Fußball-EM - was bleibt?
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SWR1 Sonntagmorgen – rund um Religion, Gesellschaft und Lebensfragen die Highlights unserer Sendung: Informationen, exklusive Gespräche und Hintergründe.
Beschreibung
vor 4 Monaten
Sehnsucht Sommermärchen? So war die EM - mit Licht- und
Schattenseiten. Es gab sie, vor dieser EM – die Sehnsucht nach
einem Sommermärchen 2.0. Nach Euphorie und Eskalation. Nach
Leichtigkeit und vielleicht sogar nach einer Neuauflage von 2006 –
die Sehnsucht nach einem fast perfekten Sommer. Und abgesehen vom
wechselhaften Wetter, also dem German Summer, dürften sich viele
dieser Sehnsüchte erfüllt haben. Ein Fest für die Fans – mit
besonderen Begegnungen, etwa mit tanzenden Schotten, die sich
begeistert haben – für Stuttgart, München und das Ruhrgebiet. Die
gefeiert haben, trotz Niederlage. Völlig losgelöst. Mit den
hüpfenden Holländern oder den englischen Fans, die zwar nicht ganz
so begeisterungsfähig waren, wie die Reisegruppen aus Schottland,
aber den destruktiven Fußball ihres Teams wochenlang bewundernswert
ausgehalten haben, fast stoisch, und jetzt mit dem EM-Finale
belohnt werden. Die EM für viele Fans ein wahr gewordenes
Sehnsuchtsturnier – auch weil das deutschen Team einfach wieder
Spaß gemacht, sportlich begeistert und dafür gesorgt hat, dass
kleine Mädchen am Spieltag wieder mit Trikot in den Kindergarten
gehen. Aber – so eine EM, das sind nicht nur Traumtore und
Last-Minute-Siege, das sind auch rechtsextreme und nationalistische
Vorfälle – in Städten, Stadien, auf Fanmeilen. Das ist öffentlicher
Raum, der männlich dominiert und damit für Frauen unsicherer wird.
Der Fußball fördert also das zu Tage, was in der Gesellschaft
ohnehin schon allgegenwärtig ist – den Rechtsruck in Europa,
sexualisierte Gewalt gegen Frauen. All das ist kein diffuses
Gefühl, sondern belegt. Und – auch bei allen, die genau davon
betroffen sind, hat es sie sicher gegeben, die Sehnsucht, nach dem
Sommermärchen 2.0. Ein Happy End gibt es für sie nicht.
Schattenseiten. Es gab sie, vor dieser EM – die Sehnsucht nach
einem Sommermärchen 2.0. Nach Euphorie und Eskalation. Nach
Leichtigkeit und vielleicht sogar nach einer Neuauflage von 2006 –
die Sehnsucht nach einem fast perfekten Sommer. Und abgesehen vom
wechselhaften Wetter, also dem German Summer, dürften sich viele
dieser Sehnsüchte erfüllt haben. Ein Fest für die Fans – mit
besonderen Begegnungen, etwa mit tanzenden Schotten, die sich
begeistert haben – für Stuttgart, München und das Ruhrgebiet. Die
gefeiert haben, trotz Niederlage. Völlig losgelöst. Mit den
hüpfenden Holländern oder den englischen Fans, die zwar nicht ganz
so begeisterungsfähig waren, wie die Reisegruppen aus Schottland,
aber den destruktiven Fußball ihres Teams wochenlang bewundernswert
ausgehalten haben, fast stoisch, und jetzt mit dem EM-Finale
belohnt werden. Die EM für viele Fans ein wahr gewordenes
Sehnsuchtsturnier – auch weil das deutschen Team einfach wieder
Spaß gemacht, sportlich begeistert und dafür gesorgt hat, dass
kleine Mädchen am Spieltag wieder mit Trikot in den Kindergarten
gehen. Aber – so eine EM, das sind nicht nur Traumtore und
Last-Minute-Siege, das sind auch rechtsextreme und nationalistische
Vorfälle – in Städten, Stadien, auf Fanmeilen. Das ist öffentlicher
Raum, der männlich dominiert und damit für Frauen unsicherer wird.
Der Fußball fördert also das zu Tage, was in der Gesellschaft
ohnehin schon allgegenwärtig ist – den Rechtsruck in Europa,
sexualisierte Gewalt gegen Frauen. All das ist kein diffuses
Gefühl, sondern belegt. Und – auch bei allen, die genau davon
betroffen sind, hat es sie sicher gegeben, die Sehnsucht, nach dem
Sommermärchen 2.0. Ein Happy End gibt es für sie nicht.
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