Episode 13 - Der Klang des Gartens im Sommer
10 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Am Rande des Waldes, hinter einem kleinen Bach, liegt der Garten
meines Vaters, sein Stück Land und mittlerweile der Garten meines
mittleren Bruders, welches, auch zwei Jahrzehnte nachdem er
dieses Leben verlassen hat, noch auf uns wartet und uns einlädt,
sich um die verschiedenen Aufgaben zu kümmern, die zur jeweiligen
Jahreszeit anstehen. Die Pflanzen und Beete zum Blühen und zur
Ernte zu bringen, alles in Stand zu halten und Notwendigkeiten zu
erkennen, wenn sie oft plötzlich vor uns erscheinen.
Und so wartet unser Garten auch im Sommer auf uns…
Für mich war es oft die einzige Zeit, da ich aus der Ferne in die
Heimat zurückkehrte, um ihn in seiner Pracht zu sehen, zu erleben
und ein Stück meiner Kraft in die Arbeit zu stecken, ihm ein
Stück der Schönheit zu geben, die uns in der Jugend- und
Kinderzeit so oft berührt und begeistert hat. Im Winter ist er
doch karg und einsam, aber natürlich nicht minder bedürftig.
Den Großteil der Arbeit des Vaters, obgleich auch damals schon
zwischen den Söhnen aufgeteilt, übernahm nun der mittlere Bruder
und sporadisch zwei andere Geschwister.
Da müssen, wie zu jeder Jahreszeit, die Wege freigehalten, Laub
und Erde, weggefegt und hinten auf die Halde gebracht, das
Unkraut auf den Beeten gejätet, die Eichen werfen bereits ihre
Früchte herab und damit sie keine Wurzeln schlagen, müssen auch
die Eicheln aufgesammelt und fortgebracht werden. Die Bewässerung
der Beete ist notwendig und hier und da braucht es so manchen
Handgriff, um das Gehöft herzurichten.
Dazwischen gibt es kurze Spaziergänge durch das weitläufige
Gebiet des Gartens mit seinen vielen, verschlungenen Steinwegen
und mancherlei Innehalten inmitten der Schönheit und Ruhe der
Natur.
Der Garten ist tatsächlich mitten am Waldesrand, und wo einstmals
nichts als Bäume waren, hat mein Vater ein Stückchen Land urbar
gemacht und einen Kunstgarten mit Terrasse und Häuschen, Schuppen
und vielerlei Pflanzen, Sträuchern und Bäume wie Apfel, Kirsch-
und Pflaumen, erschaffen, man würde es nicht wiedererkennen. Obst
und Gemüse wuchsen hier einst so üppig, dass der Verkauf am
Samstag zum Programm am Wochenende gehörte.
Aber auch heutzutage kümmern sich hier ein Bruder um das
Pflanzenwohl und viele Aufgaben, wie auch eine Schwester mit
allem was in einem Garten dieser Größe so ansteht.
Für mich ist es ein Stück Land des Vaters und der Eltern.
Unser Stück Land, welches uns von ihnen geblieben ist.
In diesem Garten ertönt die Natur mannigfaltig von den riesigen
Baumkronen der umliegenden, alten Bäume herab, hier und da
umrissen nur von den Geräuschen der Handgriffe und Geschäftigkeit
darunter im Garten und den sporadischen Worten während der
Arbeit.
Dies ist ein Teil des Sommers und des Gartens, den wir Jahr um
Jahr zum Gedenken des Vaters, der Mutter und unserer eigenen
Naturliebe willen, zum Blühen zu bringen und seine
Standfestigkeit wie auch Schönheit lebendig zu halten versuchen.
Dessen sanfte Klänge wir gerne in den Spurenklängen teilen
möchten.
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