Kortmann: CO2-armer Beton für moderne Ladeinfrastruktur
Im Gespräch mit Julian Krümpel, Geschäftsführer der Kortmann Gruppe
27 Minuten
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Beschreibung
vor 4 Monaten
In der neusten Podcast-Folge ist Julian Krümpel, Geschäftsführer
der Kortmann Gruppe, zu Gast. Eingeladen haben wir ihn, um über die
Verbindung von Beton und E-Mobilität zu sprechen. Die Kortmann
Gruppe, ein mittelständisches Familienunternehmen aus
Niedersachsen, produziert seit 30 Jahren ein Baukastensystem aus
Beton, das an nahezu jeder Tankstelle verwendet wird. Doch man
wolle auch in die Zukunft blicken. Daher habe man sich entschieden,
sich auf nachhaltige Produktfelder zu konzentrieren. Vor etwa fünf
bis sechs Jahren entstand die Idee, sich auf Ladeinfrastruktur zu
konzentrieren, als Julian und sein Partner Henning Kortmann
erkannten, dass die Nachfrage nach traditionellen
Tankstellenprodukten möglicherweise sinken würde. Die Entscheidung,
in den Bereich der Ladeinfrastruktur einzusteigen, startete durch
eine Zusammenarbeit mit dem damaligen Start-Up Ionity. Diese
Kooperation führte zur Entwicklung eines speziellen
Fundamentsystems für Ladeinfrastruktur, das nun europaweit
eingesetzt wird. Ein zentrales Thema des Gesprächs war die
Herausforderung, Beton nachhaltiger zu gestalten. Beton hat
traditionell einen hohen CO₂-Footprint, hauptsächlich durch die
Zementherstellung. Die Kortmann Gruppe hat in den letzten Jahren
verschiedene Maßnahmen ergriffen, um ihren CO₂-Ausstoß zu senken,
darunter die Nutzung von PV-Anlagen und recyceltem Beton im eigenen
Produktionsprozess. Ein bedeutender Durchbruch war die Entwicklung
eines geopolymeren Betons, der ohne Zement auskommt und den
CO₂-Footprint um bis zu 75 % reduziert. Dieser Beton wird aus
speziellen Gesteinsmehlen und Chemikalien hergestellt, die zwar
teurer sind, aber in der Endanwendung große Vorteile bieten. Die
Einführung dieses neuen Materials bedeutet, dass Fundamente für
Ladeinfrastruktur jetzt nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch
schneller aushärtend sind, was den Produktionsprozess effizienter
macht. Trotz der deutlichen CO₂-Reduktion und der technischen
Vorteile stellt sich die Frage nach der Marktakzeptanz. Der
geopolymeren Beton ist in der Herstellung teurer, was sich auf den
Preis der Fundamente auswirkt. Allerdings betonte Julian, dass
dieser Aufpreis im Vergleich zu den Gesamtkosten eines Ladeparks
marginal ist. So kostet ein solches Fundament etwa 25 bis 30
Prozent mehr, was bei einem Produkt, das nur einen kleinen Teil der
Gesamtkosten eines Ladeparks ausmacht, fast unerheblich ist. Der
geopolymeren Beton wird vor allem in Deutschland bisher nicht aktiv
nachgefragt, während in den Niederlanden bereits ein stärkeres
Interesse besteht. Dies zeigt, dass die Wahrnehmung und der Bedarf
an nachhaltigen Baumaterialien in Europa unterschiedlich ausgeprägt
sind. Auf die Frage, ob der geopolymeren Beton auch für größere
Projekte wie Windkraftanlagen genutzt werden kann, erklärte Julian,
dass dies aktuell nicht möglich sei. Die Normen und Standards für
Beton in solchen Anwendungen seien sehr streng, und geopolymeren
Beton sei bisher nicht breit genug anerkannt. Derzeit ist der
Einsatz von Geopolymer-Beton auf Nischenmärkte beschränkt, in denen
die Kortmann Gruppe jedoch bereits jetzt einen Wettbewerbsvorteil
hat. Ein weiterer wichtiger Punkt, den Julian ansprach, ist das
Recycling von Beton. Die Kortmann Gruppe verwendet Betonabfälle und
Produkt-Rückläufe, um daraus neuen Beton zu produzieren. Dies
reduziert nicht nur den Materialverbrauch, sondern senkt auch den
CO₂-Ausstoß. Allerdings gibt es hier logistische Herausforderungen,
besonders bei der Rückführung von Beton aus entfernten Baustellen.
Die Betonstücke von abgebauten Ladeinfrastruktur-Fundamenten werden
selten über weite Strecken transportiert, da die Frachtkosten den
Wert des Materials übersteigen würden. Daher bleibt das Recycling
von Beton hauptsächlich auf regionale Märkte beschränkt. Julian
zeigt sich zuversichtlich, dass die Kortmann Gruppe durch
Innovation und Nachhaltigkeit einen wichtigen Beitrag zur
E-Mobilität leisten kann. Auch wenn der Markt für grüne
Technologien und Materialien in De
der Kortmann Gruppe, zu Gast. Eingeladen haben wir ihn, um über die
Verbindung von Beton und E-Mobilität zu sprechen. Die Kortmann
Gruppe, ein mittelständisches Familienunternehmen aus
Niedersachsen, produziert seit 30 Jahren ein Baukastensystem aus
Beton, das an nahezu jeder Tankstelle verwendet wird. Doch man
wolle auch in die Zukunft blicken. Daher habe man sich entschieden,
sich auf nachhaltige Produktfelder zu konzentrieren. Vor etwa fünf
bis sechs Jahren entstand die Idee, sich auf Ladeinfrastruktur zu
konzentrieren, als Julian und sein Partner Henning Kortmann
erkannten, dass die Nachfrage nach traditionellen
Tankstellenprodukten möglicherweise sinken würde. Die Entscheidung,
in den Bereich der Ladeinfrastruktur einzusteigen, startete durch
eine Zusammenarbeit mit dem damaligen Start-Up Ionity. Diese
Kooperation führte zur Entwicklung eines speziellen
Fundamentsystems für Ladeinfrastruktur, das nun europaweit
eingesetzt wird. Ein zentrales Thema des Gesprächs war die
Herausforderung, Beton nachhaltiger zu gestalten. Beton hat
traditionell einen hohen CO₂-Footprint, hauptsächlich durch die
Zementherstellung. Die Kortmann Gruppe hat in den letzten Jahren
verschiedene Maßnahmen ergriffen, um ihren CO₂-Ausstoß zu senken,
darunter die Nutzung von PV-Anlagen und recyceltem Beton im eigenen
Produktionsprozess. Ein bedeutender Durchbruch war die Entwicklung
eines geopolymeren Betons, der ohne Zement auskommt und den
CO₂-Footprint um bis zu 75 % reduziert. Dieser Beton wird aus
speziellen Gesteinsmehlen und Chemikalien hergestellt, die zwar
teurer sind, aber in der Endanwendung große Vorteile bieten. Die
Einführung dieses neuen Materials bedeutet, dass Fundamente für
Ladeinfrastruktur jetzt nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch
schneller aushärtend sind, was den Produktionsprozess effizienter
macht. Trotz der deutlichen CO₂-Reduktion und der technischen
Vorteile stellt sich die Frage nach der Marktakzeptanz. Der
geopolymeren Beton ist in der Herstellung teurer, was sich auf den
Preis der Fundamente auswirkt. Allerdings betonte Julian, dass
dieser Aufpreis im Vergleich zu den Gesamtkosten eines Ladeparks
marginal ist. So kostet ein solches Fundament etwa 25 bis 30
Prozent mehr, was bei einem Produkt, das nur einen kleinen Teil der
Gesamtkosten eines Ladeparks ausmacht, fast unerheblich ist. Der
geopolymeren Beton wird vor allem in Deutschland bisher nicht aktiv
nachgefragt, während in den Niederlanden bereits ein stärkeres
Interesse besteht. Dies zeigt, dass die Wahrnehmung und der Bedarf
an nachhaltigen Baumaterialien in Europa unterschiedlich ausgeprägt
sind. Auf die Frage, ob der geopolymeren Beton auch für größere
Projekte wie Windkraftanlagen genutzt werden kann, erklärte Julian,
dass dies aktuell nicht möglich sei. Die Normen und Standards für
Beton in solchen Anwendungen seien sehr streng, und geopolymeren
Beton sei bisher nicht breit genug anerkannt. Derzeit ist der
Einsatz von Geopolymer-Beton auf Nischenmärkte beschränkt, in denen
die Kortmann Gruppe jedoch bereits jetzt einen Wettbewerbsvorteil
hat. Ein weiterer wichtiger Punkt, den Julian ansprach, ist das
Recycling von Beton. Die Kortmann Gruppe verwendet Betonabfälle und
Produkt-Rückläufe, um daraus neuen Beton zu produzieren. Dies
reduziert nicht nur den Materialverbrauch, sondern senkt auch den
CO₂-Ausstoß. Allerdings gibt es hier logistische Herausforderungen,
besonders bei der Rückführung von Beton aus entfernten Baustellen.
Die Betonstücke von abgebauten Ladeinfrastruktur-Fundamenten werden
selten über weite Strecken transportiert, da die Frachtkosten den
Wert des Materials übersteigen würden. Daher bleibt das Recycling
von Beton hauptsächlich auf regionale Märkte beschränkt. Julian
zeigt sich zuversichtlich, dass die Kortmann Gruppe durch
Innovation und Nachhaltigkeit einen wichtigen Beitrag zur
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