#215 Amanda Maiwald @ Complori - Die Lizenz zum Lernen
44 Minuten
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Beschreibung
vor 4 Monaten
Wer hat eigentlich die Idee aufgebracht, wir könnten je
ausgelernt haben? Auch wenn unser ganzes Schul- und
Ausbildungssystem auf dieser Fiktion beruht, es bleibt: Eine
Fiktion. Die im Grunde banale Aussage, dass wir immer weiter
lernen müssen und werden, wirkt da schon fast revolutionär. Aber
wenn dies eine Revolution ist, wird sie von Amanda Maiwald mit
angetrieben. Amanda hat das Startup Complori gegründet, das
Kindern Programmieren beibringt. Genauer: Mit Grundlagen und
immer weiter wachsendem Wissen versorgt, denn fertig wird hier
keiner. Kann ja gar nicht sein, angesichts der technologischen
Entwicklung.
Wir hören die besorgten Eltern direkt
aufstöhnen: Noch mehr Zeit am Bildschirm? Und das schon
für siebenjährige Kinder? Amanda kontert: Soll meine Tochter eine
Stunde am Handy hängen und TikTok-Videos durchschollen - oder
eine Stunde selber programmieren? Die Betonung liegt in diesem
Fall auf „Tochter“. Complori arbeitet gezielt daran, den Anteil
der Mädchen in Programmierkursen zu erhöhen. Parität hat auch
Complori noch nicht erreicht, aber der Anteil wächst. Für Amanda
ein zentrales Thema, gerade mit Blick auf die Konsequenzen.
Etliche Algorithmen, die wir heute ständig nutzen haben einen
Gender-Bias. Gesundheitsdaten beschreiben männliche Körper, der
weibliche Körper hingegen ist in guten Teilen terra incognita.
Sexualisierte Gewalt, d*ckpics und co könnten längst
zurückgedrängt sein, wenn die Opferperspektive mit in den
Algorithmus einfließen würde. Viele Startups und Technologien
wurden und werden von weißen Männern entwickelt, um Probleme
einer sehr überschaubaren Gruppe von privilegierten Menschen zu
lösen, meist eben: weiße Männer. Wer das ändern will, muss an das
Fundament, sagt Amanda, und so früh wie möglich ansetzen, um
schon Kinder kompetent zu machen.
Amanda sagt direkt, sie würde sich wünschen, dass es
Complori nicht geben müsste. Aber solange die Schulen
diese Kompetenzen nicht vermitteln können, sollten wir nicht
jammern, sondern loslegen. Und wenn eine Kultusministerin
anriefe, um Complori zu schlucken und in die Schulen zu
integrieren? Dann sollten wir reden, sagt Amanda. Das Ziel steht:
Complori und alle weiteren Akteure auf diesem Feld so groß zu
machen, dass wir in zehn Jahren sagen können: Alle Kinder
verstehen Programmieren.
Zu Gast: Amanda Maiwald, Gründerin und CEO
Complori
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