Ein Fest für Herz, Leib und Seele

Ein Fest für Herz, Leib und Seele

Ein Fest für Herz, Leib und Seele
3 Minuten

Beschreibung

vor 4 Monaten
Am Mittwoch, dem Fest des heiligen Apostels Thomas, haben wir etwas
Ungewöhnliches erlebt. Wir wussten, dass der Apostel Thomas der
Begründer und Patron der indischen Christen ist. Aber seine
Bedeutung ist uns an dem Tag erst aufgefallen. Ein Konvent von fünf
Schwestern einer indischen Gemeinschaft konnte endlich ihr neues
Domizil in einem renovierten Pfarrhaus im Nachbarstädtchen
beziehen. Also haben sie mit vielen Gästen und vielen ihrer
Schwestern aus ganz Deutschland einen wunderschönen Gottesdienst in
der Pfarrkirche gefeiert. Ein Weihbischof und deutsche und indische
Priester haben ihn zelebriert und alle indischen Teilnehmer*innen
haben mehrere Lieder in ihrer Sprache Malayalam gesungen. Schon das
Liedblatt, dass die indischen Mitfeiernden hatten, sah aus wie ein
Kunstwerk und die Melodien sind so wunderbar und herrlich anders,
dass es mir immer eine Freude ist, mich in die Melodien
einzuschwingen.Die Begrüßung durch eine indische Schwester in gutem
Deutsch hatte feine deutsche Sprachbilder. Sie hat von Menschen
gesprochen, die wie ein Fels in der Brandung für sie waren, von
Helfern, die wie deutsche Eichen fest hinter ihnen stehen, von
Menschen aus der Gemeinde, die wie fleißige Bienen unentwegt
gearbeitet haben und von anderen, die als Engel zu ihnen geschickt
worden sind. Es war eine Freude ihr zuzuhören und ich habe wieder
gemerkt, dass wir nüchternen Deutschen es ein bisschen verlernt
haben, in solch schönen Bildern zu reden. In einer kleinen
Prozession ist dann das Allerheiligste in ihr Haus in die Kapelle
geleitet worden und dann wurde alles mit Weihrauch und Weihwasser
gesegnet. Und dann natürlich kein Fest ohne Festessen, das im
Pfarrheim im Nachbardorf bereitet war und herzliche und fröhliche
Atmosphäre mit viel Lachen und Plaudern und Loben und Danken.Für
mich und meine Mitschwester, die wir in den letzten Jahren in
unserer Gemeinschaft viel öfter die Schließung von Konventen erlebt
haben, war es ein Fest für Herz, Leib und Seele und eine schöne
Gewissheit, sie in unserer Nähe zu haben. Die nicht mehr so
selbstverständlich geäußerte Fürbitte um Ordensberufungen in unsere
Kirche konnte ich wieder aus ganzem Herzen mitbeten. 

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