C3-Radio: Bildungspolitik und Gegenhegemonie. Das Beispiel Venezuela

C3-Radio: Bildungspolitik und Gegenhegemonie. Das Beispiel Venezuela

27 Minuten

Beschreibung

vor 4 Jahren

Venezuela erlebte seit 1999 einen Transformationsprozess, dessen
Ziele soziale Gerechtigkeit und partizipative Demokratie waren.
Bildung als transformative Kraft spielte darin eine
Schlüsselrolle. Wie vielen historischen Versuchen
gesellschaftlicher Transformation ist es auch dem
„Bolivarianischen Prozess“ nicht gelungen, seine Ziel dauerhaft
zu erreichen. Gegenwärtig befindet sich Venezuela in einer tiefen
wirtschaftlichen und politischen Krise, deren Gründe sowohl in
äußerem Druck als auch in innerer Erosion der Reformdynamik zu
suchen sind. Dennoch sind die anfänglichen Errungenschaften des
Bolivarianischen Prozesses bemerkenswert. Die Bolivarianische
Bildungspolitik trug wesentlich zur politischen
Handlungsermächtigung der venezolanischen Unterschichten und zum
Entstehen einer „Bolivarianischen Gegenhegemonie“, basierend auf
den Werten der Solidarität und sozialen Gerechtigkeit, bei. Sie
spielte auch eine wichtige Rolle für die Verbesserung der
Sozialindikatoren. Warum es trotzdem nicht gelungen ist,
Bildungs- und soziale Ungleichheit dauerhaft zu überwinden und
warum dies letztendlich die gegenhegemonialen Ansätze untergraben
hat, das untersucht Margarita Langthaler in ihrem Buch „Education
Policies and Counter-Hegemony in Bolivarian Venezuela“. Die
Lehren aus dem venezolanischen Beispiel sind über die Grenzen des
Landes hinaus für Bildungsprozesse und -politiken im Globalen
Süden von Interesse.


(C3 Radio vom 10.06.2020)


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