Peter Schäfer: Das aschkenasische Judentum // Herkunft, Blüte, Weg nach Osten.

Peter Schäfer: Das aschkenasische Judentum // Herkunft, Blüte, Weg nach Osten.

1 Stunde 12 Minuten

Beschreibung

vor 2 Monaten

Aschkenas: So nannten die seit dem Mittelalter in Europa
ansässigen Juden ihr Siedlungsgebiet vor allem in Deutschland.
Peter Schäfer hat in seinem jüngsten Buch deren wechselvolle
Geschichte aus der Perspektive der aschkenasischen Juden
nachgezeichnet und wird im Gespräch mit Gesine Palmer die
besonderen Aspekte dieser Geschichte hervorheben. Peter Gößwein
wird aus den Quellentexten, die hier teilweise von Peter Schäfer
neu übersetzt wurden, lesen. Ein frühes Edikt des Kaisers
Konstantin aus dem Jahr 321 betrifft die Juden in Köln, doch erst
für die Zeit um das Jahr 1000 sind jüdische Gemeinden in Köln,
Mainz, Speyer, Worms, Regensburg, Prag oder Frankfurt sicher
belegt. Woher kamen diese Juden? Wie waren ihre Gemeinden
organisiert? Wovon lebten sie, und welche Beziehungen pflegten
sie zu ihrer christlichen Umgebung? Peter Schäfer kennt wie kaum
ein anderer die Schriften des mittelalterlichen Judentums und
beschreibt auf ihrer Grundlage – jenseits einiger bis heute
verbreiteten Klischeevorstellungen – den Alltag und die mystisch
geprägte Frömmigkeit der aschkenasischen Juden. Sein Buch erzählt
von den Verfolgungen und Vertreibungen im Spätmittelalter, der
erneuten Blüte jüdischen Lebens in Polen, Litauen und Russland
und vom Weg der Juden in eine ambivalente Moderne, die
Emanzipation versprach und Vernichtung brachte. Seither liegen
die Zentren des aschkenasischen Judentums in den USA und Israel,
doch seine Wurzeln reichen weit in das europäische Ostjudentum,
in das mittelalterliche Deutschland und in die Antike zurück.
Peter Schäfer, Professor em. für Judaistik, lehrte an der Freien
Universität und der Princeton University und war bis 2019
Direktor des Jüdischen Museums Berlin.

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