C3-Radio: Digitalisierung und emanzipatorische Bildung – ein Widerspruch?

C3-Radio: Digitalisierung und emanzipatorische Bildung – ein Widerspruch?

27 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Podiumsdiskussion vom 29.3.2022


Eine Podiumsdiskussion mit Rocío Rueda Ortiz
(Bildungswissenschafterin, Universidad Pedagógica Nacional,
Bogotá), Dunia Khalil (Rechtsberaterin und Trainerin, Universität
Wien ) und Raphael Perret (Medienkünstler, Zürich). Es moderiert
Margarita Langthaler (ÖFSE).
Während Digitalisierung seit ihren Anfängen einerseits mit der
Hoffnung auf Demokratisierung verbunden war, werden viele
Phänomene der digitalen Kommunikation immer stärker als Bedrohung
für die Demokratie wahrgenommen. Die größten Anbieter*innen
digitaler Technologien gehorchen einer Profitlogik, die wenig
Spielraum für jene lässt, die sich ihr nicht unterwerfen wollen.
Dazu kommt, dass gerade in sozialen Medien Kommunikation nicht
von einer Bewertungslogik zu trennen ist, und diese negativen
Folgen für die psychische Gesundheit der Nutzer*innen hat. Zu
beobachten ist, dass demgegenüber gerade im Bildungsbereich der
Digitalisierung nicht erst seit der COVID-19-Pandemie großes
Potenzial zugeschrieben wird. Wenig beachtet bleibt, welche
negativen Auswirkungen Digitalisierung auf die emanzipatorische
Funktion von Bildung haben könnte und wie Lernende und Lehrende
durch die veränderte Kommunikation im Aufbau von
Informationskompetenz davon betroffen sind. 
In diesem Spannungsfeld soll sich die Veranstaltung unter anderem
folgenden Fragen widmen: 

Kann digitale Bildung emanzipatorisch sein? Welche
Voraussetzungen braucht es dafür? Welche positiven Beispiele gibt
es? Wo liegen die Gefahren, und wie kann diesen begegnet
werden? 

Über den unmittelbaren Bildungskontext hinaus wird auch über die
Technisierung von Gesellschaften reflektiert: 

Welche Entscheidungsräume gibt es noch in Bezug auf die Nutzung
von Technologie? Auf welche Weise strukturiert Kapital den
digitalen Raum und wie können soziale Bewegungen feministische,
antirassistische und emanzipatorische Freiräume schaffen? Wie
können die Algorithmen, die den Zugang zu digitalen und zunehmend
auch realen Welten bestimmen, demokratisch reguliert
werden? 
Ziel der Veranstaltung ist, das Phänomen der Digitalisierung mit
einem Fokus auf Bildung aus unterschiedlichen Perspektiven zu
beleuchten. Die drei Diskutant_innen bringen dabei ihre
Erfahrungen aus der formellen und informellen Bildung, aus Kunst
und sozialen Bewegungen ein.


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