Angst vor Russland | Von Rüdiger Rauls

Angst vor Russland | Von Rüdiger Rauls

13 Minuten

Beschreibung

vor 4 Monaten

Die europäischen Mächte fühlen sich von Russland bedroht.
Dabei war es doch gerade Russland, das mehrmals von Westen her
überfallen worden war, nicht umgekehrt. Woher kommt die Angst
vor der Gefahr aus dem Osten?


Ein Standpunkt von Rüdiger Rauls.


Geschichtliche Tatsachen


Mit Vorgängen und Erfahrungen aus der Vergangenheit kann die
Angst vor Russland weder erklärt noch begründet werden. Niemals
in der europäischen Geschichte war Russland in jenen westlichen
Staaten einmarschiert, die sich heute von ihm bedroht sehen. Die
Invasionen Russland im Westen waren immer Reaktionen auf die
Invasion westlicher Staaten. Eine russische Initiative zur
Eroberung westlicher Gebiete hat es nie gegeben, höchstens
beteiligte man sich an den Raubzügen anderer Staaten wie den
polnischen Teilungen, bei denen Preußen und Österreich treibende
Kräfte waren, oder aber dem Hitler-Stalin-Pakt zur Aufteilung
Polens.


Die Weltkriege sind die bekanntesten Beispiele von Invasionen aus
Richtung Westen. Weniger bekannt ist die Beteiligung westlicher
Nationen an der versuchten Niederschlagung der russischen
Revolution von 1917/18. Nach der Abdankung des Zaren hatten die
deutschen Militärs die Gunst der Stunde genutzt und ihren
Vormarsch in Russland fortgesetzt. Nach dem Frieden von
Brest-Litowsk mit neuen sowjetischen Regierung befanden sich
große Teile der Ukraine, Weißrusslands und des Baltikums unter
deutsche Herrschaft. Sogar das durch die russische Revolution
unabhängig gewordene Polen führte 1920/21 Krieg gegen die
Sowjetunion, um sich weitere Gebiete einzuverleiben. Aber sowohl
Polen als auch Deutsche wurden von der Roten Armee
zurückgeschlagen.


Im Jahre 1918 landeten Expeditionsheere der Entente aus
französischen, englischen und amerikanischen Truppen im Osten
Russlands zur Unterstützung der Weißgardisten im Kampf gegen die
Bolschewiki. Im selben Jahr besetzten französische und
griechische Truppen die Krim und Odessa. Im Osten Russlands waren
70.000 Japaner einmarschiert, hatten Wladiwostok eingenommen und
sogar eine eigene Republik gegründet.


Sie alle wollten der proletarischen Revolution den Garaus machen
und die russischen Verhältnisse in ihrem Sinn neu regeln. Doch
bald musste sich die französische Schwarzmeerflotte
zurückziehen, weil ihre Matrosen meuterten und die rote Fahne
gehisst hatten aus Solidarität mit der russischen Revolution.
Der von außen unterstützte Bürgerkrieg in der Sowjetunion
dauerte bis weit in die 1920er Jahre.


Danach blieben dem Land nur wenige Jahre des Friedens, bis 1941
dann erneut deutsche Truppen einmarschierten. Ihr erklärtes Ziel
war die Eroberung eines neuen Lebensraums im Osten. Politisch
ging es dem Faschismus um die Vernichtung der nach seiner Sicht
bolschewistisch-jüdischen Untermenschen und deren kommunistische
Diktatur. Vier Jahre tobte der Zweite Weltkrieg in der
Sowjetunion, hinterließ Millionen von Toten, verwüstete Städte,
Verarmung, Elend und Hunger...


... hier weiterlesen:
https://apolut.net/angst-vor-russland-von-ruediger-rauls


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Rüdiger Rauls ist Reprofotograf und Buchautor. Er betreibt den
Blog Politische Analyse.


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Bildquelle: PhotoJuli86 / shutterstock


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