Nr. 136 - EM-Spezial: Von Graugänsen zu Nagelsmännern
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vor 4 Monaten
Woran hat's heute jelegen? Demiral hatte
beim Torjubel im Spiel gegen Österreich den sogenannten Wolfgruß
gezeigt. Das Handzeichen gilt als Erkennungssymbol der Anhänger
der rechtsextremistischen türkischen "Ülkücü"-Bewegung, die auch
"Graue Wölfe" genannt werden und die in Deutschland vom
Verfassungsschutz beobachtet werden. Bei den Anhängern der
rechtsextremen türkischen MHP-Partei, die sich als "Graue Wölfe"
bezeichnen, spielt das Zeichen auf den Mythos des blaugrauen
Wolfs an. Dieser soll das urtürkische Volk der Göktürken aus
einem Tal namens Ergenekon in die Welt hinausgeführt haben. So
beschreibt es der baden-württembergische Verfassungsschutz. Ab
1968 begannen die Grauen Wölfe mit Gewaltaktionen gegen die
erstarkende türkische Linke. Die „Kommandos“ hatten Ende der
1970er Jahre die meisten politischen Morde zu verantworten. Nach
Angaben der türkischen Behörden begingen die Grauen Wölfe allein
zwischen 1974 und 1980 insgesamt 694 Morde. Auch die Pogrome von
Kahramanmaraş 1978 und Çorum 1980, bei denen hunderte türkische
Aleviten ums Leben kamen, wurde von den Grauen Wölfen
durchgeführt. Im März 2024 versammelte sich ein Mob aus mehreren
Hundert türkischen Nationalisten in Belgien und griff unter
„Allahu Akbar“-Rufen kurdische Familien in den Gemeinden
Houthalen-Helchteren und Heusden-Zolder an. Die Angreifer, die
sich durch das Zeigen des Wolfsgrußes als Anhänger der
Ülkücü-Bewegung zu erkennen gaben, belagerten anschließend ein
Wohnhaus, in das sich mehr als 40 Kurden geflüchtet hatten. Ein
Großaufgebot der belgischen Polizei konnte im letzten Moment
verhindern, dass das Haus vom Mob in Brand gesteckt wurde.
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