Schweizer Stahl – ein «heisses Eisen»

Schweizer Stahl – ein «heisses Eisen»

Bei 1600 Grad wird im Stahlwerk Gerlafingen Stahlschrott verkocht und recycelt. Stahl Gerlafingen will grüner werden, musste aber kürzlich Stellen abbauen. Es ist das jüngste Kapitel einer Erzählung, die in der Schweiz einen einzigartigen Platz einnim ...
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Beschreibung

vor 4 Monaten
Bei 1600 Grad wird im Stahlwerk Gerlafingen Stahlschrott verkocht
und recycelt. Stahl Gerlafingen will grüner werden, musste aber
kürzlich Stellen abbauen. Es ist das jüngste Kapitel einer
Erzählung, die in der Schweiz einen einzigartigen Platz einnimmt:
die Geschichte der von Roll'schen Eisenwerke. Von Roll kennen alle:
Jeder Dolendeckel, jedes Schachtgitter in der Schweiz wurde in der
ehemals grössten Giesshalle der Schweiz produziert. Von Roll, 1823
gegründet, schrieb Schweizer Industrie-Geschichte: Das Unternehmen
lieferte Stahlrohre, Hydranten, Maschinen, Turbinen und Seilbahnen
in alle Welt. Die Arbeiter strömten aus dem Jura und dem ganzen
Mitteland in die verschiedenen Werke: in die solothurnische «Klus»
bei Balsthal, nach Choindez im Kanton Jura oder nach Gerlafingen
SO, wo der Hauptsitz war. Von Roll hat im Lauf der Geschichte
Zehntausenden von Menschen Lohn und Brot garantiert, ein Dach über
dem Kopf und soziale Sicherheit geboten – und etlichen von ihnen
durch die harte, schmutzige Arbeit die Gesundheit ruiniert. Vor
rund 30 Jahren sind die von Rollschen Eisenwerke implodiert.
Übriggeblieben ist Stahl Gerlafingen, der ehemalige Hauptsitz. Das
Unternehmen, heute in italienischer Hand, kämpft um sein Überleben.
Die Stahlproduktion ist heute eine vergleichsweise saubere Sache
und in Gerlafingen in eine Kreislaufwirtschaft eingebunden. Hat das
Zukunft? Oder geht auch in Gerlafingen bald der Ofen aus?
Sommerserie der SRF-Wissenschaftsredaktion, Folge 1/6 Mehr zum
Wissenschaftsmagazin und Links zu Studien:
https://www.srf.ch/wissenschaftsmagazin

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