#63 Mehr als MSCI, weniger als Magnificent Seven und eine KI, die vor Kursverlusten warnt

#63 Mehr als MSCI, weniger als Magnificent Seven und eine KI, die vor Kursverlusten warnt

16 Minuten

Beschreibung

vor 5 Monaten

In Folge 63 des Podcast „Von Bullen und Bären“ hatten wir Roland
Zauner, -Fondsmanager bei Kepler Fonds KAG zu Gast. Und Ernst
Huber, Mitglied des Vorstands der Schelhammer Capital Bank und
dort etwa für die Onlinebank DADAT verantwortlich. Thema ist u.a.
der neue Fonds X-250 Welt Aktien.


Kepler Fonds KAG, mit rund 20 Milliarden Euro an Kundengelder in
der Verwaltung eine der großen Kapitalanlagegesellschaften
Österreichs, möchte mit dem neuen Fonds X-250 Welt Aktien im
immer größer werdenden Revier der ETFs wildern. Vergleichsbasis
ist der MSCI-Weltaktienindex, auf den es auch bereits jede Menge
an (passiv) nachbildenden ETFs gibt. Kepler stülpt sich hingegen
den Fondsmantel um mit aktivem Portfoliomanagement. Und das zu
Kosten, die mit denen von ETFs vergleichbar sind: 0,5% an
laufenden Kosten. UND: während die allermeisten ETFs den MSCI
Weltaktienindex in der Variante Industrieländer abbilden, greift
Kepler auf die Variante inklusive Emerging Markets zurück (die im
Fonds aktuell ein Gewicht von etwa 6% aufweisen).


Aktiv gemanagt haben Aktien die Chance ins Portfolio aufgenommen
zu werden, wenn sie a) gewissen ESG-Kriterien entsprechen und b)
festgelegte Ausschlusskriterien nicht verletzen (es handelt sich
um einen Artikel-8-Fonds) - (Ausschlusskriterien sind etwa ein
Umsatzanteil größer 5% mit Tabak, Kohle Fracking oder Ölsande,
größer 10% mit Militär aber null Toleranz bei kontroversen
Waffen, Arbeitsrecht- und Umweltverletzungen; das Portfolio soll
grundsätzlich so ausgerichtet sein, dass mindestens zwei Drittel
der Portfoliomitglieder positiv zu den UN-Nachhaltigkeitszielen
beitragen (aktuell sind es drei Viertel). Und ausgewählte
Unternehmen müssen aus Sicht von Kepler über Wettbewerbsvorteile
verfügen; beispielsweise einen hohen Marktanteil, Kostenvorteile,
Patente, starke Marken bzw. hohe Wechselkosten der Kunden. Die
Fondsregeln sind dabei so ausgelegt, dass theoretisch auch in
einen Wert investiert werden kann, der kein MSCI-Mitglied ist
(wie aus dem Anlageuniversum von rund 800 Titeln das 250-Werte
X-Aktien-Portfolio herausgefiltert wird, erklärt Zauner im
Podcast. Schelhammer Capital Bank-Vorstand Ernst Huber spricht im
Podcast einen Punkt pro den Fonds an: durch sein aktives
Management kann dieser auch aktiv eine Über- oder Untergewichtung
der derzeit alles überstrahlenden Magnificent Seven umsetzen.
Privat meidet Huber mittlerweile MSCI-Welt-ETFs, da für ihn das
Klumpenrisiko von Apple und Co zu groß ist (rund 20% Indexanteil
der Magnificent Seven). Übrigens, bei Kepler gibt es derzeit nur
Magnificent Five, da Amazon und Tesla gegen Ausschlusskriterien
verstoßen. Ganz oben in der Portfoliogewichtung stehen trotzdem
mit Apple, Microsoft und Nvidia auch die drei derzeit
wertvollsten Unternehmen der Welt.


Das ist Stichwort für das Thema Künstliche Intelligenz (KI). Auch
wie diese von Kepler im Fondsmanagement eingesetzt wird. In Kürze
gibt diese auf Basis historischer Daten ein Signal, das
frühzeitig auf drohende Kursverluste bei einem Unternehmen
hinweisen soll. 


Mit Kursverlusten haben langfristig orientierte Anleger zumeist
wenig am Hut - seit den 1970er-Jahren liegt die Rendite einen
Weltaktien-Portfolios bei etwa acht Prozent. OB die beiden
Kapitalmarktexperten dies auch mit dem Blick nach vorne für
möglich / wahrscheinlich halten? Für Zauner spricht eigentlich
nichts dagegen, dass wir die in der Vergangenheit lukrierten
Zahlen auch in der Zukunft sehen werden. Für Ernst Huber steht
bei erzielten oder prognostizierten Renditen immer ein Punkt im
Raum - der Kapitalerhalt. Denn ein gutes Unternehmen soll es
schaffen, die Inflation im Ergebnis abzubilden; die Dividende ist
dann die Butter aufs Brot... dies und mehr gibt’s im Podcast.


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