#37 mit Hainbach – Musik, die Bilder schöner macht

#37 mit Hainbach – Musik, die Bilder schöner macht

BEAT Producer Podcast
58 Minuten
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Beschreibung

vor 4 Monaten

Im Behind the Beat-Podcast bittet Tobias Fischer spannende
Produzenten zum Tiefen-Gespräch. Diese Folge dreht sich um den
Klangtüftler Hainbach, der für die stimmungsvolle Doku “The One
Who Runs Away Is The Ghost” einen traumhaften Soundtrack
geschrieben hat.


Für das Auge sind die Dinge einfach: Große Dinge werfen große
Schatten. In der Welt des Ohrs jedoch gelten andere Gesetze. Hier
können winzige Klangquellen gewaltige Geräusche produzieren. Das
ist die Welt Stefan Paul Goetschs, den die meisten unter seinem
Künstlernamen Hainbachs kennen.


Obwohl Stefan sich inzwischen schon ein halbes Leben lang mit der
Thematik beschäftigt, hat sie für ihn bis heute nichts von ihrer
Faszination verloren: Laute und leise Klänge, brutale und süße
Klänge, erkennbare und geheimnisvolle Klänge, alte und neue
Klänge, einfache und komplexe Klänge – in der Musik von Hainbach
haben sie alle ihren Platz. Das gilt auch für die Instrumente,
Tools und Objekte, mit denen er diese Klänge erzeugt und
manipuliert, sie einfängt und wieder freisetzt. Stefans
liebevoll-spielerischen Forschungen bilden den Rahmen für seinen
Kosmos aus Soundscapes, eigenen Plug-Ins und Kompositionen.


Immer wieder erhält Hainbach auch Einladungen zum Komponieren von
Filmmusik. Das mag nicht ganz offensichtlich erscheinen, da diese
Musik nicht die typischen Charakteristiken aufweist, die
gemeinhin als “cinematisch” empfunden werden. Auf seinem
aktuellen Score für die Dokumentation “The One Who Runs Away Is
The Ghost” sind die Gefühle groß, aber die akustische Kulisse
intim; wellenförmige Muster entstehen aus luftigen Tönen,
rhythmisch-melodische Wolken segeln schwerelos am geistigen Auge
vorbei. Dies ist Musik, die die Bilder schöner macht. Es ist
Musik, die Geschichten erzählt, welche die Kamera nur andeuten
kann.


Wer einmal gesehen hat, wie tief Stefan für solche Projekte in
den Dialog zwischen Bild und Klang eintaucht, wird verstehen,
warum seine Stücke trotz ihrer scheinbaren Leichtigkeit auch
abseits des Kinos zu fesseln verstehen, warum jeder scheinbar
zufällig platzierter Tupfer genau dort erklingt, wo er erklingt:
Weil hinter jedem Sound eine Bedeutung steckt.

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