biden ernsthaft, ob er an
seiner Kandidatur festhalten möchte. Das schrieb die «New York
Times» am Mittwochabend Schweizer Zeit. Bei der Fernsehdebatte
mit Donald Trump war offensichtlich geworden, dass der 81-jährige
Präsident an seinem Alter leidet. Angeblich kämpft er nach wie
vor um seine Wiederwahl. Biden sei sich jedoch bewusst, dass die
nächsten Auftritte, darunter ein für Freitag geplantes Interview
mit George Stephanopoulos von ABC News sowie Reden in den
Swing-States Pennsylvania und Wisconsin, gut laufen müssten.


Innerhalb der Demokratischen Partei ist die Debatte nach der
Debatte in vollem Gang. Soll Biden an seiner Kandidatur
festhalten, oder soll er sich zurückziehen? Die Meinungen gehen
weit auseinander: Für den amerikanischen Historiker Allan
Lichtman, Professor an der American University in Washington,
gibt es keine Alternative zu Biden.


nach einer eigenen Methode, die sich nicht auf Umfragen abstützt,
den Ausgang aller Präsidentschaftswahlen seit 1984 richtig
vorhergesagt. Man sollte Biden nicht an diesem 90-minütigen
Fernsehauftritt messen, sondern an seinen mehr als dreieinhalb
Jahren im Weissen Haus, fordert Lichtman.


Anderer Meinung sind die erfolgreichen Wahlkampfstrategen David
Axelrod und James Carville. Axelrod hat Obama ins Weisse Haus
gebracht, Carville Bill Clinton. Für Axelrod hat Bidens Auftritt
in der TV-Debatte gezeigt, dass er nicht mehr über die nötige
Ausdauer und die rhetorische Schärfe verfügt. Carville nimmt die
Demokratische Partei in die Pflicht: Wenn 72 Prozent einen
anderen Kandidaten wollten, müsse man das ernst nehmen und
entsprechend reagieren, sagt er.


Joe Biden selbst erklärte seine schlechte Performance in der
TV-Debatte mit einem Jetlag nach seiner Reise zum G-7-Gipfel in
Italien und zu den Feierlichkeiten anlässlich des 80. Jahrestags
der Landung in der Normandie.


Wer liegt nun richtig, der erfolgreiche Prognostiker Allan
Lichtman? Oder die beiden erfolgreichen Wahlkampfmanager David
Axelrod und James Carville? Was wissen wir über den Zustand von
Joe Biden? Und welchen Einfluss hat seine Ehefrau Jill Biden?


Darüber unterhält sich Christof Münger, Leiter des Ressorts
International, mit Tina Kempin Reuter und Martin Kilian in einer
neuen Folge des USA-Podcasts «Alles klar, Amerika?». Kempin
Reuter ist Politologin in Birmingham, Alabama. Der langjährige
USA-Korrespondent Kilian lebt in Charlottesville, Virginia.


Mehr USA-Berichterstattung finden Sie auf unserer Webseite und in
den Apps. 


Den «Tages-Anzeiger» können Sie 3 Monate zum Preis von 1 Monat
testen: tagiabo.ch.


Feedback, Kritik und Fragen an: podcasts@tamedia.ch


 

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15
:
: