Storytelling-Techniken und -Stile. Erzählperspektiven und ihre Wirkung. Die Magie der Erzählung, eine Einführung ins Storytelling. Anwendung, Wirkung und warum Geschichten uns fesseln.
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Beschreibung
vor 4 Monaten
Storytelling, oder die Kunst des Geschichtenerzählens, ist so alt
wie die Menschheit selbst. Von den ersten Höhlenmalereien bis hin
zu modernen digitalen Erzählungen – Geschichten sind tief in
unserer Kultur und Psyche verwurzelt. Sie dienen nicht nur der
Unterhaltung, sondern auch der Vermittlung von Wissen, Werten und
Emotionen. In diesem umfassenden Überblick werden wir
verschiedene Techniken und Stile des Storytellings, die
unterschiedlichen Erzählperspektiven und ihre Wirkung sowie die
Gründe, warum Geschichten uns so fesseln, untersuchen.
Die klassische Erzählstruktur, oft als die „Heldenreise“ bekannt,
wurde von Joseph Campbell in seinem Werk „Der Heros in tausend
Gestalten“ beschrieben. Diese Struktur folgt typischerweise einem
bestimmten Muster:
Ruf zur Abenteuer: Der Protagonist erhält
einen Aufruf, seine gewohnte Welt zu verlassen und sich auf ein
Abenteuer zu begeben.
Ablehnung des Rufs: Zunächst zögert der Held,
den Ruf anzunehmen.
Übernatürliche Hilfe: Ein Mentor oder magische
Hilfsmittel helfen dem Helden, sich auf die Reise zu begeben.
Schwellenübertritt: Der Held verlässt die
bekannte Welt und betritt die unbekannte.
Prüfungen und Helfer: Der Held besteht
Prüfungen und findet Verbündete.
Tiefpunkt und Wiedergeburt: Der Held erlebt
eine schwere Krise, die ihn verändert.
Rückkehr mit dem Elixier: Der Held kehrt mit
neuem Wissen oder einer Belohnung in die bekannte Welt zurück.
Nicht-lineares Erzählen bricht mit der chronologischen Abfolge
von Ereignissen und kann Rückblenden (Flashbacks) oder
Vorausblenden (Flashforwards) verwenden, um die Geschichte zu
erzählen. Diese Technik erzeugt oft Spannung und bietet eine
tiefere Einsicht in die Charaktere und die Handlung.
Geschichten, die aus mehreren Perspektiven erzählt werden, bieten
dem Leser verschiedene Blickwinkel auf dieselbe Handlung. Dies
kann die Komplexität der Geschichte erhöhen und den Lesern ein
umfassenderes Verständnis der Ereignisse und Charaktere
ermöglichen.
Ein unzuverlässiger Erzähler präsentiert die Geschichte auf eine
Weise, die die Wahrheit verschleiert oder verzerrt. Diese Technik
kann Spannung erzeugen und den Leser dazu bringen, die
Glaubwürdigkeit der Erzählung ständig zu hinterfragen.
Minimalistisches Erzählen konzentriert sich auf das Wesentliche
und verzichtet auf unnötige Details. Diese Technik erfordert vom
Leser eine höhere Eigenleistung, da er viele Informationen selbst
interpretieren muss.
Die Ich-Perspektive („Ich ging...“) bietet eine intime
Sichtweise, da der Leser die Ereignisse direkt aus der Sicht des
Erzählers erlebt. Dies kann die emotionale Bindung und das
Verständnis für die Gedanken und Gefühle des Erzählers
verstärken.
In der Er-/Sie-Perspektive („Er ging...“ oder „Sie dachte...“)
erzählt der Autor die Geschichte aus der Sicht eines
Außenstehenden. Diese Perspektive kann weiter unterteilt werden
in:
Allwissender Erzähler: Ein Erzähler, der alles
weiß, einschließlich der Gedanken und Gefühle aller Charaktere.
Limitierter Erzähler: Ein Erzähler, der nur
die Gedanken und Gefühle eines Charakters kennt.
Objektiver Erzähler: Ein Erzähler, der nur
beobachtet und berichtet, ohne Zugang zu den inneren Gedanken
und Gefühlen der Charaktere.
Die Du-Perspektive („Du gehst...“) ist eher selten und kann den
Leser direkt in die Geschichte einbeziehen, was eine intensive
und immersive Erfahrung schaffen kann.
Geschichten haben eine einzigartige Kraft, unsere Aufmerksamkeit
zu fesseln und uns emotional zu berühren. Dies hat mehrere
Gründe:
Durch Geschichten können wir uns in die Charaktere
hineinversetzen und ihre Erfahrungen nachempfinden. Dies fördert
Empathie und Verständnis für andere Perspektiven und
Lebensweisen.
https://www.MarkusFlicker.com
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