Orban, das Kameradenschwein | Von Rüdiger Rauls
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vor 3 Monaten
Früher galt der Denunziant als das größte Schwein im ganzen
Land. An seine Stelle tritt zunehmend das Kameradenschwein, das
aus der Reihe tanzt wie der ungarische Präsident Orban. Er
schwächt den Zusammenhalt im westlichen Lager und zersetzt
dessen Weltbild von innen.
Ein Kommentar von Rüdiger Rauls.
Keine rosigen Zeiten
Der politische Westen feiert in Washington den 75. Geburtstag
seiner NATO. Der langjährige Generalsekretär bekommt einen
Orden von Joe Biden, Selenskyj die wertlose Zusage, dass der Weg
der Ukraine unumkehrbar in das Militärbündnis führt. Das
verpflichtet zu nichts, solange es keine offizielle Einladung
gibt. Aber es vermittelt der Öffentlichkeit den Eindruck, dass
alles reibungslos und nach Plan läuft, auch wenn in Hintergrund
Zweifel und Widersprüche zunehmen.
Aber solange die Völker ruhig gehalten werden können trotz
aller Einschränkungen und Opfer, die man ihnen für die Ukraine
abverlangt, hat man immer noch Hoffnung, dass Russland vor der
Ukraine kapitulieren könnte. Nach realistischer Einschätzung
jedoch stehen die Chancen dafür schlecht. Diese Erkenntnis setzt
sich auch immer mehr im politischen Westen durch. Die russische
Armee dringt langsam, aber unaufhaltsam weiter vor nach Westen,
während dessen Munitions- und Waffenlieferungen bei weitem nicht
die gemachten Zusagen erfüllen und schon gar nicht den Bedarf
der Ukraine, um diesen Krieg zu gewinnen.
Als großer Erfolg wurde es da auf der Feierveranstaltung bereits
gewertet, dass man nun doch noch ein fünftes Raketenabwehrsystem
für die Ukraine auftreiben konnte, wobei eines davon aus den
Einzelteilen verschiedener Staaten zusammen gekratzt werden
musste. Die Abgabebereitschaft der westlichen Staaten ist
offensichtlich gering; sie wollen ihre Systeme zu ihrem eigenen
Schutz behalten. Anscheinend ist man nicht mehr davon überzeugt,
dass die Ukraine die Russen aufhalten könnte, wenn diese weiter
auf NATO-Gebiet ausgreifen wollen, wie man im Westen befürchtet.
Die Geschlossenheit im NATO-System scheint auch immer brüchiger
zu werden. Der Krieg will nicht enden. Er wird immer teurer, aber
die Möglichkeiten, neue Finanzmittel bereit zu stellen, wachsen
nicht in demselben Maß, wie die Kosten steigen. Mittlerweile
müssen für die 155-Millimeter-Granaten, die Standardmunition
der westlichen Artillerie, ein Mehrfaches der Vorkriegspreise
gezahlt werden. Gerade eben hat die Bundesregierung "200.000
Stück Artilleriemunition im Wert von 1,31 Mrd Euro"(1) bestellt,
also 6.500 Euro pro Stück. Vor dem Krieg lag der Betrag um die
1000 Euro.
Trotz des stolzen Preises ist diese Munition nutzlos, denn es
handelt sich dabei nicht um "sogenannte ganze Schüsse ... die
sofort abgefeuert werden können"(2). Damit die Bundeswehr über
tatsächlich einsatzfähige Munition verfügt, "sind über die
beschlossenen Beschaffungen hinaus noch weiter Maßnahmen
erforderlich"(3). Die Granaten werden also noch teurer werden.
Hinzukommt, dass nicht alle 155-Milimeter-Geschosse mit jedem
Geschütz dieses Kalibers kompatibel sind, obwohl es sich doch
Munition nach NATO-Standard handelt. Das ist nicht das einzige
Beispiel für die Nachteile der westlichen Waffen gegenüber den
russischen.
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https://apolut.net/orban-das-kameradenschwein-von-ruediger-rauls
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