Alexandra Baum: Was haben schöne Textilschlösser aus Leipzig mit der Mobilitätswende zu tun?

Alexandra Baum: Was haben schöne Textilschlösser aus Leipzig mit der Mobilitätswende zu tun?

Alexandra Baum ist Mitgründerin von tex-lock aus Leipzig und hat sich vor zehn Jahren selbstständig gemacht, um Fahrradschlösser zu entwickeln, die leicht, sicher UND schön sind. Ein Gespräch über unternehmerische Herausforderungen und Freiheiten.
43 Minuten
Podcast
Podcaster
On the way to new mobility: Katja Diehl spricht alle 14 Tage mit Gästen über Mobilität statt Verkehr, Diversität, New Work, Inklusion, kindergerechte Stadt und das Mobilisieren auf dem Land.

Beschreibung

vor 3 Monaten
Diese Folge ist in Zusammenarbeit mit Texlock entstanden. Wenn auch
du ein Produkt, eine Dienstleistung oder eine Studie hast, über die
bei She Drives Mobility gesprochen werden sollte, kontaktiere mich
gern unter backoffice@katja-diehl.de! Wenn dir die Folge gefällt,
empfehle sie gern weiter, gib Sterne und Kommentare auf den
Plattformen dieser Welt, mir einen kleinen Betrag bei ko-fi,
abonniere meinen wöchentlichen Newsletter oder kaufe mein neues
Buch, das am 29. Mai erschienen ist. DANKE! Alexandra Baum hat
lange als Produktentwicklerin und -designerin selbstständig
gearbeitet. Schon damals mit dem Schwerpunkt auf Design und
Entwicklung technischer Textilkomponenten. Das, was sie ärgerte,
hat sie den mit einer eigenen Firma und Idee in den Fokus genommen:
Fahrradschlösser, die "klappern, den Lack zerkratzen und hässlich
sind" - so würde ich es mal zusammenfassen. Mit ihrem Unternehmen
Texlock produziert sie jetzt aus Leipzig heraus drei verschiedene
Modelle von Textilschlössern. Die Innovation liegt im Textilseil,
das aus einer speziellen Kombination aus Hightech-Fasern und einem
Kern aus gehärtetem Metall besteht. Diese Komponenten machen das
Schloss zugleich flexibel und robust, sägefest, schnittfest,
feuerfest und zudem lackschonend. Die Textilschlösser sind leichter
als vergleichbar sichere Fahrradschlösser anderer Hersteller und in
vier verschiedenen Längen erhältlich. Je nach Fahrrad und
Abstellsituation. In einer ehemaligen Pianofabrik im Leipziger
Westen erfolgt die finale Fertigung der tex–locks mit dem
Gütesiegel „Made in Germany“. Entlang der Produktionslinie
achtet das Unternehmen auf kurze Transportwege und bevorzugt daher
Lieferanten aus der Region. Dank der Materialqualität und
Verarbeitung liegt der Materialausschuss von Texlock zudem bei fast
null. Wie erfolgreich Langfinger dabei sind, zeigt
die Statistik über Fahrraddiebstähle in Deutschland in
2022: Vongesamt 115.354 erfassten Fällen wurden nur 8.313
Fälle aufgeklärt. Das sind gerade mal 7%. Einziger Schutz sind hier
gute Abstellmöglichkeiten, an denen es noch häufig fehlt, und gute
Sicherheitsschlösser. In den Niederlanden ist ein
ART-zertifiziertes Schloss deshalb sogar ein Pflichtbestandteil für
Zweirad-Versicherungen. Diese Zertifizierung haben die Schlösser
von Texlock erhalten. Die meisten geprüften Fahrradschlösser dieser
Kategorie wiegen über zwei Kilogramm. Das tex–lock
orbit nur 1,2 Kilogramm. Alexandras Ansatz ist aber auch, dass
Produkte Spaß machen sollen und auch etwas wie ein Fahrradschloss
nicht nur funktional, sondern eben auch stylish sein sollte. Der
Lifestyle rund um das Fahrrad zieht nachweislich ja immer mehr
Menschen an, bekommt eine größere Rolle in der Mobilitätswende. Das
Fahrrad an sich ist ein emotionales Produkt, da sollte auch das
Schloss diesem Lifestyle entsprechen. Zudem legen immer mehr
Konsument:innen Wert auf regionale Produktion, auch diese ist
Alexandra bei tex-lock wichtig. Begonnen hat alles mit einem
Crowdfunding, das so gut lief, dass Tausende des ersten Schlosses
produziert werden durften. Nicht ganz unkompliziert, wollte Texlock
doch von Beginn an ein echter Gegenentwurf zu bestehenden Konzepten
aus Stahl sein, also höchste Qualität und damit Langlebigkeit
garantieren, nah am Kunden sein und die Bedürfnisse verstehen, ganz
nach dem Motto: „Who would have thought a bike lock could ever be
sexy?“ Ich spreche mit Alexandra aber auch über die Belastung und
zugleich Freiheit, die der Job als Gründerin mit sich bringt.
Alexandra gibt zu, dass das, was sie macht, nicht ohne gewisse
Opfer geht, die der Spagat zwischen Unternehmen und Familie mit
sich bringt, gefühlt wird dies sogar immer schwerer gemacht. Als
Kind der DDR ist sie da mit einem ganz anderen Bild der arbeitenden
Mutter und ausreichend Krippenplätzen groß geworden. Heutigen
Politiker:innen würde sie gern mal zurufen: „Wo bleibt eigentlich
der rote Teppich für Unternehmerinnen, die Arbeitsplätze schaffen,
Steuern einbringen UND SOGAR NOCH Kinder habe

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